Schlagwort-Archiv: Süßwassernadel

Microphis brachyurus

3. Juli 2020

Die Kurzschwänzige Süßwassernadel (Microphis brachyurus) wurde aus Indonesien beschrieben. Lange Zeit glaubte man, es handele sich um eine Art mit weltweiter Verbreitung, die sich in den verschiedenen Verbreitungsgebieten nur geringfügig auf Unterartenebene unterscheide. Und so wurden M. lineatus (Code 430104 auf unserer Stockliste) und M. aculeatus (Code 149104) lange Zeit als Unterarten von M. brachyurus betrachtet. Heute sieht man alle drei als eigenständige Arten an.

Als erwachsenes Tier lebt M. brachyurus in Süßwasser, wo auch die winzigen Jungen geboren werden. Diese verdriften allerdings binnen 2-3 Tagen ins Meer, wo sie einige Zeit im Plankton leben, bis sie wieder ins Süßwasser einwandern. Die Aufzucht in Süßwasser ist u.W. bislang noch nicht gelungen.

Manche Exemplare von M. brachyurus haben einen tiefroten Streifen auf dem vorderen Körperdrittel. Es ist unbekannt, was dieser Streifen, der bei beiden Geschlechtern auftreten kann, bedeutet. Die Männchen erkennt man übrigens leicht an der Bruttasche auf dem Bauch.

Bei unserem aktuellen Import konnten wir Männchen bei der Balz beobachten. Dabei färben sich Schnauze und Bauchtasche blitzschnell tiefschwarz. Genau so schnell kann das Männchen die schwarze Farbe auch wieder abschalten.

Für unsere Kunden: M. brachyurus hat Code 430115 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Doryichthys martensii

21. April 2020

Die bis zu 15 cm lang werdende Süßwassernadel Doryichthys martensii ist weit in Südostasien verbreitet, man kennt sie aus Indonesien, Malaysia und Thailand. In der Natur werden vor allem Fließgewässer (Bäche, kleine Flüsse) bewohnt, wo man die Tiere im Gestrüpp der Ufervegetation antrifft. Wie bei allen Nadeln übernimmt das Männchen die Brutpflege und trägt die Eier in der bei dieser Art großen und gut erkennbaren Bruttasche mit sich herum, bis die Jungtiere schlüpfen. Mit anderen Worten: die Männchen von D. martensii haben, wie bei uns Menschen, den dicken Bauch, die Weibchen sind stets schlank. 

Die erwachsenen Nadeln leben ausschließlich in Süßwasser, es ist jedoch nicht bekannt, ob die frisch geborenen Jungtiere eventuell eine Zeit ihres Lebens im Brackwasser oder Meer verbringen. D. martensii lebt bodengebundener als viele andere langschnäuzigen Nadel-Arten, schwimmt jedoch auch häufig im freien Wasser. Die Art kann leicht mit Hippichthys spicifer verwechselt werden, die sehr ähnlich aussieht und auch im gleichen Gebiet vorkommt. Bei H. spicifer setzt die Rückenflosse hinter dem After an (bei Doryichthys vor dem After) und H. spicifer hat 9 Schwanzflossenstrahlen, Doryichthys 10.

Süßwassernadeln sind Pflegeobjekte für fortgeschrittene Aquarianer, die vor allem den hohen Futteransprüchen der Tiere gerecht werden können. Die Nadeln fressen ausschließlich Lebendfutter, wie Artemia-Nauplien, Cyclops, kleine Wasserflöhe etc. Die Wassertemperatur kann zwischen 22 und 28°C liegen, die chemische Wasserzusammensetzung ist nebensächlich, allerdings sollte der pH-wert möglichst über 7 liegen.

Für unsere Kunden: D. martensii hat Code 414301 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Microphis deocata NACHZUCHT

2. August 2019

Die bestimmt hübscheste Süßwassernadel ist Microphis deocata aus Indien. In ihrer Heimat bewohnt sie klare Fließgewässer am Fuße des Himalaya. Leider ist diese Nadel ausgesprochen transportempfindlich. Sie verträgt weder Wasserverschlechterung, noch kann sie lange hungern. Als Nahrungsspezialist verlangt sie zudem lebendes Futter, am liebsten frisst diese Art Eintagsfliegenlarven (was auch der natürlichen Nahrung am nächsten kommen dürfte), aber auch Schwarze und Weiße Mückenlarven. Eine Gewöhnung an Frostfutter gelingt nur ausnahmsweise und sollte niemals als möglich angesehen werden, wenn man sich die Anschaffung solcher Tiere überlegt.

Aufgrund ihrer hohen Ansprüche wird M. deocata nur sehr selten importiert. Dafür lässt sich die Art ganz gut züchten. Die Weibchen haben ein fantastische, buntes Bauchsegel, das allerdings tagsüber eingefältelt unter dem Bauch getragen wird. Geschlechtsreif werden die Tiere bereits halbwüchsig, mit rund 8 cm Länge. Dann sind sie allerdings noch nicht so bunt, wie voll ausgewachsene, rund 15 cm lange Exemplare, die oft einen herrlichen Grünschimmer haben. Es empfiehlt sich übrigens, diese subtropische Art zeitweise im Freiland (Balkonaquarium, Spezial-Gartenteich) zu pflegen. Das natürliche Futter und die Sonneneinstrahlung tut den Tieren sehr gut.

Meist gelangen Nachzuchten dieser Art nicht in den Handel, sondern werden direkt vom Züchter an andere Liebhaber weitergegeben. Darum freuen wir uns sehr, gerade einige junge, gerade geschlechtsreif gewordene deutsche Nachzucht-Tiere anbieten zu können. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 430123 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Microphis aculeatus

9. Juli 2018

Nur sehr selten erhalten wir die Süßwassernadel Microphis aculeatus aus Nigeria. Es sind freischwimmend lebende, sehr attraktive Tiere. Wie bei allen Nadeln ist das Männchen für das Ausbrüten der Eier zuständig, die in einer Bauchtasche untergebracht werden. Man erkennt das Männchen darum sehr leicht an der völlig abweichenden Körperform. Zusätzlich haben die Männchen von M. aculeatus – sie werden etwa 15 cm lang und damit etwas größer als die Weibchen – aber auch einen attraktiven roten Streifen entlang des Rückens und eine auffällig gemusterte Schnauzenpartie.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 149204 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer