Hypancistrus contradens L201a Big Spots

4. März 2022

Aus dem unteren Rio Ventuari in Venezuela – dem größten Nebenfluss des Orinoko – sowie aus dem Orinoko selbst im Mündungsgebiet des Ventuari stammt ein wunderschöner Hypancistrus. Er hat auf tiefschwarzem Grund große, helle Tupfen, deren Färbung zwischen scheeweiß und orange-rosa variiert. Es besteht eine hohe Ähnlichkeit zu dem bereits früher aus Venezuela, allerdings aus dem Oberlauf des Orinoko, importierten L201, der jedoch viel kleinere Punkte besitzt. L201 ist bis heute wissenschaftlich unbeschrieben geblieben. Den großgetupften Fisch aus dem Ventuari bezeichnete man im Handel darum als L201a; exportiert werden bei Arten übrigens oft gemischt, weshalb der Eindruck entstehen kann, sie kämen in der Natur gemeinsam vor, was aber nach bisherigem Kenntnisstand nicht der Fall ist. Eine „ordentliche“ L-Nummer hat „L201a Big Spots“ nie bekommen, sie ist auch überflüssig, denn L201a wurde bereits 2007 als Hypancistrus contradens wissenschaftlich beschrieben.

Aber nichts ist so langlebig wie ein ordentliches Provisorium: die Bezeichnung L201a wird im Handel nicht mehr auszurotten sein.

Völlig identisch sieht übrigens L471 aus (siehe: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/hypancistrus-sp-l471-dwarf-big-spots/), der ebenfalls aus dem Ventuari stammt, jedoch deutlich kleiner bleibt. L471 erreicht angeblich nur 5-6 cm Totallänge (jedenfalls Wildfänge), während für H. contradens eine Maximallänge von 10 cm angegeben wird. Man muss dabei immer aufpassen, dass in wissenschaftlichen Arbeiten nur von „Standardlänge“ gesprochen wird, also Körperlänge ohne Schwanzflosse, weil man ja nie weiß, ob die Schwanzflosse eines in der Natur gefangenen Fisches vollständig ist (meist ist sie es nicht), während aquaristische Quellen gewöhnlich die Gesamtlänge, also inklusive Schwanzflosse angeben. Das für diesen Post photographierte Tier aus unserem akuellen Import hat z.B. 8 cm Standardlänge und 10,5 cm Totallänge. Es ist, wie man an den langen Interopercularodonten („Backenbart“) erkennen kann, ein geschlechtsreifes Männchen. 

Hypancistrus contradens ist schon deshalb ein so beliebter L-Wels, weil seine schöne Färbung zeitlebens erhalten bleibt, während viele andere Arten im Alter immer düsterere und verwaschene Farben bekommen. 

Für unsere Kunden: Hypancistrus contradens hat Code 26480-L 201A-3 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer