Schlagwort-Archiv: Hyhessobrycon

Hyphessobrycon sp. „Muzel Red Cherry“

7. Juli 2021

Aus Brasilien erhielten wir diese wirklich schöne Neuheit, die ein bischen wie eine vergrößerte Ausgabe des Funkensalmlers, Hyphessobrycon amandae, aussieht. Allerdings hat der „Muzel Red Cherry“  zwei (wenn auch undeutliche) Schulterflecken, was bei H. amandae nie vorkommt.  Zudem ist die Rückenflosse bei „Muzel Red Cherry“ Rot mit einem hellen Rand, bei H. amandae mit einem großen schwarzen Fleck am hinteren Rand. Eine gewisse Ähnlichkeit hat die Neuheit auch mit dem „Bolivia Orange“, der wiederum in die Verwandtschaft von Hyphessobrycon pulchripinnis gestellt wird (obwohl er völlig anders gefärbt ist). Im Gegensatz zum „Bolivia Orange“ hat der „Muzel Red Cherry“ eine rote Schwanzflosse, diese ist bei „Bolivia Orange“ transparent. Außerdem gibt es bei „Muzel Red Cherry“ einen Geschlechtsunterschied, der bei „Bolivia Orange“ fehlt: die Männchen von „Muzel Red Cherry“ werden größer als die Weibchen und haben vergrößerte Flossen, wie man das von den Schmucksalmlern (Rosy Tetras) her kennt.

Die Herkunft der Neuheit ist noch unbekannt, es handelt sich bei den Importtieren um Nachzuchten. Wie unser Lieferant erfuhr, arbeitet der brasilianische Ichthyologe Flavio Lima von der Universidade Estadual de Campinas im Bundesstaat Sao Paulo an der wissenschaftlichen Beschreibung.

Man darf gespannt sein, zu welcher Gattungszuordnung Lima kommt, denn der „Muzel Red Cherry“ sieht zwar grundsätzlich wie ein „Rosy Tetra“ der Gattung Hyphessobrycon aus, aber auch eine unvollständige Seitenlinie und eine beschuppte Schwanzflossenbasis, beides Merkmale von Hemigrammus.

Jedenfalls ist dieser 3-4 cm lange Salmler ein echtes Farbwunder und eine wunderbare Bereicherung des Salmlersortiments.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 261943 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Zwei neue Salmler aus dem Rio Negro-Einzug: Hyphessobrycon paepkei und H. cf. agulha

5. Mai 2017

In einer Sendung von Socolofs Kirschflecksalmler (Hyphessobrycon socolofi) fiel uns auf, dass ungewöhnlich viele Beifänge enthalten ware, fast die Hälfte der Tiere gehörte einer anderen, dem Schmucksalmler ähnlichen Art an. Diese entpuppten sich bei genauerem Hinsehen als Hyphessobrycon paepkei, der Goldschulter-Schmucksalmler. H. paepkei wurde erst vor wenigen Jahren wissenschaftlich beschrieben, die der Beschreibung zugrunde liegenden Exemplare stammten aus unserer Anlage. Da es diesmal so viele Goldschulter-Schmucksalmler waren – sonst kam die Art nur in kleinen Stückzahlen als Beifang, haben wir uns entschlossen, die Tiere zu sortieren. Das ist ein mühseliges Unterfangen, aber jetzt konnten wir endlich erstmals – wenn auch in begrenzter Stückzahl – diesen wunderschönen Schmucksalmler anbieten. Bezüglich der Pflege unterscheidet sich das Tier nicht von anderen, ähnlichen und aquaristisch gut bekannten Arten, wie den Phantomsalmlern und Schmucksalmlern.

Ebenfalls aus der Rio Negro Region erreichte uns eine zweite Art, die zuvor auch nur in vereinzelten Exemplare als Beifang kam. Es handelt sich dabei zweifellos um den Fisch der in dem Standardwerk der Salmlerkunde – Géry´s „Characoids of the world“ –  auf Seite 472 als „Hyphessobrycon agulha oder ein enger Verwandter“ abgebildet ist. Im Gegensatz zu den bisher bekannt gewordenen agulha-ähnlichen Formen haben die Tiere aus dem Rio Negro-Einzug attraktive rote Streifen in der Schwanzflosse. Dieser Salmler ist bezüglich der Aquarienpflege, Größe etc. mit dem eng verwandten Schwarzen Neon (Hyphessobrycon herbertaxelrodi) vergleichbar.

Hyhessobrycon cf agulha

Für unsere Kunden: Beide Arten waren nur in begrenzter Stückzahl lieferbar und sind leider bereits ausverkauft.

Text und Photos: Frank Schäfer