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Malapterurus beninensis – Zitterwels

29. April 2020

Lange Zeit glaubte man, dass es nur zwei Arten Zitterwelse gäbe, nämlich den weit verbreiteten Malapterurus electricus und den kongolesischen M. microstoma. Dann erschienen praktisch zeitgleich zwei unabhängige Revisionen der Gattung, eine von Roberts (2000) und eine von Norris (2002), die die Artenzahl drastisch erhöhten, allerdings war es lange Zeit kniffelig zu klären, welche der doppelt beschriebenen Arten genau gemeint waren. 

Die am häufigsten importierte Zitterwels-Art aus Nigeria wird im Handel immer noch meist als M. electricus bezeichnet, auch bei uns. In Wirklichkeit handelt es sich aber um M. beninensis, eine Art, die bereits 1855 von Murray aus dem Old Calabar River in Nigeria beschrieben wurde. Für Zitterwels-Verhältnisse bleibt die Art mit etwa 25 cm Endgröße noch verhältnismäßig klein und hat zudem den Vorteil, auch innerartlich nicht ganz so unverträglich zu sein, wie man das von anderen Zitterwelsen leider immer wieder feststellen muss. In der Literatur wird darum grundsätzlich zur Einzelhaltung von Zitterwelsen geraten. Ausreichend Platz, gute Fütterung und reichlich Versteckplätze machen das bei M. beninensis aber nicht nötig. Und so könnte M. beninensis ein geeigneter Kandidat sein, um das nach wie vor völlig unbekannte Fortpflanzungsverhalten von Zitterwelsen zu erforschen. Kurz vor seinem Tod war der exzellente Aquarianer und bedeutende Ichthyologe Joachim Knaack offenbar kurz davor, es zu schaffen, jedenfalls stellte er in einem Telefonat in Bälde einen Zuchtbericht in Aussicht. Es kam dann anders, doch sollte dies für andere als Ansporn dienen, es zu versuchen. 

Die Pflege von M. beninensis ist einfach, jedes Frost- und Lebendfutter passender Größe wird willig angenommen, die meisten Exemplare fressen früher oder später auch Granulate. An die Wasserzusammensetzung stellen die Welse keine besonderen Anforderungen. Gegen artfremde Fische, die als Futter nicht in Frage kommen, verhalten sich M. beninensis in aller Regel indifferent.

Man hüte sich davor, diese Fische anzufassen. Sogar die elektrischen Schläge, die lediglich 4-5 cm lange Exemplare austeilen, sind sehr schmerzhaft, wenn auch für gesunde Menschen ungefährlich. Man sagt, dass die Stromstöße von Zitterwelsen 350-450 Volt erreichen können.

Für unsere Kunden: Aufgrund der ausbleibenden Importe wegen der weltweiten Corona-Krise sind z.Zt. leider keine Zitterwelse lieferbar. 

Text & Photos: Frank Schäfer

Malapterurus microstoma 50 cm!

27. Februar 2019

Zitterwelse erhalten wir gewöhnlich aus Nigeria in Form der Art Malapterurus beninensis. Das ist eine mittelgroße Art, die 20-30 cm lang wird. Im April 2017 erhielten wir Zitterwelse aus dem Kongo. Von dort sind 4 Arten gemeldet: Malapterurus monsembeensis (Syn: M. gossei), M. melanochir, M. microstoma und M. oguensis. Grundsätzkich unterscheiden sich die Arten äußerlich nur wenig, bis zu einer großen Revision in den Jahren 2000 und 2002 glaubte man, es gäbe überhaupt nur 2-3 Arten (gegenwärtig sind es 18), aber die Kopfform und das Zeichnungsmuster erlauben es doch, den Kreis der in Frage kommenden Arten einzuschränken. Die damaligen Kongo-Zitterwelse wurden verkauft – bis auf einen. Den haben wir behalten, um ihn aufzuziehen und zu schauen, was daraus wird. Gestern war es soweit, das Tier wurde aus seinem 2.500 Liter fassenden Aufzuchtbecken gefangen. Es ist jetzt über 50 cm lang. Die lange Schnauze und die schmale Maulspalte lassen ihn als M. microstoma erkennen.

Unsere Neugierde ist befriedigt, der Zitterwels (den wir übrigens angesichts der Stromschläge, die so ein Tier austeilen kann, sehr vorsichtig behandeln) darf jetzt zu einem neuen Besitzer, wo er wohl noch weiter wachsen wird. Wahrscheinlich errecht M. microstoma eine Länge von über 80 cm, denn Exemplare von 50-60 cm Länge waren noch nicht geschlechtsreif!

Für unsere Kunden: das Tier hat Code 146058 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur ein Exemplar verfügbar!

Text & Photos: Frank Schäfer