Schlagwort-Archiv: Aphyosemion

Aphyosemion (Chromaphyosemion) bivittatum „Funge“

16. September 2022

Der Funge ist ein Fluss oder, besser gesagt, Estuar in Süd-Ost Kamerun im Bezirk Ndian. Der Funge ist keine 40 km lang und gehört zu einem System von küstennahen Sumpflandschaften, deren bekanntester Abfluss der Rio del Rey ist. Dieser wiederum steht mit dem Abfluss des Cross-River in Kontakt, der die Grenze zwischen Kamerun und Nigeria bildet. Aus dieser wilden, schönen und international geschützten Landschaft stammt die Population des Killifisches Aphyosemion bivittatum, die wir Ihnen hier vorstellen. Freilich sind die Fische, die wir anbieten können, wie fast immer bei Killifischen, Nachzuchtexemplare.

Aphyosemion bivittatum gehört in eine gut abgegrenzte Aphyosemion-Gruppe, für die der Name Chromaphyosemion zur Verfügung steht und innerhalb der Killianer-Gemeinde auch bevorzugt benutzt wird. Die mit der Systematik der Killifische befassten Wissenschaftler halten es aber für voreilig, einige Gruppen aus der großen Gattung Aphyosemion auszugliedern, ohne dass eine Gesamt-Revision erfolgt. Darum wird Chromaphyosemion gegenwärtig nur als Untergattung geführt.

Chromaphyosemion sind wunderschöne Einsteiger-Killifische, da sie durchaus auch in Gesellschaftsaquarien mit ruhigen Kleinfischen gepflegt werden können. Ihre Lebenserwartung ist genauso hoch wie von anderen kleinen Fischarten, es sind also keine Saisonfische. Gewöhnlich werden solche Tiere 2-3 Jahre alt. Aphyosemion bivittatum ist ein Haftlaicher, der seine Eier an feinfierdigen Pflanzen, Wurzel etc. ablegt. Die Eier brauchen etwa 14 Tage bis zur Entwicklung. Da Aphyosemion bivittatum als außerordentlich verfressen gilt, vergreift sich diese Art auch manchmal am eigenen Laich, was sonst eher ungewöhnlich bei Killis ist. 

Für unsere Kunden: Die Art hat Code 305512 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Fundulopanchax scheeli

27. April 2022

Innerhalb der Gattung Fundulopanchax, die zwar bereits 1924 aufgestellt wurde, aber dann sehr lange Zeit als Synonym zu Aphyosemion gesehen wurde, gibt es sehr große Arten, wie F. sjostedti, der 12 cm erreichen kann (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/fundulopanchax_sjostedti_usa_blau_de/), aber auch viele kleine Arten, die nicht länger als 6 cm werden. Zu letzteren zählt Fundulopanchax scheeli. Diese kleine Schönheit wurde 1970 anhand von Aquarienexemplaren unbekannter Herkunft beschrieben. Erst viel später fand man heraus, dass F. scheeli nur ein kleines Verbreitungsgebiet am unteren Cross River im Südosten Nigerias hat.

Dieser Killi ist wegen seiner guten Züchtbarkeit und Schönheit verhältnismäßig beliebt. Man kann ihn, ähnlich wie den „Kap Lopez“ sogar mit Einschränkungen für Gesellschaftsaquarien empfehlen. Allerdings muss die Gesellschaft in einem solchen Fall sehr sorgfältig ausgewählt sein. In einem bunten „Wimmelbecken“ oder mit aggressiven Fischen darf man F. scheeli keinesfalls unterbringen. Sie brauchen ruhige, dicht bepflanzte Aquarien mit weichem, dunklen Bodengrund (Torffasern), um sich sicher zu fühlen. In einem solchen Aquarium wird man viel Freude an den Tieren haben.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 313702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aphyosemion australe

7. Mai 2021

Der „Kap Lopez“ (Aphyosemion australe) ist einer der dienstältesten Killifische. Entdeckt wurde er aufgrund von Aquaristik-Importen aus Gabun (Mündungsgebiet des Flusses Ogooué, Port-Gentil, Kap Lopez, nordwestliches Gabun), von wo er erstmals 1913 mitgebracht wurde. 1921 beschrieb ihn Arthur Rachow als neue Art, damals noch vorsichtig als Haplochilus calliurus var. australis. Die von Rachow vermutete enge Verwandtschaft zu Haplochilus calliurus (heute Aphyosemion calliurum) hat sich nicht bestätigt, die beiden Arten lassen sich nicht erfolgreich über eine erste Generation hinaus kreuzen.

Es ist gar nicht einmal so unwahrscheinlich, dass auch viele der heute im Aquarium gepflegten Kap Lopez noch von diesen Erstimporten abstammen. in den 1950er Jahren kam noch eine goldfarbene Mutante hinzu, die mit dem wissenschaftlich ungültigen Namen Aphyosemion australe hjerreseni belegt wurde, und später noch eine dunkelbraune Zuchtform, „Schokolade“ genannt.

Der Kap Lopez gehört zu den einfachsten aller Killifische. Er ist ein Pflanzenlaicher und die Eier können sich sowohl unter Wasser wie auch trocken gelagert entwickeln. Nur wenige Killifische eignen sich für Gesellschaftsaquarien, aber der Kap Lopez gehört dazu, weil er wenig scheu ist und auch bezüglich der Futteraufnahme unkompliziert. Natürlich muss man eine eventuelle Gesellschaft mit viel Sachverstand auswählen, Beifische müssen unbedingt sehr friedlich und nicht allzu lebhaft sein.

Die Lebenserwartung des Kap Lopez liegt in etwa so, wie bei ähnlich großen Lebendgebärenden (z.B. Guppys), also 1-3 Jahre. Die Maximalgröße für Aphyosemion australe wird mit ca. 5,5 cm angegeben (inklusive Schwanzflosse).

Für unsere Kunden: die Wildform hat Code 304502, der goldene 304702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Fundulopanchax spoorenbergi

14. Juni 2019

Nur äußerst selten wird dieser hübsche, maximal 7 cm lange Killifisch im Handel angeboten. Früher stellte man die Art Fundulopanchax spoorenbergi zur Gattung Aphyosemion. Verbreitet ist diese Art von Nigeria bis Kamerun.

Keine Angst vor kurzlebigen Killifischen: diese Art ist ungefähr so langlebig wie andere beliebte Aquarienfische, etwa Guppys oder Platys. Beachten muss man bei der Pflege, dass die Männchen von Fundulopanchax spoorenbergi  gerne zanken und ständig paarungsbereit sind. Es muss darum für zahlreiche Vetrsteckmöglichkeiten im Aquarium für unterlegene Männchen und genervte Weibchen gesorgt werden. Auch wenn Killifische ganz allgemein nicht gut für typische Gesellschaftsaquarien geeignet sind (sie gehen dort einfach unter), so kann man sie doch problemlos mit kleinen Salmlern und Barben der Region gemeinsam pflegen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 314283 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aphyosemion punctatum

5. Februar 2018

Aus Gabun stammt dieser herrliche Killi, den wir gerade als deutsche Nachzucht anbieten können. Seine schönen roten und gelben Farben passen perfekt in die Vorweihnachtszeit, finden Sie nicht auch? Die Pflege und Zucht der etwa 4,5 cm langen Tiere sind ganz gut vergleichbar mit der des weit besser bekannten Kap Lopez (Aphyosemion australe).

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 313302 audf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aphyosemion gabunense marginatum

26. Januar 2018

Das Konzept der Unterart wird heutzutage von vielen Fischkundlern abgelehnt. Sie argumentieren, dass entweder Unterschiede vorhanden sind – dann seien es Arten – oder eben keine Unterschiede – dann sind sie auch nicht extra zu benennen. Diese Argumentation berücksichtigt aber nicht, dass es beides gibt – Unterschiede in geografisch gut abgegrenzten Gebieten und Übergangsformen in Gebieten, wo unterschiedlich gefärbte Populationen aufeinandertreffen und sich vermischen. Bei zahlreichen Killifischen ist der Fall so gelagert, dass man zwar in der Natur eher einheitlich gefärbte Populationen antrifft, die jedoch mit benachbarten, ähnlichen Populationen unbegrenzt kreuzbar sind. 

Vom Gabun-Prachtkärpfling wurde drei Unterarten geschrieben, A. gabunense gabunense, A. g. boehmi und A. g. marginatum. Wir haben jetzt von einem Züchter bildschöne Tiere der Unterart A. g. marginatum als Aphyosemion marginatum erhalten. Ob es sich dabei um eine Unterart oder eine Art handelt? Wir wissen es nicht und halten es auch für eher nebensächlich. Für uns ist viel wichtiger, dass es sich um herrliche und gesunde Fische handelt!

A. g. marginatum ist bezüglich Pflege und Zucht ganz gut mit seinem bekannteren Vetter A. australe (Kap Lopez) zu vergleichen. Wie dieser ist A. g. marginatum ein Haftlaicher, dessen Eier unter Wasser ausgebrütet werden können, also keine Trockenphase benötigen. Im Aquarium werden diese Killifische 2-3 Jahre alt, sind diesbezüglich also mit Guppy & Co. gut zu vergleichen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 311503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer