Schlagwort-Archiv: Peru

Hypoptopoma sp. Ucayali

4. April 2022

Aus Peru konnten wir sehr schöne Hypoptopoma importieren. Der größte Teil des Importes bestand aus H. gulare (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/hypoptopoma-gulare/), doch waren einige Exemplare mit sehr auffälligem, breiten Binden in der Rückenflosse und kontratreich gezeichneten Schwanzflossen dabei. Leider ergab der Bestimmungsversuch anhand der aktuellen Revision der Gattung (Aquino & Schaefer, 2010) kein befriedigendes Ergebnis und neue Arten wurden seither auch nicht beschrieben. Abgebildet findet man die Art aber schon, meist unter der Bezeichnung H. sp. III. Dabei findet sich der Hinweis, dass die Herkunft dieser Fische unbekannt sei bzw. dass als Fundortangabe „Brasilien“ gelte. Da wir nun wissen, dass diese Art aus dem Rio Ucayali in Peru kommt, haben wir sie mit der entsprechenden Angabe bezeichnet.

Im Rio Ucayali kommen nach Aquino & Schaefer die Arten Hypoptopoma bianale, H. steindachneri, H. gulare, H. thoracatum, H. psilogaster und eventuell auch H. brevirostratum vor. Zu keiner der genannten Arten passt unser Fisch, so dass wohl davon auszugehen ist, das es sich um eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art handelt. Nach den wenigen Angaben in der aquaristischen Literatur wird Hypoptopoma sp. Ucayali (= H. sp. III) 10-12 cm lang (Totallänge, also inklusive Schwanzflosse). Unsere Importfische haben gegenwärtig eine Länge von 5-7 cm, sind also gerade einmal halbwüchsig.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 262315 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in ganz kleiner Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. „Peru“

27. Juli 2020

Manchmal sind es Zufälle, die darüber bestimmen, ob sich eine Fischart im Hobby etablieren kann. Im Falle dieses Corydoras sp. Peru war es so, dass die Fische einem Corydoras-Fan beim Besuch eines Großhändlers  auffielen; es handelte sich um so genannte Beifänge, die aussortiert worden waren. Der Großhändler konnte sich leider nicht mehr genau erinnern, woher die Tiere ursprünglich kamen, glaubt aber, es sei Peru gewesen. Der Corydoras-Fan nahm die Fische mit und konnte sie nachzüchten. So verbreiteten sie sich zunächst unter Corydoras-Spezialisten.

Von einem dieser Spezialisten haben wir jetzt Nachzuchten erhalten. So richtig passt diese Corydoras-Art zu keiner bislang bekannt gewordenen Spezies. Sie hat viel Ähnlichkeit mit C115/C116 (ebenfalls aus Peru), jedoch fehlt der für C115/C116 so typische waagerechte Streifen auf der Mitte des Schwanzstiels.

Corydoras sp. Peru ist auf jeden Fall ein sehr schöner Panzerwels, dem wohl wegen der guten Züchtbarkeit eine lange aquaristische Karriere vorhergesagt werden kann.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 245548 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras orphnopterus

15. April 2020

216 wissenschaftlich beschriebene Corydoras-Arten, von denen 163 allgemein als gültig akzeptiert sind (diese Zahl ändert sich freilich ständig, Stand März 2020), 159 C-Nummern und 160 CW-Nummern: da sollte man doch meinen, allmählich seien alle Panzerwelse hinlänglich bekannt. Doch noch immer gibt es etliche Arten, die bislang nur aufgrund ihrer wissenschaftlichen Beschreibung bekannt sind und deren Zuordnung zu lebend importierten Exemplaren schwierig ist.

Zu diesen Arten zählt der 1970 beschriebene Corydoras orphnopterus. Dieser langschnäuzige Panzerwels hat folgende, einzigartige Kombination von Farbmerkmalen: er besitzt eine dunkle Augenmaske, einen schwarzen Fleck, der am vorderen Rand der Mitte der Rückenflosse am intensivsten ist, ein Zeichnungmuster aus relativ kleinen Punkten, die auf dem Schwanzstiel in der Körpermitte drei parallel verlaufende Linien bilden, in deren Zwischenraum die Körpergrundfarbe – weißlich – heller ist als am restlichen Körper, wodurch zwei helle Bänder entstehen und ein Muster aus ca. 6-7 dünnen Bändern in der Schwanzflosse, die in einzelne Flecken aufgelöst sind. Beschrieben wurde C. orphnopterus anhand von drei Exemplaren, die ein unbekannter Sammler zu einem nicht dokumentierten Zeitpunkt in Ecuador (am unteren Rio Bobonaza zwischen Montalvo (2°06’S, 76°59’W) und Chicherota (2°22’S, 76°38’W, Provinz Pastaza) gesammelt hat. Der Rio Bobonaza gehört zum Einzug des Rio Pastaza, der seinerseits in Peru in den Amazonas mündet.

Seit einigen Jahren werden, wenn auch vergleichsweise selten und zu relativ hohen Preise, Corydoras orphnopterus aus Peru angeboten. Zunächst war der Fundort dieser Tiere nicht bekannt. Deswegen, und weil Details des Farbmusters gröber als bei dem Holotypus von C. orphnopterus waren, und weil über die Farbvarianz von C. orphnopterus buchstäblich nichts bekannt ist, bezeichnete man diese Tiere im Hobby vorsichtshalber als CW58. 

Nun gelang uns der Import von 40 Exemplaren dieser Form. Als Fundort gab uns der Exporteur den Rio Tigre an. Dieser Fluss entspringt in Ecuador, ebenfalls in der Provinz Pastaza, und mündet in Peru in den Amazonas. In unserem aktuellen Import zeigt sich die große, für langschnäuzige Panzerwelse typische, individuelle Bandbreite bezüglich des Farbmusters. Man kann jedes Individuum an seinem Zeichnungsmuster erkennen. Unter unseren Tieren sind sowohl welche, die fast bis ins kleinste Detail dem Holotypus von C. orphnopterus entsprechen, wie auch grob gemusterte Exemplare vom Typ CW58. Dazwischen gibt es alle denkbaren Übergänge. Vom ähnlichen, ebenfalls hochvariablen Corydoras leopardus unterscheiden sich C. orphnopterus und CW58 immer sicher durch die dunkle Augenbinde, die bei C. leopardus fehlt.

Nimmt man alle Fakten zusammen, so ist CW58 nach aktuellem Kenntnisstand eine aus dem Rio Tigre stammende Variante von Corydoras orphnopterus. Noch bleiben winzige Restzweifel, da nach wie vor keine Lebendaufsammlungen aus dem Rio Bobonazo bekannt wurden, aber insgesamt kann man sagen, dass dank der Aquarienkunde wieder einmal ein weißer Fleck auf der Karte der Erkenntnisse über Panzerwelse mit Inhalt gefüllt werden konnte.

Für unsere Kunden: C. cf. orphnopterus aus em Rio Tigre hat Code 238205 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras elegans „Peru“

22. November 2019

Es gibt mehrere Corydoras-Arten, die selbst ausgesprochene Spezialisten nicht sicher unterscheiden können. Es ist vielleicht sinnvoll, in solchen Fällen von Artengruppen statt von Arten zu sprechen. Ein solches Beispiel ist die Artengruppe um Corydoras elegans im engeren Sinne, die neben C. elegans noch C. napoensis, C. nanus und etliche C- und CW-Nummern umfasst. Ihnen allen ist gemeinsam, dass die Männchen und die Weibchen zur Brutzeit völlig unterschiedlich gefärbt sind. Zudem schwimmen diese Arten häufiger im freien Wasser als andere Corydoras.

Bei Wildfängen unterscheidet man gewöhnlich Corydoras elegans (weit verbreitet in Amazonien), bei dem die sexuell aktiven Männchen Bänder in der Rückenflosse haben, und C. napoensis (Peru, Rio Napo), bei dem die sexuell aktiven Männchen einen schwarzen Punkt in der Rückenflosse haben; aus dem Verbreitungsgebiet von C. nanus (Surinam) und der diversen C- und CW-Nummern erfolgen gewöhnlich keine Importe. Legt man das Merkmal der Rückenflossenfärbung zugrunde, so sind die wunderschönen Panzerwelse, die wir gerade aus Peru im Stock haben, C. elegans.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 229054 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pseudohemiodon sp. Peru II DNZ

15. Oktober 2019

Flunderharnischwelse erfreuen sich bei Welsfreunden einer großen Beliebtheit, denn sie verbinden ein interessantes Äußeres mit der interessanten Maulbrutpflege. Einige Arten werden ziemlich groß, so P. laticeps aus Paraguay, der gut und gerne 35 cm lang werden kann, aber es gibt auch kleinere Arten. Zu letzteren zählen zwei wissenschaftlich scheinbar noch nicht beschriebene Arten aus Peru, eine ziemlich zeichnungslose und eine mit einem Punkt- und Wurmlinien-Muster auf dem Kopf. Die erste wird im Hobby als P. sp. Peru I bezeichnet (sie hat, abgesehen von der Färbung auch besonders große Bauchflossen) die zweite als P. sp. Peru II. Beide Arten werden 12-15 cm lang, hinzu kommt ein gut körperlanges Filament am oberen Ende der Schwanzflosse. Wir können gerade einige fast ausgewachsene Exemplare von P. sp. Peru II als deutsche Nachzucht anbieten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 284564 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Sternarchogiton preto

29. Januar 2018

Mit dem Import dieses Messerfisches aus Peru ist uns vermutlich wieder einmal ein Erstimport gelungen; jedenfalls zeigen wir hier u.W. die ersten Lebendfotos dieses schwarzen Messerfisches (pretro = schwarz) überhaupt. Als Unterscheidungsmerkmal zu anderen Arten der Gattung – es gibt derer fünf – ist die uniform schwarze Färbung gut geeignet. Allerdings: schaut man ganz genau hin, so sieht es so aus, als hätten de Tiere einen hellen Rückenstrich. Das ist aber keine echte Farbe, sondern ein Lichtbrechungseffekt durch die hier scheinbar besonders dicke Schleimhaut. 

Im Aquarium fällt auf, dass die Tiere sehr oberflächenorientiert sind und auch Luft und Wasser an der Oberfläche aufnehmen. Das Wasser spucken sie in Form einer kleinen Fontäne wieder aus. Vermutlich fressen diese Fische in der Natur daher vor allem ins Wasser gefallene Landinsekten. Mit 20-25 cm Länge sind die Tiere ausgewachsen, unsere beiden Exemplare haben bereits diese Größe. Es sind besonders intelligente Fische, deren Beobachtung viel Freude macht.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 293905 auf unserer Stockliste. Btte beachten Sie, dass  wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur zwei Exemplare lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer