Neolebias ansorgii

22. Oktober 2012

Neolebias ansorgii Neolebias ansorgii

Dieser niedliche Salmler war in den 1950er und 1960er Jahren – zumindest der Literatur zufolge – ein recht beliebter Aquarienfisch. Heutzutage sieht man ihn nur sehr selten im Handel.

Die Art ist vergleichsweise weit in Zentral-Afrika verbreitet. Meldungen liegen aus Angola, Benin, Nigeria, Kamerun, Gabun und der D. R. Kongo vor. Allerdings wird der kleine, etwa 2,5 – 3 cm groß werdende Fisch offenbar häufig übersehen oder er bevorzugt Habitate, in denen er nicht effektiv gesammelt werden kann. Anders ist es kaum zu erklären, warum die Art so selten im Handel auftaucht.

Es erscheint zudem fraglich, ob alle Fische, die als “Neolebias ansorgii” determiniert wurden, tatsächlich auch dieser Art angehören. Die Fische sehen nämlich – je nach Fundort – sehr unterschiedlich aus. Die Variante oder Art (wobei noch zu klären wäre, wie der Fisch, den Boulenger 1912 ursprünglich aus dem Lucula River in Angola als N. ansorgii beschrieb, denn im Leben überhaupt aussieht), die wir zur Zeit anbieten können, sind Nachzuchten von 5 Exemplaren, die wir im Frühjahr 2012 als Mustersendung aus dem Kongo erhielten. Diese Form ist mit einem sehr attraktiven, leuchtend grünen Seitenstreifen ausgestattet.

Man pflegt diese durchaus nicht empfindlichen Zwerge am besten in kleinen Artenbecken. In Gesellschaft größerer und lebhafter Fische werden sie scheu und blass, was auch in hell erleuchteten Aquarien passiert. Also: gedämpftes Licht, dunkler Boden (Torffasern), weiches Wasser, pH 6-6,5, und Temperaturen um 24°C, dann hat man große Freude an den possierlichen Fischen, die jegliches übliche Fischfutter passender Größe fressen.

Es wird übrigens zur Zeit diskutiert, ob nicht alle Neolebias-Arten besser in die Gattung Nannaethiops zu überführen seien, da die Unterschiede zwischen beiden Gattungen zu gering sind, um zwei verschiedene Gattungen zu rechtfertigen.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 154512 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in begrenzter Stückzahl lieferbar!

Lexikon: Neolebias: altgriechisch, bedeutet „Neuer Lebias“; Lebias ist eine andere Gattung. ansorgii: Widmungsname für William John Ansorge (1850-1913), dem Sammler der Tiere. Nannaethiops: bedeuted in etwa „kleiner Äthiopier“.

Deutscher Gebrauchsname: Roter von Kamerun

Text: Frank Schäfer, Photos: Frank Schäfer & Dieter Bork

Angaben zum Tier
Herkunft Nachzucht / bred
Verfügbare Größe in cm 3-4