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Apistogramma agassizii Peru wild

20. Mai 2022

Der Zwergbuntbarsch Apistogramma agassizii hat ein Verbreitungsgebiet, dass sich durch praktisch den gesamten Amazonas zieht. Bei vielen seiner Gattungsgenossen ist das völlig anders, die kommen häufig nur lokal vor und bilden dann auch noch Standortvarianten aus. Agassiz´ Zwergbuntbarsch hat sich bislang erfolgreich allen Versuchen entzogen, ihn auseinander zu dividieren. Zwar kennt man einige besonders herausstechende Farbschläge – etwa den „Tefe“ mit seinem Zickzack-Muster oder den rotrückigen „Santarem“. Aber es zeigt sich immer wieder, dass auch bei diesen Extremen nur relativ wenige Männchen dem Idealbild entsprechen und bei einer größeren Anzahl Wildfängen immer auch normal gefärbte Männchen dabei sind. Und die Weibchen sehen ohnehin alle gleich aus…

Die Sache wird nicht einfacher, wenn man bedenkt, dass nahezu bei jeder Apistogramma-Art in der Natur ein Polychromatismus (= Vielfarbigkeit) der Männchen zu beobachten ist. Es gibt also Männchen mit z.B. höherem Rotanteil, solche mit höherem Blauanteil etc. Unter Aquarienbedingungen kann man innerhalb weniger Generationen auf die gewünschte Farbe selektieren und bekommt dann einheitlich aussehende Stämme. Aber in der Natur ist das nicht so.

Wir haben gerade sehr hübsche Wildfänge von Apistogramma agassizii aus Peru, also dem Oberlauf des Amazonas, im Stock. Wie bei Wildfängen üblich, sind sie bei Eintritt der Geschlechtsreife etwa 30% kleiner als ihre Vettern, die im Aquarium groß wurden. In der Natur gibt es halt nicht so reichlich Futter. Aber die Färbung der „Wilden“ ist wirklich sehr, sehr hübsch, sowohl der Tiere mit mehr Rot wie auch der Tiere mit mehr Blau in der Schwanzflosse.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 614073 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: FRank Schäfer

Apistogramma agassizii „Tefé“

21. August 2020

Von den vielen Farbvarianten des Apistogramma agassizii, der nach aktuellem Verständnis praktisch im  gesamten Amazonas-Gebiet in Kolumbien, Peru und Brasilien zu finden ist, ist die „Tefé“-Form sicher die begehrteste. Es ist keineswegs gesichert bekannt, woher diese Form kommt; der Name „Tefé“ (nach dem Rio Tefé, einem rechtsseitigen Nebenfluss des Amazonas im Brasilianischen Bundesstaat Amazonas) wurde zu einer Zeit geprägt, als sehr viel Geld für diese Fische bezahlt wurde und man nicht daran interessiert war, mögliche Konkurrenz auf interessante Fangplätze aufmerksam zu machen. Als gesichert kann gelten, dass es sich beim Tefé-Agassizii um eine Schwarzwasserform handelt.

Tefé-Agassizii sind genau so variabel wie alle anderen Apistogramma agassizii, sie sind, wie man sagt, polychromatisch, also vielfarbig. Das äußert sich z.B. in unterschieflich hohem Gelbanteil am Vorderrücken und in den Flossen. Alle männlichen Tefé-Agassizii haben die charakteristischen Zick-Zack-Bänder am Bauch, während sich die Weibchen bis auf den orange-roten Rückenflossensaum kaum von anderen Apistogramma agassizii unterscheiden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 614833 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Apistogramma gephyra wild

22. März 2018

Seit seiner wissenschaftlichen Beschreibung im Jahr 1980 erhitzt dieser Zwergbuntbarsch die Gemüter der Liebhaber. Die einen halten ihn für eine weitere Farbvariante von Apistogramma agassizii, die anderen ganz sicher für eine eigenständige Art. Vermutlich haben beide Parteien recht; zweifellos sind Apistogramma gephyra und A. agassizii sehr nahe miteinander verwandt und haben sich erst vor verhältnismäßig  kurzer Zeit aus einer gemeinsamen Stammform entwickelt. Ob man sie daher noch für eine einzige Art oder bereits für zwei verschiedene Arten hält, ist darum letztendlich Geschmacksache.

Hier im Großhandel unterscheiden wir A. agassizii und A. gephyra gewöhnlich anhand eines Farbdetails, das sich als ziemlich zuverlässig erwiesen hat: dem roten Saum entlang der Rückenflosse, den nur A. gephyra zeigt. Mitte Januar haben wir ca. 1,5 cm lange Wildfang-Apistogramma aus Brasilien erhalten, bei denen ein  Farbmerkmal auffiel, wie wir es bislang (bewusst) nur bei A. elizabethae, die aus dem gleichen Verbreitungsgebiet (Rio Negro) wie A. gephyra stammt, gesehen hatten: in Schreckfärbung verschwindet das Längsband und es wird ein Doppelfleck im vorderen Körperdrittel sichtbar. Alle anderen Apistogramma-Arten aus dem Rio-Negro-Einzug haben dann entweder nur einen Fleck oder eine ganz andere Zeichnung.

Aber wie A. elizabethae sahen unsere Neuankömmlinge auch nicht wirklich aus. Wir beschlossen darum, erst einmal etwas abzuwarten. Jetzt, Mitte Februar, kommen die größten Männchen in Farbe. Es sind wahrhaftig wohl A. gephyra!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 629502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Bei der geringen Größe der Tiere können wir nicht ausschließen, dass sich andere Apistogramma-Arten als Beifang unter den A. gephyra befinden.

Text & Photos: Frank Schäfer