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Shubunkin

19. Februar 2021

Er ist und bleibt der älteste Zierfisch der Welt: der Goldfisch (Carassius auratus) und seine vielen Zuchtformen. Seit rund 1.000 Jahren wird er vom Menschen vermehrt und behütet. 

Viele halten Goldfische für Gartenteichfische, besonders die Varianten mit „nomalem“, wildfischartigem Körperbau. Das stimmt durchaus und sie wachsen im Teich auch zu riesigen (über 20 cm, manchmal bis zu 30 cm langen), prachtvollen Exemplaren heran. Aber es hat seinen Grund, weshalb der Goldfisch schon so lange in Kultur ist: die Wildform gehört auch in der Natur zu den anpassungsfähigsten Fischen überhaupt. Das Temperaturspektrum kann zwischen 0 (!) und über 30°C liegen, auch zeitweise Sauerstoffarmut verträgt der Fisch aufgrund spezieller physiologischer Anpassungsmechanismen und wenn in der Natur das Gewässer nur klein und das Nahrungsangebot gering ist, wird er nur 5-8 cm lang und pflanzt sich in dieser Größe auch fort. Darum kann man alle Goldfischformen auch hervorragend im Aquarium pflegen. Allerdings entspricht es unseres westlichen Verständnisses von Tierhaltung weniger, die genetisch angelegten Grenzen des Machbaren auszureizen; wie bevorzugen es, Tiere möglichst „optimal“, sprich: unter den für die Tiere subjektiv angenehmsten Bedingungen zu pflegen.

Zu den großwüchsigen und deshalb in möglist großen (ab 150 cm) Aquarien zu pflegenden Goldfischen gehört der Shubunkin. Es handelt sich um eine fünffarbige Zuchtform, bei der in höchst variablem Anteil blaue, rote, orangefarbene, weiße und schwarze Farben zu finden sind. Fünffarbige Goldfische nennt man in Japan auch Kaliko-Goldfische (Kaliko ist eigentlich ein spezieller Baumwollstoff, der in Japan bunt bedruckt wurde). Meist sortiert man Shubunkin nach den Grundfarben blau und rot, aber das muss nicht sein. Reinerbige Goldfischzuchtformen, bei denen ein Tier wie das andere aussieht, gibt es nicht, da die für die Gene für Flossenlänge und Körperfarben auf mehreren Allelen sitzen. Viele bevorugen den Shubunkin als Komet (also mit verlängerten Flossen), in der gleichen Brut können jedoch auch normalflossige Geschwister auftreten. Aufgrund der komplexen Vererbungsverhältnisse ist jeder Shubunkin ein Unikat.

Der Shubunkin ist eine verhältnismäßig junge Zuchtform, die „erst“ 1892 von dem japanischen Züchter Yoshigoro Akiyama I durch Kreuzung von Kaliko-Drachenaugen („Telskop“), gewöhnlichen Goldfischen und Wakin mit einfacher Schwanzflosse erzüchtet wurde. 1902 wurden Shubunkin erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Den Namen „Shubunkin“ prägte Shinosuke Matsubara, den die bunten Farben an einen Kimono erinnerten.

Für unsere Kunden: wir haben ganzjährig Shubunkin in mehreren Größen im Angebot. Sie haben je nach Größe, Code 811000-811007 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Wakin Goldfisch Hoe Kim

27. Januar 2020

Zu den frühesten Flossenveränderungen, die bei Goldfischen entstanden, gehört eine Verdoppelung der Schwanzflosse; dies ist übrigens eine Mutation, die ausschließlich bei der Spezies „Goldfisch“ auftritt. Einfache Goldfische mit doppelter Schwanzflosse nennt man Wakin.

Die Rot-Weiß-Scheckung ist eine der häufigsten und schönsten Farbspielarten beim Goldfisch. Man nennt rot-weiß-gefärbte Tiere Sarasa. Der Sarasa-Wakin heißt auch Wakin Hoe Kim.

Wakin Goldfische sind auch bei uns grundsätzlich vollständig winterhart. Man muss allerdings bedenken, dass die Tiere im tropischen Asien gezüchtet werden und höhere Wassertemperaturen (18-24°C) gewöhnt sind. Man sollte sie darum so lange im Haus pflegen, bis die Wassertemperaturen im Teich dauerhaft über 16°C liegen, es sei denn, der Teich ist heizbar. Im Herbst gewöhnen sich die warme Saison im Teich gepflegte Tiere problemlos an die allmählich sinkenden Temperaturen.

Wakin-Goldfische werden, genau wie die Stammform, gewöhnlich 15-20 cm lang, die Maximallänge beträgt ca. 30 cm.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 808702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Goldfisch Oranda 2-3 Colour

23. April 2018

In den Köpfen vieler ist der Goldfisch ein Kaltwasserfisch, der nur zur Gartenteichsaison in den Handel kommt. Das stimmt so aber nicht. Die Hochzuchtformen werden im Gegenteil besser im Aquarium gepflegt, wobei ihre Temperaturtoleranz, bei der es ihnen richtig gut geht, zwischen 14 und 28°C liegt.

Wir haben aktuell sehr hübsche, in Singapur gezüchtete zwei- und dreifarbige Orandas erhalten. Diese Tiere sind individuell höchst unterschiedlich gefärbt und werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit im Laufe ihres bis zu 30 Jahre langen Lebens auch noch etwas umfärben.

Die ideale Unterkunft für solche Tiere ist eine größeres Aquarium, das weichen Sandboden und eine mäßige Strömung aufweist. Goldfische sind gesellige Tiere und gegen jeden Mitbewohner vollkommen friedlich. Man muss nur aufpassen, dass kein anderer Fisch die großen Flossen der Orandas als Spielzeug betrachtet und ihnen darum permanent auf die Nerven geht. Alle Goldfische, also auch Orandas, eignen sich übrigens hervorragend zur Eindämmung einer etwaigen Wasserlinsenplage, denn Wasserlinsen gehören definitiv zu ihren Leibspeisen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 815704 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Carassius auratus Oranda Panda

3. Juli 2017

Schwarz-weiße Goldfische werden in Züchterkreisen als „elsternfarbig“ bezeichnet, Tiere mit Teleskop-Augen als „Demekin“ und die einfach doppelte Schwanzflosse als „Fächerschwanz“. Ein Oranda ist hingegen, züchterisch gesprochen, ein Goldfisch mit Haube. Demnach sind die niedlichen Pandas, die wir endlich wieder einmal importieren konnten, elsternfarbige Demekin mit Schmetterlingsschwanz. Da klingt „Oranda Panda“ aber griffiger, finden Sie nicht auch? Es gibt nun einmal einen Unterschied zwischen der fachlichen Züchtersprache und der Verkaufsbezeichnung.

 

Oranda Panda sind nicht leicht zu züchten, wir haben nur einen regelmäßigen Lieferanten für diese attraktiven Tiere und auch der kann nicht immer den Bedarf decken. Grundsätzlich ist jedes Tier individuell etwas unterschiedlich gezeichnet und es gibt auch Exemplare, denen der weiße Anteil fast völlig fehlt und die darum an den Black Moor (auch Schwarzen Teleskop genannt) erinnern.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 817499 (3-4 cm) und 817500 (4-5 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in begrenzter Stückzahl lieferbar.

Text & Photos: Frank Schäfer