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Aphyocharax paraguayenis

22. August 2018

Dieser kleine, maximal 4,5 cm lange Salmler gehört zu den attraktivsten Kleinsalmler-Arten überhaupt. Er ist sehr anspruchlsos in der Pflege und kann produktiv gezüchtet werden. Als Fisch der Subtropen braucht diese Art noch nicht einmal eine Heizung – Wassertemperaturen zwischen 16 und 30°C kommen in der Natur vor, allerdings sollte man bedenken, dass größere Temperaturänderungen immer über einen längeren Zeitraum erfolgen. 

Leider hat der Sonnensalmler – so einer der Populärnamen, die die Art im Hobby erhalten hat – einen Nachteil: er geht manchmal anderen Fischen an die Schuppen und Flossen. Es ist noch nicht völlig geklärt, warum das Phänomen gelegentlich auftritt oder auch nicht. Ähnlich wie bei Sumatrabarben und Roten von Rio liegt es wahrscheinlich daran, dass zu wenige Exemplare gepflegt werden. Größere Trupps ab 20 Tieren aufwärts haben genug mit sich selbst zu tun und lassen andere Fischarten für gewöhnlich in Frieden.

Oder man pflegt diesen schönen Fisch im Artenbecken, vielleicht zusammen mit ein paar Welsen – z.B. mit Corydoras hastatus, der lebt auch in der Natur in gemischten Schwärmen mit dem Sonnensalmler – das ist ein herrlicher Anblick!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 206512 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon melanostichos

28. April 2017

Im gestrigen Newsletter ist mir leider ein bedauernswerter Fehler unterlaufen: statt Bilder der „echten“ Hyphessobrycon melanostichos, die wir erhalten haben, habe ich dem Post Bilder von Hyphessobrycon cf. melanostichos, einer farblich doch deutlich abweichenden Form beigefügt. Hier nun die richtigen Bilder; es ist sehr interessant, dass auch bei diesem Fisch, ähnlich wie bei Hemigrammus coeruleus, die Männchen in der Balz eine deutlich abweichende Färbung entwickeln. Derartiges ist bei Salmlern der Hemigrammus-Hyphessobrycon-Gruppe ungewöhnlich, meist intensivieren sich die Farben in der Balz nur unerheblich.

Hyphessobrycon melanostichos ist durch seine leuchtend himmelblaue Rückenfärbung sehr auffällig. Die Art wurde 2006 aus dem brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso wissenschaftlich beschrieben, wo sie im oberen Einzug des Rio Tapajós vorkommt. Die Art unterscheidet sich von allen anderen Hyphessobrycon-Arten durch die Kombination folgender Merkmale: ein breites, schwarzes Längsband, das am hinteren Augenrand beginnt und sich bis an den hinteren Rand der Schwanzflosse zieht; ein ovaler Schulterfleck; 16-18 weiche Flossenstrahlen in der Afterflosse.

Die Färbungsmerkmale treffen auch auf H. cf. melanostichos zu, bei dieser Form hat jedoch die Afterflosse 19 Weichstrahlen. Zudem bilden die Erstbeschreiber von Hyphessobrycon melanostichos das Foto eines frisch konservierten balzaktiven Männchens ab, das farblich genau dem hier gezeigten Bild eines balzaktiven Männchens – einem der Elterntiere unserer Exemplare – entspricht. Es bestehen daher keine Zweifel mehr, dass wir nun den „echten“ Hyphessobrycon melanostichos anbieten, während der Status des H. cf. melanostichos noch weiterer Untersuchungen bedarf.

Für unsere Kunden: der „echte“ H. melanostichos hat Code 261832 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Frank Schäfer, Peter & Martin Hoffmann

Literatur: 

Carvalho, T. P. and V. A. Bertaco (2006): Two new species of Hyphessobrycon (Teleostei: Characidae) from upper rio Tapajós basin on Chapada dos Parecis, central Brazil. Neotropical Ichthyology v. 4 (no. 3): 301-308.