Schlagwort-Archiv: Hypancistrus

L129 var Hypancistrus debilittera

16. Mai 2022

Der kleinbleibende, hübsch gezeichnete Hypancistrus debilittera aus dem Rio Bita (einem Zufluss zum Rio Meta, Kolumbien, Orinoko-Einzug) erfreut sich seit Jahren einer großen Beliebtheit. Schon mit 7 cm Länge werden die Männchen sexuell aktiv, die Maximallänge wird mit rund 12 cm angegeben. Wir importieren diese Art regelmäßig.

Kürzlich bekamen wir einen „Hypancistrus sp.“ aus Kolumbien, leider ohne konkrete Fundortangaben. Die Tiere sind 6-8 cm lang. In diesem Import waren Exemplare, die sich problemlos H. debilittera zuordnen lassen, aber auch vollständig gepunktete Tiere – und alle denkbaren Übergänge! Alle Photos in diesem Post wurden von Exemplaren aus diesem Import erstellt.

Wir haben uns deshalb entschlossen, diese Fische als L129-Variante einzulisten. Keine Frage: wären alle Tiere gepunktet gewesen, wir hätten eine neue L-Nummer dahinter gesehen. Aber so ist das nicht möglich, denn wenn wir eine Bestellung von nur wenigen Exemplaren erhalten und der Kunde dabei zufällig lauter „normale“ L129 erhält, werden wir unglaubwürdig. Es handelt sich dennoch um ein spannendes Phänomen. Ob die Hypancistrus des Orinoko-Einzugs ebenso fröhlich miteinander hybridisieren, wie das ihre Vettern z.B. im Rio Xingu erwiesenermaßen tun? 

Es gibt noch viel zu erforschen an diesen Welsen, die überhaupt erst dank der Aquaristik der Wissenschaft bekannt wurden. Dazu braucht man aber immer wieder auch Wildfänge, um die natürliche Variation beurteilen zu können. So zeigt sich erneut: ernsthafte betriebene Aquaristik ist eine fröhliche Wissenschaft, ohne die die gründliche Erforschung der Biodiversität (Artenvielfalt) bei Kleinfischen nicht möglich ist. Die Biodiversitätsforschung wiederum ist die unabdingbare Voraussetzung für Artenschutz. Und so ist der Handel – auch und gerade mit Wildfängen – Artenschutz pur. Gefährdet werden Arten dadurch niemals.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-L 129A-2 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hypancistrus contradens L201a Big Spots

4. März 2022

Aus dem unteren Rio Ventuari in Venezuela – dem größten Nebenfluss des Orinoko – sowie aus dem Orinoko selbst im Mündungsgebiet des Ventuari stammt ein wunderschöner Hypancistrus. Er hat auf tiefschwarzem Grund große, helle Tupfen, deren Färbung zwischen scheeweiß und orange-rosa variiert. Es besteht eine hohe Ähnlichkeit zu dem bereits früher aus Venezuela, allerdings aus dem Oberlauf des Orinoko, importierten L201, der jedoch viel kleinere Punkte besitzt. L201 ist bis heute wissenschaftlich unbeschrieben geblieben. Den großgetupften Fisch aus dem Ventuari bezeichnete man im Handel darum als L201a; exportiert werden bei Arten übrigens oft gemischt, weshalb der Eindruck entstehen kann, sie kämen in der Natur gemeinsam vor, was aber nach bisherigem Kenntnisstand nicht der Fall ist. Eine „ordentliche“ L-Nummer hat „L201a Big Spots“ nie bekommen, sie ist auch überflüssig, denn L201a wurde bereits 2007 als Hypancistrus contradens wissenschaftlich beschrieben.

Aber nichts ist so langlebig wie ein ordentliches Provisorium: die Bezeichnung L201a wird im Handel nicht mehr auszurotten sein.

Völlig identisch sieht übrigens L471 aus (siehe: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/hypancistrus-sp-l471-dwarf-big-spots/), der ebenfalls aus dem Ventuari stammt, jedoch deutlich kleiner bleibt. L471 erreicht angeblich nur 5-6 cm Totallänge (jedenfalls Wildfänge), während für H. contradens eine Maximallänge von 10 cm angegeben wird. Man muss dabei immer aufpassen, dass in wissenschaftlichen Arbeiten nur von „Standardlänge“ gesprochen wird, also Körperlänge ohne Schwanzflosse, weil man ja nie weiß, ob die Schwanzflosse eines in der Natur gefangenen Fisches vollständig ist (meist ist sie es nicht), während aquaristische Quellen gewöhnlich die Gesamtlänge, also inklusive Schwanzflosse angeben. Das für diesen Post photographierte Tier aus unserem akuellen Import hat z.B. 8 cm Standardlänge und 10,5 cm Totallänge. Es ist, wie man an den langen Interopercularodonten („Backenbart“) erkennen kann, ein geschlechtsreifes Männchen. 

Hypancistrus contradens ist schon deshalb ein so beliebter L-Wels, weil seine schöne Färbung zeitlebens erhalten bleibt, während viele andere Arten im Alter immer düsterere und verwaschene Farben bekommen. 

Für unsere Kunden: Hypancistrus contradens hat Code 26480-L 201A-3 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

L501 Hypanacistrus sp. Mitu

25. Februar 2022

Snowball-Plecos gehören zu den größten Hypancistrus-Arten. Sie können bis zu 20 cm Länge erreichen. Die Angehörigen der Gruppe sind leicht an den auffälligen schwarzen Säumen in Rücken- und Schwanzflosse zu erkennen. 

Die Unterscheidung der aquaristisch bekannten Form hingegen ist kniffelig und ohne Kenntnis der Herkunft manchmal schlicht unmöglich. Am geläufigsten ist aquaristisch L102, der eigentliche Snowball Pleco, der aus dem Rio Negro in Brasilien stammt. Er hat im typischen Fall schneeweiße Punkte, klein auf dem Kopf, groß auf dem Körper, meist ist die Rückenflosse ebenfalls mit großen weißen Tupfen geziert. Die zweite Form, Hypanacistrus inspector, stammt aus dem Orinoko-Einzug in Kolumbien und Venezuela (Typusfundort: Río Casiquiare, Einzug des Amazonas, etwa 10 Fluss-Kilometer oberhalb der Rio-Negro-Mündung). Er hat sehr kleine, weiße Punkte am ganzen Körper und die schwarz gefärbte Zonen der Flossensäume sind deutlich schmaler als bei L102. Und dann gibt es noch L501, der aus den Stromschnellen des Rio Cuduari bei Mitu (Kolumbien) stammt. Bei ihm sind die am ganzen Körper relativ kleinen Punkte meist orange-rosa gefärbt und die Rückenflosse bei erwachsenen Tieren meist fleckenlos. Aber diese Farbunterscheidungen sind Ideal-Vorstellungen. Es gibt alle denkbaren Übergänge in den Import-Sendungen.

Wir haben jetzt jedenfalls sehr attraktive L501 aus Kolumbien im Stock, die gut den farblichen Erwartungen entsprechen, die man an sie hat.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-L 501-4 (10-12 cm) und 26480-L 501-5 (12-15 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hypancistrus sp. „Nhamunda“ L475

15. März 2021

Die Hypancistrus-Harnischwelse mit Linienmuster sind für die Aquaristik einerseits eine wunderbare Bereicherung, da sie wunderschön aussehen, nicht übermäßig groß werden und sich auch ganz gut nachzüchten lassen, andererseits sind sie steter Anlass für Zank. Denn es ist in vielen Fällen kaum möglich, sie exakt zu bestimmen. Das liegt daran, dass diese Welse extrem variabel gezeichnet sind und auch bezüglich der Körperform stark variieren. Bei den Arten des Rio Xingu (L66 & Co.) konnte inzwischen schon durch molekulargenetische Untersuchungen festgestellt werden, dass sie in der Natur häufig hybridisieren.

Das Gesagte gilt in vollem Ausmaß auch für L475, den wir jetzt importieren konnten. Er stammt, den Aussagen der Exporteure zufolge, aus dem Rio Nhamunda (Brasilien), wo schon lange wegen der sehr schönen Diskusfische, die dort vorkommen, Zierfische gefangen werden. Allerdings sind Hypancistrus ohne Tauchgeräte kaum zu fangen, weshalb die gesamte Gattung dieser sehr auffälligen und keineswegs seltenen Welse ja erst 1991 wissenschaftlich erfasst wurde.

Es gibt nicht zwei Exemplare von L475, die exakt gleich gezeichnet wären. Die meisten Tiere haben ein unregelmäßiges Bändermuster aus breiten, dunklen Binden auf weißem Grund, es gibt aber auch Exemplare, bei denen die dunklen Bänder so breit sind,dass es aussieht, als hätte in diesem Fall schwarze Tiere ein Muster aus weißen, dünnen Binden. Bei den meisten Tieren hat die Rückenflosse drei waagerechte Bänder, es gibt aber auch vereinzelt Tiere mit einer senkrecht gestreiften Rückenflosse. Allen Individuen von L475 gemeinsam ist, dass sie ein weißes, den Körper von der einen bis zur anderen Bauchkante umlaufendes Nackenband besitzen, das am Ansatz der Brustflossen beginnt und sich in den meisten Fällen auf der Innenseite der Flossen, hinter dem Stachelstrahl, fortsetzt. Des weiteren haben alle Tiere ein weißes, andeutungsweise W-förmiges Band unmittelbar vor dem Ansatz der Rückenflosse.

Wie alle Hypancistrus sind auch L475 Gemischtköstler, fressen also pflanzliches und tierisches Futter. Die Maximallänge scheint bei 12-14 cm zu liegen. Man pflegt solche Fische in versteck- und höhlenreich eingerichteten Aquarien mit starker Strömung und guter Filterung und Temperaturen zwischen 28 und 32°C. Zu niedrige Temperaturen sind der häufigste Pflegefehler bei diesen Fischen. Die Wasserwerte sind für die Fische von untergeordneter Bedeutung, jedoch ist weiches Wasser mit einem pH Wert um 6 günstig, da sich in diesem Milieu weniger Bakterien entwickeln als in hartem Wasser bei einem pH um 8.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 475-3 (8-10 cm) und 26480-L 475-4 (10-12 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hypancistrus sp. L500

7. August 2020

In nördlichen Zuflüssen des Amazonas, nämlich dem Rio Nhamunda (L475), dem Rio Padauari (L499) und dem Rio Uatumá (L500) gibt es einander sehr ähnliche Hypancistrus, die als Gemeinsamkeit einen relativ gedrungenen Körperbau haben. Farblich ähneln sie sehr dem aus dem oberen Orinoko stammenden Hypancistrus furunculus (L199). Alle vier Hypancistrus sind farblich extrem variabel, es gibt sehr kontrastreich schwarz-weiß gezeichnete Tiere, aber auch viele, die – vor allem im Alter – recht düster gefärbt sind.

Da L500 derzeit nur als Nachzucht zur Verfügung steht, versuchen die Züchter naturgemäß, die attraktiven Tiere mit hohem Weißanteil in der Grundfärbung bevorzugt zu vermehren.

Alle vier genannten Hypancistrus sind friedliche Fische, die Größen von 12-15 cm erreichen und keine besonderen, von den anderen Hypancistrus abweichenden Ansprüche an die Pflege im Aquarium stellen.

Für unsere Kunden: L500 hat Code 26480-L 500X-1 (3-4 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hypancistrus sp L471 „dwarf, big spots“

16. März 2020

Aus dem Rio Ventuari in Venezuela haben wir diesen außerordentlich hübschen Hypancistrus erhalten, der sehr ähnlich zu H. inspector, H. contradens und L201 ist, jedoch erheblich größere Punkte hat, die zudem leicht gelblich wirken. Zumindest Wildfänge von L471 scheinen deutlich kleiner als die anderen genannten  Hypancistrus zu bleiben und kaum über 6 cm hinaus zu wachsen. Das macht sie natürlich für Besitzer kleinerer Aquarien besonders attraktiv. Nachzuchtexemplare – die Art ist, wie alle Hypancistrus, ein Höhlenbrüter – können allerdings etwas größer werden (um 8 cm). 

Wichtig für die erfolgreiche Pflege der ansonsten anspruchslosen Tiere sind vergleichsweise hohe Wassertemperaturen, die im Bereich von 26-30°C liegen sollten, sowie eine gute Filterung. Hypancistrus sind keine Algenfresser, sondern nehmen bevorzugt Frost- und Trockenfutter zu sich. Ein Stück rohe Kartoffel, Möhre oder Zucchini wird aber auch benagt, man sollte diese Futtermittel aber sparsam einsetzen, da sie, wenn sie zu faulen beginnen, das Wasser erheblich belasten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 471-1 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hypancistrus spec. L 401

6. Dezember 2019

Diese in der DATZ 12/05 neu vorgestellte sehr schöne Hypancistrus Variante ist zur Zeit in geringer Stückzahl lieferbar. Die Tiere erinnern in ihrem Habitus an L 333 und werden mit diesen auch gelegentlich verwechselt.

Im Körperbau sind sie zierlicher, etwas gestreckter und erreichen nur eine Gesamtlänge von maximal 12 cm, während L 333 16 cm Gesamtlänge erreichen kann. Der auffälligste Unterschied ist aber in der goldgelben Grundfarbe zu sehen auf der sich ein dunkelbraunes Linienmuster abzeichnet. Im englischsprachigem Raum und in Japan sind sie auf Grund dieser Färbung unter der Bezeichnung „golden mega clown zebra“ bekannt.

In ihren Haltungsansprüchen unterscheiden sie sich kaum von anderen Hypancistrus Arten. Sie mögen eine Diät mit fleischlichem Schwerpunkt, sind aber gelegentlichen Gurken- oder Zucchinigaben nicht abgeneigt. Bei guter Wasserhygiene, Temperaturen über 27°C und dabei einem hohen Sauerstoffgehalt lassen sie sich gut pflegen. An die chemisch-physikalischen Eigenschaften des Wassers stellen sie keine besonderen Ansprüche. Vom Autor konnten sie bei pH 7,9, DGH 12, KH 6 und einer Leitfähigkeit von 350mS vermehrt werden. Die Jungfische wachsen langsam und scheinen etwas empfindlicher als junge L 333 zu sein.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 401-2 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Klaus Diehl, Photos: Frank Schäfer

Außerodentlich schöne Hypancistrus debilittera (L129) eingetroffen!

2. April 2017

Gerade ist Import-Saison für L-Welse aus dem Orinoko und wir haben darum zahlreiche Arten im Stock. Darunter natürlich auch Hypancistrus debilittera, der vor seiner wissenschaftlichen Erstbeschreibung den provisorischen Namen „L129“ trug. Es handelt sich dabei um eine hübsche, kleinbleibende Art mit einem gewaltigen Spektrum an Zeichnungsmustern. Es gibt wohl keine zwei Exemplare, die absolut identisch aussehen. Die Maximallänge liegt bei rund 10 cm.

Zur Zeit fällt uns auf, dass fast alle Exemplare, die wir erhalten, deutlich kontrastreicher gefärbt sind, als wir das sonst gewohnt sind. Woran das liegt wissen wir nicht, aber es gefällt uns sehr!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L129-1 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer