Schlagwort-Archiv: Hemigrammus

Hemigrammus pulcher

30. April 2021

Vom oberen Amazonas in Peru stammt der schöne Karfunkelsalmler, der 3-4 cm lang wird. Das sehr friedliche Tier hat tatsächlich Eigenschaften wie ein Karfunkel, ein Edelstein, der im Märchen die Fähigkeit besitzt, den Besitzer unsichtbar zu machen: denn Auge und Schwanzwurzel von Hemigrammus pulcher schimmern wie Edelsteine, aber der einzelne Fisch ist im Trupp dadurch für Beutegreifer nur noch schwer auszumachen. Artintern dienen die Leuchtmarken dem Zusammenhalt in den dunklen Heimatgewässern.

Vielleicht geht man im ersten Moment im Zoofachhandel achtlos an ihm vorüber, denn im hellen Händlerbecken wirkt er nicht sehr farbig, doch das ändert sich, wenn der Karfunkelsalmler in ein gut bepflanztes Aquarium mit gedämpftem Licht kommt! Wie bei Salmlern üblich ist das Männchen kleiner und zierlicher als das Weibchen. Der Karfunkelsalmler ist eine ideale Kombination zum Neonsalmler, der aus der gleichen Region stammt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 257002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon heterorhabdus

26. Februar 2021

Bereits 1894 wurde der Dreibandsalmler (Hyphessobrycon heterorhabdus) wissenschaftlich beschrieben; die der Beschreibung zugrunde liegenden Tiere stammten aus dem brasilianischen Bundesstaat Pará, nähere Angaben oder Abbildungen liegen nicht vor. Ab 1910 und in den 1920er Jahren, als die Salmler zu den beliebtesten Aquarienfischen avancierten, kamen auch Dreibandsalmler nach Europa; diese Tiere hatten ein rotes, ein weißes und ein scharzes Längsband über die gesamte Körperlänge – daher Dreibandsalmler. Sie kamen, manchen Quellen nach, aus dem unteren Rio Tocantins (dessen Unterlauf sich in Pará befindet), nach anderen Quellen aus den südlichen Zuflüssen des mittleren Amazonas (also z.B. Rio Madeira, Rio Tapajós, Rio Xingu). Es wurde eine ganze Artengruppe nach dem Dreibandsalmler benannt – die Hyphessobrycon-heterorhabdus-Gruppe. Sie haben als gemeinsames Merkmal ein schwarzes Längsband. Aus der Hyphessobrycon-heterorhabdus-Gruppe wurden in den letzten Jahren viele neue Arten beschrieben und einige weitere sind bereits bekannt, aber noch nicht formell beschrieben; das macht die Bestimmung nicht einfach.

Wir haben jetzt sehr schöne Tiere dieser Gruppe mit der Fundortangabe Apeú erhalten, wobei nicht spezifiziert ist, ob damit der Ortsteil der großen Stadt Castanhal in Pará oder das Flüsschen Apeú gemeint ist, das den gleichnamigen Ortsteil durchfließt, aber das vergibt sich ja nichts. Frisch angekommen zeigten die Tiere nur zwei Streifen, einen hellen und einen schwarzen, weshalb wir die Art zunächst als Hyphessobrycon agulha bestimmten, aber nach einigen Tagen der Eingewöhnung waren dann auch rotgefärbte Schuppen oberhalb des hellen Längsbandes zu erkennen. Wir sind jetzt der Meinung, dass es sich tatsächlich um den „echten“ H. heterorhabdus handelt, während die in der alten Literatur erwähnte zentralamazonische Form wohl der erst im vergangenen Jahr (2020) beschriebenen Art Hyphessobrycon sateremawe angehörte. H. sateremawe unterscheidet sich von H. heterorhabdus durch ein sehr viel breiteres schwarzes Längsband.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Hemigrammus hyanuary Wild

4. Februar 2021

1957, als die ersten Grünen Neon oder Neon Costello (Hemigrammus hyanuary) importiert wurden, waren die Salmler absolute Modefische. Anders ist der Vergleich mit dem Neon kaum zu erklären, denn H. hyanuary – der übrigens nach dem Hyanuary-See in Brasilien benannt ist – ist zwar wirklich hübsch gefärbt, aber mit einem Neonfisch hat er nur wenig gemein. Viel auffälliger ist die kontrastreiche Schwanzwurzelzeichnung des Tieres.

Der Neon Costello ist weit im oberen Amazonas-Gebiet verbreitet. Meist werden Nachzuchten angeboten, wir haben aktuell hübsche Peru-Importe im Stock. In Aquarien mit Sandboden und gedämpftem Licht, wie man es durch Schwimmpflanzen gut erreichen kann, sind die Tiere am schönsten. Man sollte sie im Trupp (10-20 Exemplare) bei Temperaturen zwischen 23 und 25°C (zur Zucht 2-3°C höher) pflegen. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 256492 af unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Moenkhausia hemigrammoides

18. März 2020

Aus Venezuela erhielten wir kürzlich „Federsalmler“. So nannten wir früher solche Salmler, die einen auffälligen schwarzen Streifen in der Afterflosse haben, der von einem davor angeordneten weißen Strich begleitet ist. Allgemein versteht man unter „Federsalmler“ allerdings alternativ die Arten der Gattung Hemiodus oder aber Hyphessobrycon copelandi. Unseren „Federsalmler“ bestimmten wir zunächst als Hemigrammus unilineatus.

Hemigrammus unilineatus ist Typusart der Gattung Hemigrammus. Er hat einen Doppelgänger, nämlich Moenkhausia hemigrammoides. Der einzige äußerlich sichtbare Unterschied zwischen diesen beiden Arten ist die Seitenlinie, also das über die Flanken der Fische laufende Sinnesorgan. Diese Seitenlinie läuft bei Hemigrammus nur über die halbe Körperlänge (Hemi: halb, grammus: gezeichnet), bei Moenkhausia hingegen über die gesamte Körperlänge. Dieses Merkmal kann man auf scharfen Fotos erkennen.

Bis vor kurzem dachte man, Moenkhausia hemigrammoides käme nur in den Guyana-Ländern vor, während Hemigrammus unilineatus dort und außerdem in großen Teilen Brasiliens, Venezuelas, Kolumbiens und Boliviens vorkommt; so erklärt sich, weshalb wir zunächst ohne großes Nachdenken unsere Neuimporte als H. unilineatus bezeichneten. Jetzt fanden wir aber die Zeit, sie genauer anzuschauen und siehe da: sie haben eine vollständige Seitenlinie, es muss sich also um Moenkhausia hemigrammoides handeln! 

Wie es der Zufall so will, ist gerade – im September 2019 – eine Studie erschienen, die erstmals das Vorkommen von M. hemigrammoides in Kolumbien beschreibt (Flüsse Ariari und Inirida, beides Zuflüsse zum Rio Guaviare im oberen Orinoko-Becken), was das Vorkommen der Art in Venezuela sehr wahrscheinlich macht.

Moenkhausia hemigrammoides sind sehr lebhafte Fische, die ständig miteinander spielen und in blitzschnellen Wendungen durch das Aquarium sausen. Die rund 4 cm lang werdenden Fische (in der Natur liegt die Größe erwachsener Tiere bei Längen zwischen 2,1 und 3,3 cm, ohne Schwanzflosse gemessen) sind dadurch eine wirkliche Bereicherung des Aquariums, auch wenn sie farblich nicht sehr auffällig sind.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 268653 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hemigrammus cf. bellottii „Venezuela“

17. Juli 2019

Einer der häufigsten Salmler aus dem Amazonas und Orinoko ist Hemigrammus bellottii. Die Art ist leicht erkennbar an dem goldenen Längsband und dem roten Auge; sonstige Färbungselemente (Schwanzwurzelfleck, Flossenzeichnungen etc.) fehlen üblicherweise. Nur ein Schulterfleck kann ab und zu – stimmungsbedingt – vorhanden sein.

Nun haben wir aus Venezuela Salmler erhalten, die in einigen Punkten von den „normalen“ H. bellottii abweichen. Zum einen weisen Rücken- und Afterflossen hübsche, weiße Säume auf, die Rückenflosse und Schwanzflosse haben schöne orangerote Farbanteile und zum anderen ist ein (wenngleich kleiner) Schwanzwurzelfleck vorhanden. Möglicherweise handelt es sich bei unseren aktuellen „bellottii“ aus Venezuela um eine wissenschaftlich noch nicht erfasste Spezies.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 256033 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Salmleraritäten als deutsche Nachzucht

27. April 2017

Von unseren bewährten Züchtern haben wir gleich drei nur äußerst selten erhältliche Salmlerarten als deutsche Nachzucht erhalten: Hyphessobrycon melanostichos, H. nigricinctus und Hemigrammus coeruleus. Es freut uns besonders, das wir jetzt von H. coeruleus eine größere Stückzahl anbieten können, bei den beiden anderen Arten ist  das Angebot leider sehr begrenzt.

Für unsere Kunden: H. melanostichos hat Code 261832, H. nigricinctus 261463 und H. coeruleus 256322 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Frank Schäfer & Peter Hoffmann

Hemigrammus rubrostriatus

5. April 2017

Bisher konnten wir Ihnen diesen wunderschönen Salmler, der erst 2015 wissenschaftlich beschrieben wurde, nur als seltenen Beifang präsentieren (http://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/hemigrammus-rubrostriatus-2/). Nun ist uns endlich ein größerer Import dieser Fische aus Venezuela gelungen. Die etwa 4-5 cm langen Tiere sind ausgewachsen und voll ausgefärbt. Sie gehören sicherlich zu den scönsten Kleinsalmlern überhaupt. Die Schwanzzeichnung mit dem dem blutroten Leuchtfleck erinnert an die bekannten Laternenträger (Hemigrammus ocellifer und H. falsus), der herrlich rote Längssteifen steht an Leuchtkraft dem von Hyphessobrycan amapaensis um nichts nach und der gelbe Bauch strahl wie beim Kitty-Tetra, Hyphessobrycon heliacus. Dazu kommt noch die hübsche, rot-weiße Zeichnung in den Flossen. Man könnte meinen, dieser Fisch sei geradezu als idealer Zierfisch entworfen worden!

Bezüglich der Pflege unterscheidet sich Hemigrammus rubrostriatus, für den wir als deutschen Gebrauchsnamen „Rotstreifen-Salmler“ vorschlagen, nicht von seinen seit fast einem Jahrhundert fest als Aquarienfischen etablierten Gattungsgenossen. Es sind friedliche Gesellschaftsfische, die am liebsten im Trupp mit ihresgleichen umherziehen. Zur Pflege ist die Wasserzusammensetzung nebensächlich, jedes Trinkwasser ist geeignet, allerdings fördern weiches, leicht saures Wasser und der Zusatz von Huminstoffen aus Blättern, Torf, Erlenzäpfchen, Wurzeln etc. die Farbenpracht.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 257473 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hemigrammus coeruleus

3. März 2017

Zu den begehrtesten Salmlern zählt gegenwärtig Hemigrammus coeruleus. Die etwa 6 cm lang werdende Art sieht im Schlichtkleid schon sehr hübsch aus, ganz ähnlich wie ein großer Glühlichtsalmler (H. erythrozonus). Doch wirklich spektakulär wird der Fisch während der Balz. Man könnte meinen, dann eine andere Art vor sich zu haben, so intensiv rot werden die Tiere. Als Wildfang werden diese Salmler nur extrem selten angeboten. Wir haben jetzt wieder einmal ganze 5 Exemplare erhalten! Aber wir erwarten in Kürze eine gute Menge deutscher Nachzuchten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 256314 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Frank Schäfer, Peter & Martin Hoffmann (Männchen in Brutstimmung)

Hemigrammus bellottii – Goldene Glühlichtsalmler

24. Februar 2017

Der gewöhnliche Glühlichsalmler, Hemigrammus erythrozonus, stammt ursprünglich aus Guyana. Die Art ist im Hobby sehr beliebt. Nur wenig bekannt ist hingegen, dass der Glühlichtsalmler eine relativ engen Verwandten in Kolumbien und Brasilien hat, nämlich Hemigrammus bellottii, den Goldenen Glühlichtsalmler. Letzterer kommt häufig zusammen mit dem Roten Neon vor, zu dem er einen sehr schönen Kontrastfisch darstellt. Gewöhnlich erhalten wir den Goldenen Glühlichtsalmler nur vereinzelt als Beifang, doch können wir manchmal auch eine größere Stückzahl importieren. In dunkel eingerichteten Aquarien wirkt das in der oberen Hälfte feuerrote Auge und der goldene Längsstreifen äußerst attraktiv.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 256032 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer