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Paracheirodon axelrodi „Gold“

21. Dezember 2020

Der Rote Neon, Paracheirodon axelrodi, gehört zu den meistgehandelten Zierfischen weltweit. Er ist eine große Ausnahme im Zierfischhandel, denn er wurde überwiegend als Wildfang gehandelt; bei fast allen anderen bedeutenden Zierfischen ist es anders, die werden überwiegend oder ausschließlich als Nachzucht gehandelt. Man sagt, dass in den 1980er Jahren bis zu 10 Millionen Exemplaren jährlich aus Brasilien exportiert wurden. Wissenschaftliche Untersuchungen beweisen, dass das ohne negative Folgen für die natürlichen Bestände ist. 

Leider wurden die Zierfischexporte aus Brasilien aus politischen Gründen immer schwieriger. Darum erscheinen heutzutage zunehmend Nachzuchtexemplare des Roten Neons auf dem Weltmarkt, sicher zu Lasten der natürlichen Umwelt – die arbeitslosen Zierfischfänger müssen versuchen, sich und ihre Familien durch Brandrodung und Goldsuche zu ernähren, mit verheerenden Folgen für die Natur.

Wenn eine Tierart domestiziert wird, dauert es nicht lange, bis Mutationen – also Veränderungen im Erbgut – unter den Nachzuchten auftreten. Im Gegensatz zur Natur, wo 99,99% aller geborenen Tiere sterben, bevor sie das Erwachsenenalter erreichen, überleben in menschlicher Obhut bis zu 90%. Zwar treten auch in der Natur Mutationen auf, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie überleben und ihre Gene weitergeben können, gegen Null. Bei Zierfischzüchtern ist eine Mutation hingegen geradezu ein Überlebensvorteil, wenn sie interessant ausschaut. So eine Mutation ist der Goldene Rote Neon.

Technisch gesprochen handelt es sich um einen partiellen (= teilweisen) Albino. Dem Goldenen Roten Neon fehlt das Guanin, das ist die silbrig glänzende Farbe, die fast alle Fische haben. Dadurch ist das Auge rot und man kann bei den Weibchen die Eier im Bauch sehen, weil die normalerweise silbern reflektierende Bauchhaut nun transparent ist. Die Goldenen Roten Neon wirken darum ganz eigenartig schön.

Aufgrund der geringen genetischen Vielfalt – in der Regel gehen solche Zuchtformen auf nur ein Exemplar zurück, das mit einem normal gefärbten gekreuzt wird; durch Inzucht erhält man schließlich erbfeste Stämme – sind die Goldenen Roten Neon erheblich weniger anpassungsfähg als normal gefärbte Artgenossen. Man sollte sie also sehr schonend behandeln.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 216614 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Brittanichthys axelrodi

13. März 2020

Aus dem Einzugsgebiet des Rio Negro erreichten uns diese interessanten, selten gehandelten Salmler. Bei Brittanichthys axelrodi handelt es sich um einen echten Schwarzwasserfisch, der am besten bei pH Werten von 4,5 – 6 und niedriger Härte gehalten werden sollte.

Eine Filterung über Torf kann hier sehr hilfreich sein, neben der Verbesserung der chemischen Parameter wird hierbei auch der Keimdruck im Aquarium durch die bakterizide Wirkung des Torfs verringert. Die kleinen Kostbarkeiten werden maximal 4 cm groß. 

Während der Eingewöhnungszeit sollte mit kleinem Lebendfutter, wie Artemia-Nauplien oder gesiebtem Tümpelfutter gefüttert werden, Frostfutter wird ebenfalls akzeptiert, auch eine Umstellung auf Trockenfutter kann versucht werden.

Es gibt Hinweise auf eine innere Befruchtung: man hat bei wissenschaftlichen Untersuchungen Spermien in Weibchen gefunden. Die Männchen erkennt man an der seltsamen Drüsenschuppe in der Schwanzflosse, deren Bedeutung unbekannt ist.

Über eine erfolgreiche Zucht liegt ein Bericht von Peter und Martin Hoffman vor: In DATZ 2010, Ausgabe 03, Seite 18 haben sie unter dem Titel“ Ein Fisch, der (auch) uns verrückt macht- und ein bisschen stolz“ ausführlich über ihre Nachzuchterfahrungen berichtet.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 211903 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer