Flossensauger-Woche bei Aquarium Glaser! Teil1: Einführung und Sewellia

23. März 2009

Zur Zeit haben wir eine ganz außergewöhnlich große Auswahl an verschiedenen Flossensauger-Arten im Stock und möchten Ihnen daher diese Fische in der kommenden Woche etwas näher bringen.

Sewellia lineolata

Flossensauger gehören zoologisch gesehen zu der Familie Balitoridae und sind somit sehr enge Verwandte der Bachschmerlen, die ebenfalls der Familie Balitoridae angehören. Flossensauger sind an das Leben in fließendem Gewässer angepasst. Ihre Bauch- und Brustflossen sind vergrößert und wirken wie die Spoiler eines Autos. Das über die am Boden sitzenden Fische strömende Wasser drückt sie an den Untergrund, so dass sie sich ohne Kraftanstrengung an Ort und Stelle halten können.

Bei einigen Arten ist dieser Flossenapparat so effektiv, dass er wie ein Saugapparat wirkt und es den Tieren ermöglicht, Wasserfälle emporzuklettern!

Als Bachschmerlenverwandte sind die Flossensauger Kleintierfresser. Algen fressen sie nicht. Man kann sie mit vielerlei Frostfuttersorten ernähren, Lebendfutter wird natürlich auch gerne genommen und viele fressen auch Trockenfutter. Untereinander sind Flossensauger verträglich, es kommt höchstens einmal zu kleineren Verfolgungsjagden. Andere Fische werden völlig ignoriert.

Ein Flossensauger-Aquarium sollte sich bezüglich der Einrichtung an einem Bach orientieren, also Steine und Wurzeln enthalten. Die Bepflanzung ist von untergeordneter Bedeutung. Alle Flossensauger sind sehr empfindlich gegen Nitrit.

In jüngster Zeit ist die Zucht häufiger geglückt, da seit Einfuhr der spektakulären Sewellia lineolata entsprechender aquaristischer Ehrgeiz entwickelt wurde. Die Weibchen werden größer und sind fülliger. Es handelt sich um Dauerlaicher, die ständig ablaichen. Züchter bieten hierzu Kieselhaufen an, die aus Kies von 2-4 cm Körnung aufgeschüttet werden. Die Eier verschwinden in den Kiesel-Lücken und sind so vor den gefräßigen Eltern geschützt. In den Lücken wachsen auch die Jungtiere heran, bis sie eine Größe haben, in der sie nicht mehr von den Elterntieren als Futter angesehen werden.

Sewellia sp. „Spotted“

Mit Sewellia-Arten soll die Flossensauger-Woche auch beginnen. Zur Zeit haben wir aus Vietnam drei Arten im Stock: Sewellia lineolata, die etwa 6,5–7 cm lang wird, eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art, die als Sewellia sp. „Spotted“ bezeichnet wird und erstmals jetzt auch Sewellia breviventralis. Die zuletzt genannte Art wurde erst im Jahr 2000 wissenschaftlich beschrieben. Den Entdeckern lagen zu dieser Zeit nur jugendliche Exemplare vor. Wir haben auch erwachsene Fische, die etwa 6cm lang sind. Viele Exemplare zeigen ein deutliches Barrenmuster auf dem Rücken, doch variiert die Färbung individuell sehr stark und es gibt auch nahezu zeichnungslose Exemplare.

Sewellia breviventralis

Obwohl S. breviventralis als extrem rheophil gilt, ist die Pflege problemlos. Man pflegt alle drei Arten bei Temperaturen zwischen 18 und 24°C, höhere Temperaturen dürfen nicht dauerhaft sein, sonst magern die Fische ab, weil sie mehr Energie verbrauchen, als sie mit dem Futter aufnehmen. Die Wasserwerte  sind von untergeordneter Bedeutung, mittelhartes Wasser mit pH-Werten um den Neutralpunkt ist gut geeignet.

Sewellia breviventralis

Für unsere Kunden: Sewellia lineolata hat die Codenummer 455054, S. breviventralis 455043 und S. sp. „Spotted“ 455075. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer