Schlagwort-Archiv: ansorgii

Polypterus ansorgii

25. Mai 2020

Polypterus ansorgii ist der vielleicht seltenste der Flösselhechte und kommt zudem aus Regionen in Afrika, aus denen ein Zierfischexport aus politischen Gründen nur selten möglich ist. Wir haben schon gelegentlich über die interessante, großwüchsige Art berichtet (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/polpyterus-ansorgii/ und https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/polypterus_ansorgii_xxl_de/) und einen ausführlichen Bericht zu P. ansorgii finden Sie hier: https://www.aqualog.de/blog/ansorges-floesselhecht-ein-mythos-wird-entschleiert/

Jetzt ist es in Indonesien, wo man ja mehrere Polypterus-Arten schon seit Jahren erfolgreich nachzüchtet,  auch bei dieser Art gelungen, sie zu „knacken“. Wir können gerade entzückende Jungtiere dieses Tieres anbieten.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 162413 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Microctenopoma ansorgii

5. Mai 2020

Wir haben sehr schöne und stabile Wildfänge des Orange-Buschfisches aus dem Kongo im Stock. Die schaumnestbauende Art wird etwa 6-8 cm groß, derzeit sind die Tiere 3-4 cm lang. 

Der Orange-Buschfiusch ist eine sehr interessante Art. Er wird bereits halbwüchsig geschechtsreif. Mit zunehmendem Alter wird der Fisch hochrückiger. Männchen und Weibchen unterscheidet man am besten anhand der Bauchflossen-Form. Die Bauchflossen sind bei den Weibchen erheblich kürzer. Auch die übrige Flossenentwicklung ist bei den Weibchen geringer, aber im sozialen Rang niedrig stehende Männchen können die Entwicklung von Rücken- und Afterflosse reduzieren, wodurch sie den Weibchen ähnlich sehen und weniger Attacken dominanter Männchen ausgesetzt sind. Die Bauchflossen verraten sie aber immer.

Das Farbwechselvermögen ist phänomenal. Neutral gestimmte Tiere sind rotbraun mit grünlichem Schimmer, über den Körper verlaufen dunkle, senkrechte Binden. Manchmal zeigen die Fische ein helles Längsband entlang der gesamten Körpermitte. Mit zunehmender Erregung hellt sich die Körpergrundfärbung immer weiter auf, die senkrechten Bänder treten intensiv hervor. Das hellrot in den senkrechten Flossen ist von diesem Farbwechsel nicht betroffen und ist in jeder Stimmung gut zu sehen. 

Zur Pflege bietet man den Fischen strukturreich eingerichtete Becken bei Temperaturen zwischen 20 und 24°C. Nur zur Zucht erhöht man die Temperatur um 2-3°C, dann sollte das Wasser auch weich und leicht sauer sein. Microctenopoma ansorgii ist Schaumnestbauer, die Vermehrung erfolgt ähnlich wie bei Makropoden.

Wichtig zu wissen ist, dass diese Fische einen hohen Futterbedarf haben. Dabei sind sie nicht sonderlich anspruchsvoll, jedoch wird Frost- und Lebendfutter bevorzugt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 115501 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Süßwassernadeln aus Westafrika

28. April 2017

Es gibt drei Arten Süßwassernadeln in Westafrika. Sie leben entlang der Küste im Binnenland und haben eine sehr weite Verbreitung, die vom Senegal bis nach Angola, also ca. von 16°N bis 18°S, reicht. Der Begriff „Westafrika“ meint hier also nicht nur die im Sinne der UN erfassten Staaten, sondern die gesamte Westküste des Kontinents. Wir erhalten unsere westafrikanischen Süßwassernadeln aus Nigeria.

Ab und zu können wir die größte der drei Arten importieren, nämlich Microphis aculeatus. Sie wird maximal 15-20 cm lang. Microphis-Arten sind Freiwassernadeln, die sich fast immerr mehr oder weniger waagerecht schwimmend offen in der Wassersäule aufhalten. Sie imitieren dabei treibende Stöckchen. Weitere Informationen zu M. aculeatus finden Sie hier: http://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/tolle_nadeln_aus_nigeria_eingetroffen__de/

Mit unserem aktuellen Microphis-Import erhielten wir vergangene Woche auch einige Exemplare der beiden anderen westafrikanischen Arten als Beifang. Sie gehören beide in die Gattung Enneacampus. Die erst 1981 aufgestellte Gatttung enthält auch nur diese beiden Arten. Im Gegensatz zu Microphis leben Enneacampus viel stärker substratbezogen. Sie schwimmen zwar auch umher, doch liegen sie auch oft am Boden oder bewegen sich durch Höhlen oder Wasserpflanzen. Enneacampus ansorgii ist aquaristisch ganz gut bekannt und wird auch gelegentlich nachgezüchtet. Es handelt sich um eine kleine Art, die nur 8-14 cm lang wird. Geschlechtsreif wird sie mit etwa 7,5 cm Gesamtlänge. Über diese Art sind schon vergleichsweise viele Zuchtberichte in der aquaristischen Literatur erschienen, allerdings meist unter dem Synonym Syngnathus pulchellus. Wenn man also in Fachbüchern und Zeitschriften recherchiert, sollte man auch nach diesen Namen suchen.

Ziemlich spektakulär empfinden wir die Ennecampus kaupi, die zufällig mitkamen, denn dass diese Art sich derartig bunt präsentiert, war uns unbekannt. Es sind insgesamt 5 Exemplare mitgekommen, eines leuchtend gelb, drei ziegelrot und eines fast schwarz. Wir nehmen an, dass es sich dabei um Laichfarben handelt, denn bisher wurde E. kaupi als eher braun mit rotem Bauch beschrieben. Diese Art wird etwas größer als E. ansorgii, die Geschlechtsreife setzt mit 8,5-9 cm Länge ein, das größte bislang bekannt gewordene Exemplar war etwa 17 cm lang. Beide Arten sind sich auf den ersten Blick ziemlich ähnlich, aber wenn man genauer hinschaut, so sieht man, dass die Schnauze bei E. kaupi erheblich länger als bei E. ansorgii ist.

Bezüglich der Fütterung sind alle Nadeln sehr anspruchsvolle Tiere, deren Pflege ohne zuverlässige Lebendfutterquelle nicht empfohlen werden kann. Während Microphis aculeatus und Enneacampus kaupi sehr gerne lebende rote und weiße Mückenlarven fressen, sind diese Futtertiere für die kurzschnäuzige E. ansorgii nicht gut geeignet. Ihr gibt man am besten kleine Krebstierchen (Cyclops, Wasserflöhe etc.), auch frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien eignen sich sehr gut. Wenn man häufig Artemia füttert, sollte man etwas Salz ins Wasser geben (ca. 1 Esslöffel auf 10 Liter Wasser), das vertragen die Nadeln sehr gut und die Artemia bleiben länger am Leben.

Für unsere Kunden: Microphis aculeatus haben Code 149204 auf unserer Stockliste. Die beiden Enneacampus-Arten haben wir an Züchter weitergegeben, sie stehen derzeit nicht zum Verkauf. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Phractolaemus ansorgii

10. April 2017

Nach vielen Jahren konnten wir endlich wieder einmal Schlammfische, Phractolaemus ansorgii, importieren. Leider sind sie auch schon wieder ausverkauft, aber wir wollen sie Ihnen trotzdem nicht vorenthalten.

Früher erhielten wir diese Fische aus Nigeria, jetzt konnten wir Exemplare aus dem Kongo einführen. Bei unseren aktuellen Importen fiel uns auf, dass eher rötliche und eher schwarze Exemplare im Import enthalten sind. Solche Farbunterschiede sind uns bei den nigerianischen Tieren nie aufgefallen; diese waren einheitlich braun. Geschlechtsreife Männchen von Phractolaemus entwickeln Brunftschwielen auf dem Schwanzstiel und um die Augen herum. 

Diese absolut einmaligen Fische werden einerseits in die Verwandtschaft der Ohrenfische (Kneriidae) anderseits aber auch in die Nähe der Knochenzüngler und hier besonders zum Schmetterlingsfisch (Pantodon buchholzi) gestellt. Es sind Luftatmer. Schlammfische sollen fast 20 cm lang werden können, das abgebildete Männchen ist mit seinen ca. 8 cm aber schon geschlechtsreif. Über die Biologie dieser ungewöhnlichen Tiere ist fast nichts bekannt.

Text & Photos: Frank Schäfer