In den letzten Jahren haben wir häufiger über Panzerwels-Importe berichtet, die Corydoras armatus ähnlich sind (= sp. aff. armatus oder cf. armatus), aber eben nicht identisch. Jetzt haben wir wieder einmal den „echten“ C. armatus aus Peru erhalten. Die enorm hohe Rückenflosse ist wirklich ein Hingucker. Zudem wird sie immer straff aufrecht getragen, was unwillkürlich an eine Gruppe Zwerge mit Zipfelmütze erinnert.
Die Pflege von C. armatus, der ca. 5-6 cm lang wird, entspricht der von anderen Panzerwelsen, es gibt aber zwei Besonderheiten. Erstens gehört C. armatus zu den sozialsten Corydoras und sollte darum unbedingt in Gruppen ab 5 Tieren aufwärts gepflegt werden. Einzeltiere fühlen sich nicht wohl! Und zweitens ist diese Art etwas empfindlich gegenüber zu hohen Wassertemperaturen. Der Bereich zwischen 22 und 26°C ist richtig, wobei den größten Teil des Jahres der untere Wert als Richtwert dienen sollte.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 222105 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Corydoras armatus ist ein ziemlich unverkennbarer Panzerwels aus Peru. Wir haben diese schöne Art, die durch ihre besonders hohe Rückenflosse auffällt, auch schon ab und zu aus Venezuela erhalten (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras_armatus_venezuela_de/) Das passt geografisch alles gut zusammen, die Fangregionen gehören beide zum oberen Einzug des Amazonas.
Es gibt allerdings eine Doppelgängerart von Corydoras armatus aus Brasilien. Sie bewohnt den Rio Abuna im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Bolivien. Der Brasilianer erhielt die ungültigen Handelsnamen „Corydoras dorsalis“ und „Corydoras ogawae“, frei erfundene Namen ohne wissenschaftliche Bedeutung. Zusätzlich erhielt die Form die Nummer CW86.
Der brasilianische Doppelgänger ist kaum vom „echten“ Corydoras armatus zu unterscheiden. Es liegen allerdings etwa 2.500 km Luftlinie zwischen dem Rio Huallaga (dem Typusfundort von C. armatus) und dem Rio Abuna! Zusätzlich hat CW86 etwas gröberen Flecken als seine Vettern.
Wir haben jetzt nach längerer Zeit wieder einmal diesen schönen Panzerwels importieren können.
Für unsere Kunden: CW86 hat Code 222113 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Aus Kolumbien haben wir eine hübsche Corydoras-Art erhalten, die uns bei der Bestimmung in einige Verwirrung stürzte. Geschickt wurden sie als C. armatus, eine Art, die aus dem Rio Huallaga, einem rechtsseitigen Nebenfluss der Rio Maranon (dem größeren der beiden Quellflüsse des Amazonas) in Peru beschrieben wurde. C. armatus ist eine auffällig hochrückige Art mit einem schwarzen, besonders lang ausgezogenen Rückenflossenstachel und gehört zu den ersten Corydoras-Arten, die der Wissenschaft überhaupt bekannt wurden. Die Art wurde 1868 als Callichthys armatus beschrieben.
Im Hobby wurde zunächst eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art aus Peru für C. armatus gehalten, die heute die C-Nummer 96 trägt und bei der ein auffälliger dunkler Streifen senkrecht unterhalb der Rückenflosse verläuft. Zudem hat diese Art eine ausgeprägte Augenmaske. Sie stammt aus dem Rio Nanay.
Eine sehr große Ähnlichkeit besteht auch zu Corydoras loretoensis, der im Vergleich zu C. armatus weniger hochrückig ist. C. loretoensis stammt aus der Provinz Loreto in Peru.
Schließlich gibt es im Grenzgebiet von Brasilien und Bolivien, im oberen Rio Madeira-Einzug (Rio Abuna), einen optisch nicht von C. armatus zu trennenden Corydoras, der als C. sp. „dorsalis“ oder C. sp. „ogawae“ gehandelt wird. Lägen nicht 2.500 km Luftlinie zwischen beiden Fundorten, würde niemand bezweifeln, dass die Tiere zu C. armatus zu zählen seien. Dieser Fisch erhielt den Code CW86.
Auch die Corydoras armatus, die wir manchmal aus Venezuela erhalten, sind optisch nicht von typischen Exemplaren aus dem Rio Huallaga zu unterscheiden.
Ebenfalls sehr ähnlich ist Corydoras osteocarus aus Venezuela, der nur sehr selten im Handel ist. Man erkennt ihn recht gut an der kurzen dunklen Binde unmittelbar vor der Schwanzflosse und der wesentlich niedrigeren Rückenflosse.
Zurück zum Kolumbianer: diese Tiere sind in Ihrem Körperbau eher vom flachen Typ und wir vermuteten zunächst, es handele sich um C. loretoensis, die der kolumbianische Lieferant in Peru gekauft hätte. Das wurde vom Lieferanten empört zurückgewiesen und in den zwei Tagen der Korrespondenz mit dem Liefertanten entwickelten einige der Tiere auch eine schwarze Färbung im Rückenflossenstachel, die zuvor nicht zu sehen war. Tatsächlich sehen sie nun C. armatus ähnlicher als allen anderen Arten des Komplexes. Wie wir erfahren haben, stammen sie aus dem Rio Putumayo, einem linksseitigen Amazonas-Zufluss im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Brasilien.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 222124 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer
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