Schlagwort-Archiv: Panaque

L90a Panaque bathyphilus

8. Juli 2022

Der großwüchsige, großartige Panaque bathyphilus ist sehr variabel gefärbt. Wir haben zur Zeit ganz prachtvolle 16-20 cm lange Tiere im Stock. Damit sind sie etwa halbwüchsig, als Maximallänge für P. bathyphilus werden ca. 60 cm angegeben. Es versteht sich also von selbst, dass diese großen Fische nur in großen Aquarien gepflegt werden sollten.

Wie alle Panaque ist auch P. bathyphilus aus Peru (Umgebung von Tingo Maria) vorwiegend Holzfresser. Auch deshalb sind große Becken mit starker Filterung notwendig, denn die Menge Kot, die bei dieser nährstoffarmen Kost anfällt, ist gewaltig. Untereinander sind Panaque nicht ganz ohne, sie können recht ruppig werden. Jedoch gilt L90 in dieser Hinsicht als eine der besser verträglichen Arten.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-L 090A-6 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Cochliodon sp. L360

5. November 2021

Wir haben einige wunderschön gezeichnete Gelbflossen-Harnischwelse erhalten. Der Wels stammt aus dem mittleren Rio Jamanxin in Brasilien und ist weder bezüglich der Gattungszuordnung noch bezüglich der Artzugehörigkeit bislang richtig (also wissenschaftlich) bestimmt. Es ist allerdings durchaus möglich, dass dieser Wels bereits wissenschaftlich beschrieben wurde; Jungtiere sind nämlich recht unscheinbar, sie sind einfarbig braun und haben noch nicht die markanten, gelben Flossensäume.

Auch die Bezahnung junger Tiere ist „normal“, entspricht also dem üblichen Bezahnungsschema von Hypostomus und Cochliodon-Arten, während die schönen erwachsenen Tiere eine Panaque-Bezahnung aufweisen. Im Gegensatz zu Panaque haben L360 aber keine abspreizbaren Interopercularodontoden.

Abgesehen von der zu erwartenden Größe – die Tiere werden sicher über 30 cm lang – sind es problemlose, friedliche Pfleglinge. Man sollte ihnen, wie Panaque, viel weiches Totholz als Nahrungsgrundlage in das Aquarium geben.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 360-5 (18-21 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

L350 Panaque sp. Black Lyretail

25. Oktober 2021

Aus Peru haben wir vier Exemplare einer Top-Rarität erhalten: L350. Dieser eigentümliche Fisch passt zu keiner Gattung der Harnischwelse, die bislang bekannt ist. Er stammt aus tiefem, trübem, sehr rasch fließendem Wasser des peruanischen Amazonas, wo er nur unter großen Schwierigkeiten und selten gefangen werden kann. Es handelt sich um eine fleischfressende Art, deren interessantes schwarz-weißes Mundscheibenmuster artcharakterstisch ist. Auf der Bauchseite finden sich vereinzelt schneeweiße Sprenkel, die Oberseite ist von reinem Tiefschwarz. Die maximale Endgröße ist unbekannt, es wurden aber schon 40 cm lange Exemplare angeboten, wobei die Exporteure normalerweise zwar die Schwanzflosse, nicht aber die sehr langen Schwanzflossenflamente zur Länge zählen. Unsere vier Tiere sind gegenwärtg 14-18 cm lang.

Manchmal wird L350 mit einer Art gleichgesetzt, die ihr zwar anatomisch gleicht, jedoch im Gegensatz zu L350 völlig farblos ist: Hemiancistrus (oder Peckoltia) pankimpuju. Bisher sind von H. pankimpuju nur zwei Exemplare bekannt, denen jedoch jeglich Farbpigment fehlt. Solch helle Tiere wurden bisher noch nicht auf dem Zierfischmarkt angeboten. Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass der rabenschwarze L350 sich zu bestimmten Zeiten (ähnlich, wie man das von goldenen Parancistrus aurantiacus her kennt) entfärbt. Sehr wahrscheinlich erscheint es aber nicht.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-L 350-6  auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschleßlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Panaque cf. titan Shampupa L418

28. September 2020

Die prachtvollen Panaque des nigrolineatus-Komplexes sind seit langem begehrte Aquarienfische. Alle Arten scheinen um die 40 cm lang zu werden. Eine der spektakulärsten Arten kommt aus Peru und erhielt die L-Nummer 418. Vermutlich ist sie mit der beschriebenen Art Panaque titan identisch, da das jedoch nicht völlig gesichert ist, nennt man das Tier im Hobby besser P. cf. titan. Charakteristisch für den Fisch, den die Exporteure nach dem Fluss in Peru, in dem sie die Tiere fangen, „Shampupa“ nennen, sind der breite, helle Schwanzflossensaum und die blaugrüne Grundfärbung.

Shampupa ist eine sehr seltene Art, die stets nur in ganz geringen Stückzahlen lieferbar ist. Wie alle Panaque sind es spezialisierte Holzfresser, reichlich Wurzelholz gehört also unbedingt zur Grundeinrichtung eines Panaque-Aquariums. Daneben werden aber auch zahlreiche andere Futtersorten angenommen.

Alle bisher von uns importierten Exemplare stimmten – unabhängig von der Größe, wobei wir noch nie Tiere unter ca. 14 cm und über ca. 25 cm Länge erhalten haben – farblich überein (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/panaque_sp_l418_shampupa_de/). Aber alle 6 Exemplare des aktuellen Imports (sie sind 14-16 cm lang) haben eine zusätzliche weiß-gelbe Zone in der Schwanzflosse unmittelbar an deren Ansatz.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-L-418-5 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Panaque: nach der einheimischen Bezeichnung von P. nigrolineatus in Venezuela.

Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Shampupa Prachtschilderwels

Text & Photos: Frank Schäfer

Panaque schaeferi L203 L90c

26. Juni 2020

Zu den größten Harnischwelsen zählen einige der holzfressenden Panaque-Arten. Panaque schaeferi ist einer von ihnen, die Art wird mit Sicherheit um die 60 cm lang. Da P. schaeferi anhand von erwachsenen Exemplaren beschrieben wurde, ist die Zuordnung zu den dazu gehörenden Jungtieren nie so recht wissenschaftlich bestätigt worden. Man geht jedoch davon aus, dass die zunächst als L90c und später als L203 bezeichneten Panaque aus Peru die Jugendform von P. schaeferi darstellen. Der erwachsene P. schaeferi hat die Nummer LDA 65 erhalten. 

Gewöhnlich sind die Jungtiere von L203/L90c nicht sehr spektakulär gezeichnet. Typisch für die L90-Verwandtschaft ist ein helles „Fenster“  in der Färbung am Ansatz der Schwanzflosse, das viele der Jungtiere zeigen, das jedoch bei erwachsenen Fischen verschwindet. L203/L90c hat – im Gegensatz zu L90, der wahrscheinlich mit der Art Panaque bathyphilus identisch ist, keine lang ausgezogenen Schwanzflossenfilamente.

Aktuelle Jungfischsendungen von P. schaeferi, der aus dem Einzug des Rio Ucayali in Peru stammt, enthalten außergewöhnlich hübsch gezeichnete, geradezu bunte Individuen. Die fotografierten Tiere haben eine Größe von 6-8 cm. Da jedes der Tiere anders gezeichnet ist (etliche auch „normal“ L-90c-typisch), gehen wir von individuellen Farbvarianten aus und nicht von einer neuen Fundortvariante oder gar neuen L-Nummern.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 203-1 (4-5 cm) bzw. 26480-L 203-2 (6-8 cm) auf unserer Stockliste. bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

L330 wissenschaftlich beschrieben: Panaque nigrolineatus laurafabianae

23. März 2020

Viele Fischkundler (Ichthyologen) lehnen gegenwärtig das Konzept der Unterart ab. Sie argumentieren, dass es entweder abgrenzbare Merkmale gibt, dann sei es eine Art, oder eben nicht, und dann sei die Form gar nicht benennbar. Dieses Konzept hat allerdings nur bedingt etwas mit der Realität zu tun; im Fall der großen Streifen-Harnischwelse oder Royal Plecos aus der Verwandtschaftsgruppe um Panaque nigrolineatus weiß man schon lange, dass es in unterschiedlichen Fluss-Systemen unterschiedlich aussehene Populationen gibt. Sie wurden mit den L-Nummern L 27 (Brasilien: Rio Tocantins), LDA 63 (Brasilien: Rio Xingu), LDA 77 (Brasilien: Rio Tapajós = Panaque armbrusteri), L190 (Kolumbien/Venezuela: Rio Meta), L191 (Kolumbien: Rio Caqueta), L330 (Kolumbien: Rio Guaviare), L418 (Peru: Rio Tingo Maria), L488 (Brasilien: Rio Aripuana); hinzu kommt der „Goldene L27“ aus dem Rio Araguaia in Brasilien ohne L-Nummer.

L330 unterscheidet sich von L190 im Alter dadurch, dass er ein Punktmuster anstelle der Längsstreifen entwickelt (kleine Jungtiere kann man nicht unterscheiden) und erheblich größere Sinnespapillen auf der unteren Hälfte der Mundscheibe hat (verglichen mit L190). L190 gilt als „typischer“ Panaque nigrolineatus, eine Art, die bereits 1877 wissenschaftlich beschrieben wurde. Die Vorkommen sowohl von L190 wie auch von L330 liegen in Oberläufen von Flüssen, die letztendlich zum Orinoko-System gehören, während der dritte Kolumbianer, L191 (der „grüne“, der vermutlich zur Art Panaque titan gehört) aus einem Fluss stammt, der zum Amazonas hin entwässert.

Aufgrund der kommerziellen Bedeutung von L330 und auch, weil neuere, molekulare Untersuchungen zeigten, das L330 und L190 vermutlich nicht auf Artniveau identisch sind, haben sich Armando Ortego-Lara und Nathan K. Lujan entschlossen, sich gegen den Trend zu stellen und die Population des Schwarzstreifen-Harnischwelses aus dem Fluss-System des Rio Guaviare (L330) als Unterart zu Panaque nigrolineatus zu beschreiben. L330 heißt nun also richtig Panaque nigrolineatus laurafabianae, L190 Panaque nigrolineatus nigrolineatus

Die Autoren weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sowohl Exemplare von P. n. nigrolineatus gibt, die Merkmale von P. n. laurafabianae zeigen wie auch umgekehrt; das sind jedoch Ausnahmen.

Beide Unterarten werden sehr groß, deutlich über 40 cm, und ernähren sich hauptsächlich von Holz. Da dies eine sehr nährstoffarme Kost ist, koten die Tiere reichlich. Größere Exemplare sind zudem untereinander oft unverträglich. Man sollte sich Panaque nigrolineatus (egal, welche Form) darum nur anschaffen, wenn man entsprechend große Aquarien zur Verfügung hat.

Text: Frank Schäfer, Photos: Frank Schäfer und Erwin Schraml

Panaqolus sp. L351

12. Dezember 2018

Aus Peru kommt ein Panaqolus, der sich besonders durch das kleine Auge und die lang ausgezogenen Schwanzflossenfilamente auszeichnet. 

Die Art erhielt mit L351 eine eigene Codenummer. Leider wird L351 nur sehr selten importiert, weil die meisten Photos der Art einen düster gefärbten, wenig attraktiven Fisch zeigen. In Wirklichkeit ist das Tier nach einer gewissen Eingewöhnung aber ausgesprochen hübsch gefärbt! L351 gehört nach Meinung mehrerer Harnischwels-Spezialisten in die Gattung Panaqolus und wird nur etwa 15-20 cm lang. Ein großer Anteil der Nahrung dieser Fische ist Holz, das niemals im Aquarium fehlen darf. Weil durch das Holzfressen viel Kot und damit Unmengen an Schmutz entstehen (Holz ist äußerst nährstoffarm, auch wenn Darmbakterien das Holz für Panaque verdaubar machen, müssen die Fische sehr viel fressen, um ihren Energiebedarf zu decken), muss eine groß dimensionierte Filteranlage installiert werden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 351-3 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Panaque sp. L330

15. August 2018

Der „Full Spotted Royal Pleco“ gehört zu den sehr schönen Vertretern der holzfressenden Harnischwelsgattung Panaque. Die Art wird rund 40 cm groß. Leider zeigen erst frühestens halbwüchsige Exemplare, ob ein „Full Spotted“ aus ihnen wird. Jungtiere dieser und etlicher ähnlicher Formen sind nicht unterscheidbar und haben allesamt ein Streifenmuster. Wir konnten jetzt endlich wieder einmal einige ca. 15 cm (Standardlänge) bzw. 19 cm (inklusive Schwanzflosse) L330 aus Kolumbien importieren.

Sehr interessant ist, dass bei diesen halbwüchsigen Tieren scheinbar bereits die Geschlechter unterschieden werden können. Ein Exemplar mit gelbem Schwanzflossensaum erscheint jedenfalls bezüglich Kopf- und Körperform ziemlich zweifelsfrei ein Männchen zu sein; das entsprechende vermutliche Weibchen hat nur gelbe Zipfel an der Schwanzflosse.

Leider verursachten diese vergleichsweise großen Fische einen ziemlichen Sandsturm im Fotobecken und Sandkörnchen setzten sich auch nachdem sich die Fische wieder beruhigt hatten auf dem Körper der Tiere ab. Sie haben also keinesfalls Ichthyophthirius, keine Sorge, die hellen Punkte sind nur Sand.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 330-7 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur weniger Exemplare lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer