Die kleinbleibenden Hexenwelse der Gattung Rineloricaria erfreuen sich unter Aquarianern großer Beliebtheit. Sie haben ein skurriles Äußeres, sind friedlich, haben keine hohen Platzansprüche und lassen sich meist ganz gut züchten. Manche Arten sind sogar richtig schick gezeichnet. Der Schönste ist sicherlich R. teffeana. Er hat zwar keine knalligen Farben, aber ein wirklich attraktives Zeichnungsmuster. Seine Maximallänge liegt bei ca. 12 cm (ohne Schwanzflosse).
Obwohl Tefé in Brasilien ein berühmtes Diskus-Revier ist (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/discus_wild_royal_green_tefe_de/) wird Rineloricaria teffeana, die dort ihre Typuslokalität hat (d.h., dass die Exemplare, die 1879 Herrn Steindachner vorlagen und anhand derer die Art beschrieben und benannt wurde, dort gesammelt wurden), nur äußerst selten von den Exporteuren angeboten. Darum sind wir sehr froh und stolz, einige dieser Schönheiten jetzt im Stock zu haben.
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Erstmals können wir die Zuchtform „Roter Falbe“ (englisch: Red Dun) des Schokoladen-Hexenwelses anbieten. Diese neue Zuchtform geht auf ein Wildfang-Männchen zurück, das wir im November 2015 aus Paraguay importieren konnten (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/rineloricaria_lanceolata_de/). Wir gaben es, zusammen mit einigen normalen Weibchen des gleichen Imports, an unseren Züchter Kurt Jülich. Wir hofften, Kurt könne daraus einen attraktiven neuen Stamm züchten.
Kurt konnte, es dauerte aber seine Zeit. Wie er schon vorher geahnt hatte, brauchte es vier Generationen, um einen erbfesten, roten Stamm zu erhalten. Diese F4 können wir jetzt anbieten.
Kurt schlug die Bezeichnung „Roter Falbe“ vor, um den neuen Stamm auch sprachlich eindeutig von den bereits vorhandenen Stämmen Roter Hexenwelse zu unterscheiden. Als Falben bezeichnet man ein Pferd von heller Fellgrundfarbe, dunklem Langhaar (Mähne, Schweif) und weiteren dunklen Abzeichen. Denn im Gegensatz zu anderen Roten Hexenwelsen sind beim „Roten Falben“ oft noch Abzeichen in dunklerem Rot auf dem Körper vorhanden, genau wie beim Ur-Uropa.
Der „Rote Falbe“ wird sicher wegen seiner schönen Färbung viele Freunde finden. Sehr besonders ist die Tatsache, dass hier die Entstehung einer neuen Zuchtform von Anfang an dokumentiert ist.
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Aus Paraguay erhalten wir regelmäßig Sendungen der kleinen Hexenwelse der Gattung Rineloricaria. Nicht weniger als 65 Arten sind aktuell anerkannt, was eine Bestimmung in vielen Fällen ohne Kenntnis der Herkunft fast unmöglich macht. Aber im Fall von Paraguay gibt es eine aktuelle Revision der aus diesem Fluss-System bekannten Arten von Vera-Alcaraz et al. (2008), so dass der Versuch, den exakten Artnamen zu ermitteln, wenigstens nicht nur Zeitverschwendung ist.
Meist werden die für den Export bestimmten Hexenwelse aus Paraguay unweit der Hauptstadt Asunción gesammelt. Von dort sind drei Arten zu erwarten: R. aurata, R. lanceolata und R. parva. Die technischen Artunterschiede liegen in der Anzahl und Anordnung der Körperplatten, aber die drei Arten sind auch farblich leicht zu erkennen: R. lanceolata hat eine im vorderen Teil flächig dunkel gefärbte Rückenflosse (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/rineloricaria_lanceolata_de/), bei R. parva sind die Brustflossen deutlich gebändert und bei R. aurata sind beide Flossen ohne auffällige farbliche Markierungen. R. aurata wurde übrigens anhand eines untypischen, einfarbig gelben Exemplares beschrieben. Normalerweise hat die Art die für Rineloricaria übliche graubraune Färbung mit 4-5 schmalen, dunklen Binden über den Rücken ab der Rückenflosse (deutlich breiter bei R. parva).
Unsere Importe bestehen danach aus über 90% R. parva und einigen R. lanceolata als Beifang. Eindeutig zu R. aurata zu rechnende Fische waren bislang nicht dabei oder sind uns zumindest nicht aufgefallen.
Die Pflege und Zucht von diesen Hexenwelsen, die gewöhnlich maximal 12 cm lang werden, ist einfach. man muss ihnen stellenweise Sandboden und einen guten Anteil pflanzlicher Nahrung (Salat, Spinat, Löwenzahn etc. gefrostet oder kurz überbrüht, sowie Flockenfutter auf pflanzlicher Basis). Es sind friedliche Zeitgenossen. Wie bei allen Fischen aus dem südlichen Südamerika sollte man die Wassertemperatur nicht ganzjährig gleich halten, sondern kühle Perioden (18-22°C) mit wärmeren (24-28°C) über das Jahr hinweg abwechseln (jeweils mehrere Monate).
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Literatur: Vera-Alcaraz, H. S., C. S. Pavanelli & C. H. Zawadzki (2012): Taxonomic revision of the Rineloricaria species (Siluriformes: Loricariidae) from the Paraguay River basin. Neotropical Ichthyology v. 10 (no. 2): 285-311.
Aus Brasilien haben wir schöne Hexenwelse erhalten, die wir auf den ersten Blick für Rineloricaria lanceolata, eine sehr weit verbreitete Art, hielten. Auffällig war der hohe Anteil an rötlichen Tieren. Die Mehrzahl der Fische ist klein, 3-4 cm lang und wie R. lanceolata gezeichnet, doch sind auch ein paar wenige ausgewachsene Exemplare darunter. Diese Fische haben ein auffälliges Punktmuster auf dem Kopf. Die Rücksprache mit dem Harnischwels-Spezialisten Ingo Seidel und die Überprüfung der Originalbeschreibung ergab, dass es sich wohl um Rineloricaria heteroptera handelt. Dieser Hexenwels wurde 1976 aus der Umgebung von Manaus beschrieben; der in der Erstbeschreibung abgebildete Paratyp ist genau so gepunktet wie unsere erwachsenen Fische.
Nach Evers & Seidel (Welsatlas Band1) wurde R. heteroptera in der früheren DDR oft gezüchtet, wurde später aber vom ähnlichen und produktiveren R. lanceolata verdrängt. Die beliebten Roten Hexenwelse, eine Zuchtform, gehen vermutlich auf die alten Stämme von R. heteroptera zurück.
Dieser Hexenwels wird etwa 13-15 cm lang und eignet sich sehr gut zur Pflege und Zucht im Aquarium. Die Gelege sind mit 40-60 Eiern relativ klein. Rineloricaria sind Gemischtköstler, die sowohl pflanzliches wie auch tierisches Futter fressen. Sie schätzen freie Bodenflächen mit Sand und Kies. Gebrütet wird in relativ engen Höhlen (Bambusröhren oder dergleichen), das Männchen bewacht den Laich und die Larven bis zum Freischwimmen. Die Wassertemperatur sollte zwischen 24 und 30°C liegen, zur Zucht ist bei Wildfängen meist weiches und leicht saures (pH 5,5-6,5) Wasser nötig. Ohne Zuchtabsichten sind die Wasserwerte von untergeordneter Bedeutung.
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Bereits in den 1980er Jahren tauchte eine ziegelrote Hexenwels-Form im Handel auf, deren Ursprung zwar unbekannt war, die sich jedoch mit Hemiloricaria (früher: Rineloricaria) lanceolata kreuzen ließ. Heutzutage bestehen die Stämme dieser Form wohl immer aus Hybriden, weil ursprünglich vermutlich die roten Hexenwelse aus einer anderen Art erzüchtet wurden (siehe Evers & Seidel, Weltatlas Band 1: 694).
Im November 2015 fanden wir in einem Import von Hemiloricaria lanceolata aus Paraguay ein ziegelrotes Männchen. Das Tier ging, gemeinsam mit einigen normal gefärbten Weibchen, an unseren bewähreten Züchter Kurt Jülich, dem es tatsächlich gelang, mehr daraus zu machen! Jetzt können wir erstmals dese roten Nachzucht-Hexenwelse anbieten.
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Text: Frank Schäfer, Photos: Dirk Stojek & Frank Schäfer
Kürzlich stellten wir Ihnen den überraschend aus Brasilen importierten, zuvor nur aus Venezuela bekannten Hemiloricaria sp. „Puerto Ayacucho“ vor und erwähnten, dass er gemeinsam mit Hemiloricaria melini importiert wurde. Darauf häuften sich die Anfrage, ob wir nicht auch die Melinis im Bild vorstellen könnten.
Können wir: bitteschön!
Hemiloricaria melini bildet gemeinsam mit H. formosa, H. teffeana und H. sp. „Barcelos“ eine Gruppe so genannter Apachen-Hexenwelse, die ein überaus attraktives Leoparden-Fleckenmuster verfügen. Die Art wird laut Literatur etwa 10 cm große, unsere Exemplare sind mit 15 cm Länge deutlich größer. Die sehr schönen Fische sollten auf Sandboden, in weichem, sauren Wasser gepflegt werden.
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Endlich gelang es uns einmal wieder, die wunderschöne Hemiloricaria melini aus Brasilien (Rio Negro-Einzug) zu importieren. Wie üblich waren zahlreiche Beifänge in der Sendung, wie H. sp. Weißdorn und H. castroi (siehe hierzu unseren Eintrag: http://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/hemiloricaria-beifaenge/), aber diesmal waren auch einige Tiere dabei, die wir zuvor noch nie gesehen haben. Auffälligstes Merkmal ist das schwarze „Pfeffermuster“, das die Tiere am Vorderkörper tragen.
Im Welsatlas Band 1 ist eine Hemiloricaria-Art aus Venezuela als „Rinelorcaria sp. Puerto Ayacucho“ vorgestellt, die unseren Tieren extrem ähnlich sieht. Eine Nachfrage bei Ingo Seidel ergab, dass er ebenfalls der Auffassung ist, dass unsere Neuimporte aus Brasilien dieser bislang nur aus dem Orinoko-Einzug bekannten Art zuzuordnen sein dürften. Demnach hat der „Puerto Ayacucho“ offenbar eine sehr viel weitere Verbreitung, als bisher angenommen wurde.
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Text & Photos: Frank Schäfer
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