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Pao abei (früher Tetraodon abei)

17. Juni 2022

Dieser schöne und – für Pao-Verhältnisse – friedliche Süßwasserkugelfisch stammt aus dem Mekong-Einzug in Laos (Typuslokalität: der Fluss Xe Bangfai bei Ban Geng Sahwang); er gilt als endemisch (= nur dort vorkommend) im Xe Bangfai. Im Gegensatz zu dem im gleichen Fluss vorkommenden Pao turgidus hat P. abei einen großen Augenfleck (Ocellus) unterhalb der Rückenflosse. Bei P. turgidus sind alle Flecken am Körper gleich groß. Leider kann man P. abei aber nur dann zweifelsfrei bestimmen, wenn er eine stimmungsabhängige Färbung zeigt. Diese Färbung tritt in der Balz und bei starker Aufregung auf. Ist der Fisch nicht in dieser Stimmung, so kann man ihn nicht vom „gewöhnlichen“ Pao cochinchinensis unterscheiden, der ebenfalls im Xe Bangfai vorkommt. Darum gibt es immer wieder Zweifel, welche der beiden Arten man denn vor sich hat.

Das ist aber nicht nur von akademischem Interesse, sondern hat auch ganz praktische Bedeutung. Während nämlich Pao cochinchinensis eine ziemlich aggressive Art ist, die man auf lange Sicht oft nur einzeln halten kann, ist bei P. abei eine dauerhafte Gruppenhaltung durchaus möglich. 

Äußerliches Alleinstellungsmerkmal von P. abei ist also lediglich eine von mehreren möglichen stimmungbedingten Färbungen, die aus gelben oder orangefarbenen Punkten auf dunklem Grund besteht. Ansonsten können wir uns nur auf unseren Lieferanten verlassen, wenn er uns Kugelfische unter diesem Namen schickt. Glücklicherweise tat uns eines der beiden Exemplare unseres aktuellen Imports im Photobecken den Gefallen, sich einige Zeit in typischer abei-Färbung zu zeigen!

Pao abei wird rund 10 cm lang. Es sind Substratlaicher, das Gelege wird vom Männchen bis zum Schlupf der Larven bewacht. Die Zucht von P. abei ist schon häufiger gelungen. Bezüglich der Wasserchemie sind die Tiere anspruchslos, jedes Leitungswasser eignet sich, der pH sollte zwischen 6 und 8 liegen, die Wassertemperatur um 24°C.

Für unsere Kunden: P. abei hat Code 461245 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pao sp. Chao Phraya

14. Januar 2022

Die Kokarden-Kugelfische sind eine sehr komplexe Gruppe von Süßwasserkugelfischen. Frühe nannte man die die „Tetraodon-leiurus-Gruppe“, seit 2013 stehen sie in der Gattung Pao. Der Gattungsname Tetraodon gilt nur noch für die Süßwasserkugelfische Afrikas.

Überall in Südostasien (Thailand, Laos, Kambodscha, Vietnam, Malaysia, Singapur, Indonesien) findet man Pao-Süßwasserkugelfische. Es sind räuberische, untereinander gewöhnlich sehr unverträgliche Fische, die farblich ziemlich variabel sind. Viele haben einen prominenten Augenfleck oder Ocellus unterhalb der Rückenflosse, der wie eine Kokarde aussieht – daher die Populärbezeichnung. Wie viele Arten der Kokardenkugelfische genau gibt, ist umstritten. Vor ca. 1990 nannte man alle Kokardenkugelfische Tetraodon leiurus oder T. leiurus brevirostris. Etliche Arten waren synonymisiert, die jetzt wieder als gültig gesehen werden. Ein sehr markant gezeichneter Kokardenkugelfisch wurde 1996 als Tetraodon barbatus aus dem Mekong beschrieben. Besonderes Erkennungsmerkmal der Art sind die dunklen Flecken auf den Lippen (barbatus = der Bärtige). Schon kurze Zeit später wurde diese Art als Synonym zu der ebenfalls aus dem Mekong stammenden Art Tetraodon cambodgiensis erklärt. Erst 2013 erfolgte eine Rückbeschreibung der Art T. barbatus, die Überführung in die neu geschaffene Gattung Pao und die Validisierung von P. barbatus.

Wir haben jetzt sehr schöne Kokardenkugelfische aus Thailand erhalten, allerdings nicht aus dem Mekong, sondern aus dem Chao Phraya. Deshalb nannte sie unser Exporteur sie Pao sp. Chao Phraya. Aber abgesehen von der „falschen“ Verbreitung passen sie hervorragend zu P. barbatus, sowohl, was die Färbung angeht – inklusive „Bart“ – als auch bezüglich des anatomischen Details, dass der Schwanzstiel keinen Bestachelung aufweist. Das ist der wichtigste Unterschied zwischen Pao barbatus und P. cambodgiensis

Eine Besonderheit weist Pao sp. Chao Phraya auf: der „Kokardenfleck“ ist außerordentlich groß. Zumindest kurzzeitig vertragen sich Pao sp. Chao Phraya gut miteinander, ein wohltuender Unterschied zu vielen anderen Kokardenkugelfischen, die untereinander oft ausgesprochen bissig sind. Die Maximalgröße von P. barbatus wird mit rund 12 cm angegeben, es ist davon auszugehen, dass auch Pao sp. Chao Phraya in etwa diese Größe erreicht. Die fotografierten Tiere sind zwischen 8 und 10 cm lang.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 462613 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pao abei (früher: Tetraodon oder Monotrete abei)

10. Dezember 2021

In Südostasien gibt es eine Gruppe von Süßwasserkugelfischen, die nur äußerst schwer auf Artebene voneinander zu unterscheiden sind. Es handelt sich dabei um die Augenfleck-Kugelfische, auch als Pao leiurus-Komplex bekannt. Diese Kugelfische leben in größeren und kleineren Flüssen, manche auch in Seen und Teichen, immer aber in reinem Süßwasser.

Zu den rätselhaften Arten gehört Abes Kugelfisch, der 1998 aus dem Mekong in Laos beschrieben wurde. Konservierte Exemplare sind sehr dunkel, fast schwarz gefärbt und haben kleine, gelbliche oder orangefarbene Flecken. Genau so sahen die frisch gefangenen Tiere auf den Fotos aus, die uns unser Lieferant aus Thailand schickte. Allerdings sehen die gleichen Kugelfische im Aquarium ganz anders aus. Das ist nämlich die besondere Schwierigkeit bei den Augenfleck-Kugelfischen: Sie können sich blitzschnell umfärben und zusätzlich ist jedes Individuum unterschiedlich gezeichnet. Auch anatomische Merkmale sind wenig konstant und überlappen bei den verschiedenen Arten oft erheblich. Ob es sich also bei den 7-10 cm langen Pao-Kugelfischen, die wir in kleiner Stückzahl gerade importieren konnten, wirklich um Pao abei handelt, wissen nur die Götter. Schön sind sie jedenfalls!

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 461245 auf unserer Stocklsite. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pao suvattii (= Tetraodon suvattii)

1. Februar 2019

Aus den Flüssen von Thailand stammt dieser Süßwasserkugelfisch, der, als Stein getarnt, auf ahnungslose Beutefische lauert. Im Aquarium kann man ihn gut mit großem Frostfutter von der Pinzette füttern. Die Art wird etwa 12-15 cm lang und ähnelt verblüffend dem Kofferkugelfisch (Tetraodon miurus) aus Afrika. An dem breiten V auf dem Rücken kann man Pao (früher: Tetraodon) suvattii aber immer sicher erkennen.

Für unsere Kunden: die Tiere hjaben Code 461554 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wire ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer