Schlagwort-Archiv: Polypterus

Polypterus mokelembembe

22. Dezember 2021

Flösselhechte sind so genannte lebende Fossilien. Man fand schon 60 Millionen Jahre alte Versteinerungen, die noch heute lebenden Arten zugeordnet werden können. Dabei gibt es nur 16 bekannte Arten, alle kommen aus Afrika.

Die zuletzt entdeckte und zugleich kleinste Art der Gattung ist Polypterus mokelembembe, die erst 2006 als eigene Art beschrieben wurde. Vorher verwechselte man sie mit P. retropinnis, im Handel wurde sie oft als P. lowei bezeichnet. P. mokelembembe ist ein Bewohner kleinerer Schwarzwasserbäche im Kongogebiet und wird etwa 25 cm lang. Männchen und Weibchen kann man, wie bei allen Polypterus-Arten, leicht anhand der unterschiedlich geformten Afterflosse unterscheiden, die beim Männchen mehr als doppelt so groß wird wie beim Weibchen. Während der Paarung wird diese Afterflosse wie eine Schüssel ausgebreitet. Das Männchen schwimmt während der Paarung Seite an Seite mit dem Weibchen, umfasst die Afterflossenregion des Weibchens mit der aufgespreizten Afterflosse und stellt so die Befruchtung der frei ins Wasser abgegebenen Eier sicher. Brutpflege wird von Flösselhechten nicht ausgeübt. Die Larven haben äußere Kiemen und sehen damit Molchlarven sehr ähnlich. Bereits winzig kleine P. mokelembembe (die abgebildeten Jungtiere sind etwa 5 cm lang) haben die arttypische Färbung.

Im Aquarium sind Polypterus mokelembembe gegenüber allen Mitbewohnern, die nicht als Futter in Frage kommen, sehr friedlich. Die Tiere mögen keine grelle Beleuchtung. Gefressen wird grobes Frost- und Lebendfutter aller Art, sofern es tierischen Ursprungs ist, auch Granulate werden von eingewöhnten Tieren gern gefressen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 165533 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Polypterus: altgriechisch, bedeutet „Vielflosser“, was sich auf die zahlreichen einzelnen Rückenflössel bezieht. mokelembembe: Name eines sagenhaften, dinosaurier-artigen Wesens aus dem Kongo, vergleichbar mit Nessie aus dem Loch Ness. Der Name wurde gewählt, um auf das hohe erdgeschichtliche Alter der Flösselhechte hinzuweisen, die es bereits zur Zeit der Dinosaurier gab. retropinnis: latein, bedeutet „mit nach hinten gerichteten Flossen“.

Vorschlag eines deutschen Namens: Urwald-Flösselhecht

Text & Photos: Frank Schäfer

Polypterus ansorgii

25. Mai 2020

Polypterus ansorgii ist der vielleicht seltenste der Flösselhechte und kommt zudem aus Regionen in Afrika, aus denen ein Zierfischexport aus politischen Gründen nur selten möglich ist. Wir haben schon gelegentlich über die interessante, großwüchsige Art berichtet (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/polpyterus-ansorgii/ und https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/polypterus_ansorgii_xxl_de/) und einen ausführlichen Bericht zu P. ansorgii finden Sie hier: https://www.aqualog.de/blog/ansorges-floesselhecht-ein-mythos-wird-entschleiert/

Jetzt ist es in Indonesien, wo man ja mehrere Polypterus-Arten schon seit Jahren erfolgreich nachzüchtet,  auch bei dieser Art gelungen, sie zu „knacken“. Wir können gerade entzückende Jungtiere dieses Tieres anbieten.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 162413 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Polypterus endlicherii Nachzuchten (2)

30. Juli 2019

Schon seit einiger Zeit können wir Nachzuchten dieses großen Flösselhechtes anbieten (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/polypterus_endlicherii_nachzuchten_de/). Bei der aktuellen Lieferung fielen uns die bizarren Außenkiemen, die Jungtiere aller Polypterus-Arten haben, besonders auf. Sie verleihen diesen Urzeitfischen ein ganz eigentümliches Aussehen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 163312 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Polypterus lapradei

2. Februar 2018

1798-1801 führte Napoleon Bonaparte einen Feldzug in Ägypten. In seiner Begleitung befanden sich 167 Wissenschaftler, darunter der Zoologe Étienne Geoffroy Saint-Hilaire. Nach der Rückkehr nach Frankreich beschrieb Saint-Hilaire 1802 einen äußerst seltsamen Fisch, den er aus dem Nil in Ägypten mitgebracht hatte, als Polyptère bichir; den gültigen wissenschaftlichen Namen Polypterus bichir bekam das Tier erst ein Jahr später durch Lacepéde. 

Dies waren die ersten wissenschaftlichen Berichte über eine Fischgruppe, von der wir heute wissen, dass sie praktisch unverändert seit 60 Millionen Jahren existiert.

Ein sehr enger Verwandter von Polypterus bichir ist P. lapradei. Es gibt tatsächlich nur wenige Merkmale, die die beiden Arten unterscheiden. Wir haben gerade wieder einmal sehr schöne L. lapradei aus Nigeria im Stock. Sie wurden in der Umgebung der Stadt Ughelli im Delta State gesammelt. Mit ihren 20-30 cm haben unsere P. lapradei noch nicht einmal die Hälfte der Länge erreicht, die als Maximalgröße für P. lapradei angegeben wird: rund 70 cm! Es sind somit vor allem Tiere für Raubfisch-Spezialisten und Schauaquarien. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 163605 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank SChäfer

Polypterus teugelsi Nachzuchten

17. Januar 2018

Der Cross River im westlichen Afrika ist ein legendärer Fluss. Er entspringt in Kamerun und fließt anschließend durch Nigeria. Berühmt ist der Fluss wegen seines hohen Anteils an endemischen Arten, also Arten, die nur in diesem einen Fluss vorkommen, darunter z.B. Tetraodon pustulatus und Ctenopoma nebulosum. Es gibt dort auch eine endemische Gorilla-Unterart: Gorilla gorilla diehli (https://de.wikipedia.org/wiki/Cross-River-Gorilla). Ein  weiterer Endemit ist der erst 2004 wissenschaftlich beschriebene Flösselhecht Polypterus teugelsi. Da es derzeit nur unter großen Schwierigkeiten möglich ist, aus dem Cross Fische zu beziehen, ist die Art nur extem selten im Handel und teuer.

Jetzt haben die Züchter in Indonesien auch diese Art „geknackt“ und jetzt kann jeder, der möchte, diesen schönen Flösselhecht zuhause pflegen. Die Art wird mindestens 40 cm lang, ist also kein kleiner Fisch, daran sollte man bei Anschaffung der niedlichen Jungtiere, die vor allem dadurch auffallen, dass sie ihre Rückenflössel stets straff aufrecht tragen, denken.

Für unsere Kunden. die Tiere haben Code 165601 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Polypterus palmas

31. Juli 2017

Aus Guinea haben wir wieder einmal den relativ kleinbleibenden (20-25 cm), sehr hübschen Polypterus palmas erhalten. Aktuell sind unsere Tiere 10-12 cm lang. Früher wurde die Art in verschiedene Unterarten aufgeteilt, doch ist das aus heutiger Sicht wenig sinnvoll. Aus Guinea sind zwei dieser Unterarten gemeldet, P. p. palmas und P. p. buettikoferi. Sie gelten gegenwärtig als eigenständige Arten, P. buettikoferi hat erheblich breitere Flankenbänder als P. palmas.

Für unsere Kunden: P. palmas hat Code 164502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer