Schlagwort-Archiv: Cichlasoma

Amatitlania (früher Cichlasoma) nigrofasciata Marble

9. August 2021

Der Grünflossenbuntbarsch Amatitlania (früher Cichlasoma) nigrofasciata ist nun wirklich keine Neuheit mehr: seit 1939 wird er im Aquarium gepflegt und gezüchtet. Die ersten Aquarientiere dieses sehr weit in Mittelamerika verbreiteten Fisches kamen aus den Seen Atitlan und Amatitlan in Guatemala. Nach letzterem wurde die Gattung benannt, zu der Grünflossenbuntbarsch aktuell zählt.

Schon in den 1960er Jahren tauchte eine einfarbig fleischfarbene Variante in den Zuchten auf und seither finden die „Schweinchen“ auch ihre Liebhaber. „Neu“ ist die Marble-Variante. Sie entstand 1992 zufällig in Großzuchten der einfarbigen Tiere in Florida und wurde lokal recht beliebt. Über den großen Teich schwappten sie zunächst nach Südostasien, wo die fleißigen Berufszüchter immer auf der Suche nach interessanten Neuheiten sind, von dort nach Europa und die Tiere, die wir gerade anbieten, haben wir von einem tschechischen Züchter bekommen.

Abgesehen von der Färbung, die bei jedem Individuum unterschiedlich ausfällt, sind es typische Grünflossenbuntbarsche, die wie ein Rudel Wildschweinchen durch das Aquarium ziehen, jede Ecke nach Fressbarem untersuchen und stets zu Rangeleien aufgelegt sind. Man hört sie fast quieken…

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 655922 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Cichlasoma boliviense

12. Februar 2020

Früher fasste man in der Gattung Cichlasoma praktisch alle größeren mittel- und südamerikanischen Buntbarsche zusammen, über 200 Arten; aktuell stehen nur noch 16 Arten in der Gattung, alles Arten, die man in der Frühzeit der Aquarienkunde als Aequidens portalegrense pflegte und schätzte. Die Unterscheidung der 16 wissenschaftlich beschriebenen Cichlasoma-Arten ist nur selten mit Sicherheit möglich, da sie zahlreiche Farb- und Standortvarianten ausbilden. Ist – wie im vorliegenden Fall – der ursprüngliche Fundort unbekannt, kann man nur ungefähr angeben, welcher Spezies die Tiere am nächsten stehen.

Die sehr schönen Cichlasoma, die wir gerade als Nachzucht von einem deutschen Züchter anbieten können, wurden von ihm in einem Zoofachgeschäft entdeckt; es handelte sich vermutlich bereits bei diesen Tieren um Nachzuchten. Sie stehen der Art Cichlasoma boliviense offenbar am nächsten. 

Alle Cichlasoma-Arten im engeren Sinne sind vergleichsweise verträgliche, ruhige Buntbarsche; je größer das Aquarium, desto weniger fallen gelegentliche Grabtätigkeiten und die sehr seltenen Wutanfälle ins Gewicht. C. boliviense wird rund 14 cm lang, ist jedoch bereits halbwüchsig fortpflanzungsfähig. Die Art ist temperaturtolerant (20-28°C) und kann in jedem Wasser, das auch als Trinkwasser in Frage kommt, gepflegt werden. Die Tiere sind Offenlaicher und bilden eine Elternfamilie. Wenn ein Paar Junge führt, sollten eventuellen Mitbewohnern reichlich Versteckmöglichkeiten zur Verfügung stehen, denn C. boliviense sind sehr gute Eltern, die anderen Fischen nicht erlauben, von ihren Jungen zu naschen… 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 641102 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Thilo Hanold

Amatitlania sajica

23. August 2019

Von den vielen mittelamerikanischen Buntbarschen, die früher in der riesigen Sammelgattung Cichlasoma gruppiert waren, werden die meisten Arten nur von den erfahren „alten Hasen“ unter den Aquarianern gepflegt, die kein buntes Gesellschaftsaquarium mehr wollen, sondern ein möglichst großes Aquarium mit wenigen, charaktervollen Fischen bevorzugen. Denn das sind sie, die mittelamerikanischen Buntbarsche: Charakterfische, die keine Kompromisse eingehen und ein komplexes und vielfältiges Verhalten zeigen.

Aber auch unter diesen Charakterfischen gibt es einige verhältnismäßig friedliche und vergleichsweise klein bleibende Arten, die zwar das spannende Verhalten ihrer größeren und ruppigeren Vettern zeigen, aber durchaus auch in einer gut gewählten Gesellschaft von anderen Fischen, wie Welsen, Barben, Salmlern und Lebendgebärenden gepflegt werden können, zumal sie ziemlich schonend mit den Pflanzen umgehen. 

Zu diesen Arten gehört Amatitlania sajica von der pazifischen Seite Costa Ricas. Importiert werden diese schönen Buntbarsche schon lange nicht mehr, alle im Hobby vorhandenen Exemplare sind Nachzuchten. Es sind produktive Offenbrüter. Es ist schon oft der Anblick eines Pärchens solcher Jungtiere führender Buntbarsche gewesen, der aus Gesellschaftsaquarianern züchtende Aquarianer machte…

Amatilania sajica kann im männlichen Geschlecht bis zu 12 cm, im weiblichen bis zu 9 cm lang werden und gilt damit als eine der kleinsten Arten der Gattung.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 660002 (4-6 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

„Cichlasoma“ loisellei

26. Juli 2019

In ihrer mittelamerikanischen Heimat werden die räuberischen Buntbarsche, die man gegenwärtig in der Gattung Parachromis einordnet  – davor wurden sie zu Cichlasoma oder Nandopsis gestellt – als „Guapotes“ bezeichnet. Das bedeutet „die großen Hübschen“. Und tasächlich sind diese Arten, von denen einige bis zu 50 cm Länge erreichen können, sehr attraktiv.

Der kleinste von ihnen wurde bislang als Parachromis loisellei bezeichnet. Er wird „nur“ 25-30 cm lang und auch das nur die Männchen und in Ausnahmefällen. Gewöhnlich kann man man mit Größen bis 20 cm rechnen, geschlechtsreif werden sie mit 10 cm. 

Besonders P. loisellei gilt zudem als friedlichste Art, die im Gegensatz zu einigen Gattungsgenossen lediglich „pampig“ wird, wenn die Tiere sich belästigt fühlen. Ein großes Aquarium ist aber dennoch Grundvoraussetzung, dass Fische und Aquarianer uneingeschränkt Freude aneinander haben.

Erst 2018 stellte sich bei der Nachuntersuchung des Typusexemplares von P. friedrichsthalii, einer bereits 1840 beschriebenen Art, heraus, dass dieses Exemplar tatsächlich mit dem erst 1989 beschriebenen P. loisellei identisch ist. Dadurch wurde P. loisellei zum Synonym von P. friedrichsthalii. Der bisher als P. friedrichsthalii im Hobby verbreitete Fisch ist wiederum eine andere Art, die nun P. multifasciatus heißt. Die genauen Hintergründe kann man hier nachlesen: 

Morgenstern, R. (2018): Fishes collected by Emanuel Ritter von Friedrichsthal in Central America between 1838–1841. Vertebrate Zoology v. 68 (no. 3): 253-267.

Wir haben den kleinsten der „großen Hübschen“ als deutsche Nachzucht im Stock; bis sich die aktuelle Namensgebung im Handel und unter den Liebhabern durchgesetzt hat, wird es wohl noch etwas dauern, auf unserer Stockliste ist er  bis auf weiteres noch als Cichlasoma loisellei zu finden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 652803 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer