Moenkhausia cosmops

29. November 2010

Einen ganz ungewöhnlich schönen Salmler haben wir jetzt als deutsche Nachzucht in kleiner Stückzahl erhalten: Moenkhausia cosmops. Diese Art wurde erst 2007 wissenschaftlich beschrieben. Man kennt sie bislang nur aus den Oberläufen der Rio Paraguai und Rio Tapajos-Bassins im Staat Mato Grosso: Rio Juba, Rio Juruena, Rio Papagaio und deren Zuflüssen.

Als nächste Verwandte werden die aquaristisch gut bekannten Moenkhausia oligolepis (Schwanzspiegel-Moenkhausia) und M. sanctaefilomenae (Rotaugen-Moenkhausia) gesehen. Weitere ähnliche Arten sind die im Hobby bislang bedeutungslos gebliebenen M. cotinho, M. diktyota, M. forestii und M. pyrophthalma. Alle diese Arten haben eine rote Iris und den Schwanzwurzelfleck gemeinsam. M. cosmops kann man auf den ersten Blick durch die einzigartigen blau-grünen Augen und den roten Streifen oberhalb des Maules von allen anderen genannten Arten unterscheiden.

Die einzigartige Färbung dieses Fisches erinnert einerseits ein wenig an die wunderbaren Kaisertetras (Nematobrycon), andererseits an die asiatische Lippenstiftbarbe (Barbus erythromycter). Eine verwandtschaftliche Beziehung zu den genannten Fischen besteht aber nicht.

Die Maximallänge von Moenkhausia cosmops liegt bei etwa 6 cm. Anfangs sind die Fische etwas scheu. Bei uns haben sie sich bislang als wenig empfindlich und friedlich erwiesen. Wie die meisten Salmler sind sie unproblematisch bezüglich der Ernährung. Magenuntersuchungen in der Natur ergaben Insekten (hauptsächlich Ameisen), daneben Pflanzenreste und Algen. Die Wassertemperatur sollte zwischen 24 und 26°C liegen, weiches und leicht saures Wasser kommt den natürlichen Bedingungen nahe, die Biotope werden als Weißwasser-Biotope mit sandigem Boden beschrieben. Die Art bildet Schwärme mit über 50 Individuen, die sich meist nahe der Ufervegetation zwischen toten Ästen in Stillwasserzonen der Flüsse aufhalten.

Für unsere Kunden: der Fisch hat Code 268643 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Moenkhausia: Widmungsname für W. J. Moenkhaus, einem Freund Eigenmanns. oligolepis: altgriechisch, bedeutet „mit wenig Schuppen“. sanctaefilomenae: nach dem Fundort der Art („Lagune bei Sa. Filomena am Parnahyba“.). cosmops: altgriechisch, bedeutet „mit geschmücktem Gesicht“. cotinho: Widmungsname zu Ehren des Sammlers, eines Major Cotinho, brasilianischer Attaché der Thayer Expedition. diktyota: altgriechisch, bedeutet „mit Netzmuster“; forestii: Widmungsname zu Ehren von Fausto Foresti, einem Genetiker. pyrophthalma: altgriechisch, bedeutet „mit rotem Auge“. Nematobrycon: altgriechisch, bedeutet „Brycon mit Faden“, was sich auf die Schwanzflossenform bezieht. Brycon ist eine andere Salmlergattung. Barbus: latein, bedeutet „der Bärtige“. erythromycter: altgriechisch, bedeutet „mit roter Nase“.

Vorschlag eines deutschen Namens: Lippenstift-Moenkhausia

Text und Photos: Frank Schäfer

Angaben zum Tier
Herkunft Nachzucht / Bred
Verfügbare Größe in cm 5-6