Beaufortia kweichowensis

1. Dezember 2023

Möglicherweise ist der Name für diesen Flossensauger neu für Sie, aber Sie kennen das Tier. Tasächlich ist oder war Beaufortia kweichowensis der häufigste Flossensauger im Handel und wurde als „China Pleco“, „Chinese Butterfly Sucker“ oder „Butterfly loach“ gehandelt, wobei als wissenschaftlicher Name meist Beaufortia leveretti angegeben war. Beaufortia leveretti gibt es wirklich, die Art kommt auf der Insel Hainan vor. Im Gegensatz zu B. kweichowensis hat sie keine Punkte auf dem Körper (nur eine etwas verwaschene Zeichnung). Aber weil sich Beaufortia-Arten in vielen körperlichen Merkmalen sehr ähneln, beschrieb der Ichthyologe Fang 1930 seine Neuentdeckung kweichowensis nur als Unterart zu der drei Jahre zuvor von den Kollegen Nichols & Pope beschriebenen B. leveretti. Und weil dadurch ein sehr langer Name entstand (Beaufortia leveretti kweichowensis) ist auf den Stocklisten der Händler die Unterartbezeichnung kweichowensis oft weggefallen; übrig blieb B. leveretti.

Heute betrachtet man diese beiden Beaufortia als unterschiedliche Arten. B. leveretti kommt im Handel praktisch nicht vor, es handelt sich bei den unter diesem Namen angebotenen Tieren immer um B. kweichowensis. Diese Art stammt aus dem West-River, dem Hauptzufluss des Perlenflusses im südlichen China. Meist kommen die Tiere im Handel aus der Provinz Guangdong, die ein Haupthandelszentrum für lebende Tiere aller Art ist. Neben B. kweichowensis und anderen Flossensaugern kommen von dort z.B. auch die meisten Weißwangengrundeln (Rhinogobius duospilus, früher als R. wui bezeichnet).

Die wichtigste Eigenschaft von B. kweichowensis ist sicherlich – unter allgemeinen aquaristischen Gesichtspunkten betrachtet -, dass es sich um ein Tier der gemäßigten Breiten handelt und nicht um einen Tropenbewohner. Man darf die Art darum nicht dauerhaft bei Temperaturen über 24°C pflegen, das bedeutet langfristig ihr Todesurteil! Ideal sind Temperaturen zwischen 12°C im Winter und 21°C im Sommer, wobei krasse Temperaturwechsel nach oben und unten immer zu vermeiden sind. Die Fische sind Bewohner stark strömender Gewässer und brauchen sauberes, sauerstoffreiches Wasser. Die Nahrung von B. kweichowensis bildet in der Natur Aufwuchs, also das reiche Mikroleben, das sich auf der Oberseite von Steinen etc. bildet. Darum füttere man abwechslungsreich mit gutem Flockenfutter (wichtig sind pflanzliche Bestandteile), Frostfutter und feinem Lebendfutter.

Beaufortia kweichowensis eignet sich ideal für ungeheizte Aquarien und passt damit so recht in moderne Energiesparkonzepte. Untereinander und gegen artfremde Fische sind sie weitgehend friedlich, allerdings verjagen die Männchen (sie sind schlanker gebaut) Geschlechtsgenossen aus ihrer unmittelbaren Nähe, ohne dass es dabei zu Beschädigungskämpfen kommt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 373193 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer