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Chindongo socolofi (= Pseudotropheus s.)

8. September 2021

Wie heißt es so schön? Wer nicht fragt, bleibt dumm. Bei den Felsenbuntbarschen des Malawisees, den so genannten Mbuna, sind es zweifellos die grellen, bunten Farben, die zunächst die Aufmerksamkeit erregen und die zu dem viel zitierten Vergleich mit den Korallenfischen führten. Tatsächlich haben die Farben der Mbuna in erster Linie die gleiche Aufgabe wie die der Korallenfische: eine möglichst deutliche Abgrenzung gegen andere Arten. Dadurch wird die Erkennung der eigenen Art erleichtert und das wiederum vermeidet Kämpfe, denn mit Angehörigen anderer Arten muss man nicht so intensiv um verfügbare Nahrung (andere Arten fressen meist etwas anderes) und um Weibchen kämpfen.

Zu den kampfeslustigsten Mbuna überhaupt gehört die Typusart der Gattung Chindongo, C. bellicosus, die zusammen mit der Gattung 2016 beschrieben wurde. Der Artname „bellicosus“ bedeutet „kriegerisch“! Chindongo umfasst die Arten C. ater, C. bellicosus, C. cyaneus, C. demasoni, C. elongatus, C. flavus, C. heteropictus, C. longior, C. minutus, C. saulosi und C. socolofi. Sie gehören zu den kleinsten Mbuna und werden – zumindest in freier Natur – kaum über 8 cm lang. Im Aquarium können sie aber um 50% größer werden.

Bei vielen Mbuna, auch bei etlichen Chindongo, gibt es einen deutlichen Geschlechtsdichromatismus. Mit anderen Worten: geschlechtsreife Männchen sind anders gefärbt als die Weibchen. Jungtiere sehen alle wie Weibchen aus. Warum? Weil nur geschlechtsreife Männchen Reviere verteidigen und mit Prunkfarben anzeigen, dass sie jedes vorbeischwimmende Weibchen herzlich zur Paarung einladen. Andere Männchen in Prunkfarben werden hingegen verdroschen. So weit, so logisch. Aber warum gibt es dann Arten, wie Cindongo socolofi, bei denen Männchen und Weibchen rein optisch nicht auseinanderzuhalten sind? Lediglich die Eiflecken in der Afterflosse fehlen den Weibchen oder sind zumindest schwächer ausgeprägt. Warum das? Auf diese Frage gibt es noch keine Antwort.

Vielleicht finden ja Sie es heraus, lieber Leser? Wir haben jedenfalls gerade hübsche, voll ausgefärbte und mit 6-7 cm Länge fast ausgewachsene Chindongo socolofi aus südostasiatischer Nachzucht im Stock. Diese Art ist übrigens im Aquarium relativ friedlich. Die Gelegenheit zum Forschen besteht also: nur zu!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 573202 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer