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Hyphessobrycon heterorhabdus

26. Februar 2021

Bereits 1894 wurde der Dreibandsalmler (Hyphessobrycon heterorhabdus) wissenschaftlich beschrieben; die der Beschreibung zugrunde liegenden Tiere stammten aus dem brasilianischen Bundesstaat Pará, nähere Angaben oder Abbildungen liegen nicht vor. Ab 1910 und in den 1920er Jahren, als die Salmler zu den beliebtesten Aquarienfischen avancierten, kamen auch Dreibandsalmler nach Europa; diese Tiere hatten ein rotes, ein weißes und ein scharzes Längsband über die gesamte Körperlänge – daher Dreibandsalmler. Sie kamen, manchen Quellen nach, aus dem unteren Rio Tocantins (dessen Unterlauf sich in Pará befindet), nach anderen Quellen aus den südlichen Zuflüssen des mittleren Amazonas (also z.B. Rio Madeira, Rio Tapajós, Rio Xingu). Es wurde eine ganze Artengruppe nach dem Dreibandsalmler benannt – die Hyphessobrycon-heterorhabdus-Gruppe. Sie haben als gemeinsames Merkmal ein schwarzes Längsband. Aus der Hyphessobrycon-heterorhabdus-Gruppe wurden in den letzten Jahren viele neue Arten beschrieben und einige weitere sind bereits bekannt, aber noch nicht formell beschrieben; das macht die Bestimmung nicht einfach.

Wir haben jetzt sehr schöne Tiere dieser Gruppe mit der Fundortangabe Apeú erhalten, wobei nicht spezifiziert ist, ob damit der Ortsteil der großen Stadt Castanhal in Pará oder das Flüsschen Apeú gemeint ist, das den gleichnamigen Ortsteil durchfließt, aber das vergibt sich ja nichts. Frisch angekommen zeigten die Tiere nur zwei Streifen, einen hellen und einen schwarzen, weshalb wir die Art zunächst als Hyphessobrycon agulha bestimmten, aber nach einigen Tagen der Eingewöhnung waren dann auch rotgefärbte Schuppen oberhalb des hellen Längsbandes zu erkennen. Wir sind jetzt der Meinung, dass es sich tatsächlich um den „echten“ H. heterorhabdus handelt, während die in der alten Literatur erwähnte zentralamazonische Form wohl der erst im vergangenen Jahr (2020) beschriebenen Art Hyphessobrycon sateremawe angehörte. H. sateremawe unterscheidet sich von H. heterorhabdus durch ein sehr viel breiteres schwarzes Längsband.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 261103 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon cf. agulha Red Tail

1. September 2017

Aus der Rio Negro Region erreichte uns eine Salmler-Art, die zuvor nur in vereinzelten Exemplare als Beifang kam. Es handelt sich dabei zweifellos um den Fisch der in dem Standardwerk der Salmlerkunde – Gérys „Characoids of the world“ –  auf Seite 472 als „Hyphessobrycon agulha oder ein enger Verwandter“ abgebildet ist. 

Im Gegensatz zu den bisher bekannt gewordenen agulha-ähnlichen Formen haben die Tiere aus dem Rio Negro-Einzug attraktive rote Streifen in der Schwanzflosse und in der Rückenflosse. Dieser Salmler ist bezüglich der Aquarienpflege, Größe etc. mit dem eng verwandten Schwarzen Neon (Hyphessobrycon herbertaxelrodi) vergleichbar.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 259433 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Zwei neue Salmler aus dem Rio Negro-Einzug: Hyphessobrycon paepkei und H. cf. agulha

5. Mai 2017

In einer Sendung von Socolofs Kirschflecksalmler (Hyphessobrycon socolofi) fiel uns auf, dass ungewöhnlich viele Beifänge enthalten ware, fast die Hälfte der Tiere gehörte einer anderen, dem Schmucksalmler ähnlichen Art an. Diese entpuppten sich bei genauerem Hinsehen als Hyphessobrycon paepkei, der Goldschulter-Schmucksalmler. H. paepkei wurde erst vor wenigen Jahren wissenschaftlich beschrieben, die der Beschreibung zugrunde liegenden Exemplare stammten aus unserer Anlage. Da es diesmal so viele Goldschulter-Schmucksalmler waren – sonst kam die Art nur in kleinen Stückzahlen als Beifang, haben wir uns entschlossen, die Tiere zu sortieren. Das ist ein mühseliges Unterfangen, aber jetzt konnten wir endlich erstmals – wenn auch in begrenzter Stückzahl – diesen wunderschönen Schmucksalmler anbieten. Bezüglich der Pflege unterscheidet sich das Tier nicht von anderen, ähnlichen und aquaristisch gut bekannten Arten, wie den Phantomsalmlern und Schmucksalmlern.

Ebenfalls aus der Rio Negro Region erreichte uns eine zweite Art, die zuvor auch nur in vereinzelten Exemplare als Beifang kam. Es handelt sich dabei zweifellos um den Fisch der in dem Standardwerk der Salmlerkunde – Géry´s „Characoids of the world“ –  auf Seite 472 als „Hyphessobrycon agulha oder ein enger Verwandter“ abgebildet ist. Im Gegensatz zu den bisher bekannt gewordenen agulha-ähnlichen Formen haben die Tiere aus dem Rio Negro-Einzug attraktive rote Streifen in der Schwanzflosse. Dieser Salmler ist bezüglich der Aquarienpflege, Größe etc. mit dem eng verwandten Schwarzen Neon (Hyphessobrycon herbertaxelrodi) vergleichbar.

Hyhessobrycon cf agulha

Für unsere Kunden: Beide Arten waren nur in begrenzter Stückzahl lieferbar und sind leider bereits ausverkauft.

Text und Photos: Frank Schäfer