Corydoras cf. armatus „Spotted Putumayo“

9. April 2021

Aus Kolumbien haben wir eine hübsche Corydoras-Art erhalten, die uns bei der Bestimmung in einige Verwirrung stürzte. Geschickt wurden sie als C. armatus, eine Art, die aus dem Rio Huallaga, einem rechtsseitigen Nebenfluss der Rio Maranon (dem größeren der beiden Quellflüsse des Amazonas) in Peru beschrieben wurde.  C. armatus ist eine auffällig hochrückige Art mit einem schwarzen, besonders lang ausgezogenen Rückenflossenstachel und gehört zu den ersten Corydoras-Arten, die der Wissenschaft überhaupt bekannt wurden. Die Art wurde 1868 als Callichthys armatus beschrieben.

Im Hobby wurde zunächst eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art aus Peru für C. armatus gehalten, die heute die C-Nummer 96 trägt und bei der ein auffälliger dunkler Streifen senkrecht unterhalb der Rückenflosse verläuft. Zudem hat diese Art eine ausgeprägte Augenmaske. Sie stammt aus dem Rio Nanay.

Eine sehr große Ähnlichkeit besteht auch zu Corydoras loretoensis, der im Vergleich zu C. armatus weniger hochrückig ist. C. loretoensis stammt aus der Provinz Loreto in Peru.

Schließlich gibt es im Grenzgebiet von Brasilien und Bolivien, im oberen Rio Madeira-Einzug (Rio Abuna), einen optisch nicht von C. armatus zu trennenden Corydoras, der als C. sp. „dorsalis“ oder C. sp. „ogawae“ gehandelt wird. Lägen nicht 2.500 km Luftlinie zwischen beiden Fundorten, würde niemand bezweifeln, dass die Tiere zu C. armatus zu zählen seien. Dieser Fisch erhielt den Code CW86.

Auch die Corydoras armatus, die wir manchmal aus Venezuela erhalten, sind optisch nicht von typischen Exemplaren aus dem Rio Huallaga zu unterscheiden.

Ebenfalls sehr ähnlich ist Corydoras osteocarus aus Venezuela, der nur sehr selten im Handel ist. Man erkennt ihn recht gut an der kurzen dunklen Binde unmittelbar vor der Schwanzflosse und der wesentlich niedrigeren Rückenflosse.

Zurück zum Kolumbianer: diese Tiere sind in Ihrem Körperbau eher vom flachen Typ und wir vermuteten zunächst, es handele sich um C. loretoensis, die der kolumbianische Lieferant in Peru gekauft hätte. Das wurde vom Lieferanten empört zurückgewiesen und in den zwei Tagen der Korrespondenz mit dem Liefertanten entwickelten einige der Tiere auch eine schwarze Färbung im Rückenflossenstachel, die zuvor nicht zu sehen war. Tatsächlich sehen sie nun C. armatus ähnlicher als allen anderen Arten des Komplexes. Wie wir erfahren haben, stammen sie aus dem Rio Putumayo, einem linksseitigen Amazonas-Zufluss im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Brasilien.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 222124 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer