Schlagwort-Archiv: Synodontis

Synodontis polli „White“

25. Februar 2022

Vor einiger Zeit tauchte ein kleinbleibender Synodontis im Hobby auf, der als „White Polli“ bezeichnet wird. Mit dem eigentlichen Synodontis polli hat der „White“ aber wenig gemein. Der Rückenflossenstachel ist bei „White“ zweifarbig, in der unteren Hälfte schwarz, in der oberen weiß. Diese Art wird im Hobby fast ausschließlich als Nachzucht verbreitet. Der Stamm geht auf Tiere zurück, die der Holländer René Krüter aus dem Tanganjikasee bei Mpulungu in Sambia importierte. Krüter züchtete die Tiere mit gutem Erfolg nach und verbreitete sie so. 

Der „White Polli“ bleibt klein, er wächst kaum über 8-10 cm Länge hinaus und ist kein Kuckuckswels, sondern pflanzt sich „normal“ fort. Wenngleich kaum Zweifel bestehen, dass es sich um eine in freier Wildbahn vorkommende, wissenschaftlich noch unbeschriebene Art handelt, wurde sie ebenso zweifellos in den letzten Jahren züchterisch stark bearbeitet und auf sehr helle, ja weiße Körpergrundfarbe selektiert, weshalb die Nachzuchttiere nur noch sehr bedingt wie die ursprünglichen Wildfänge aussehen. Erwachsene Exemplare zeigen einen kleinen Hinterhauptbuckel, was Erwin Schraml veranlasste, die Tiere als „Buckelkopf-Synodontis“ zu bezeichnen. Wahrscheinlich lässt sich aber der Name „White Polli“ (oder auch andersherum, „polli White“) nicht mehr eliminieren. 

Wir bieten den „White Polli“ zur Zeit als niedliche Nachzucht in 3-4 cm Länge an. Man sollte diese Fische stets in Gesellschaft von Artgenossen pflegen, denn sie sind wirklich sehr gesellig!

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 185701 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Synodontis nigriventris

10. Juli 2020

Der mit Abstand beliebteste Fiederbartwels (Synodontis) ist der Rückenschwimmende Kongowels (Synodontis nigriventris). Er ist nicht die einzige Art der Gattung, die oft (keineswegs immer) auf dem Rücken schwimmt, aber er bleibt für Fiederbartwels-Verhältnisse klein (unter 10 cm) und ist einer der friedlichsten Vertreter dieser Gattung. Es ist wichtig, ihn in Gruppen von möglichst mehr als 10 Individuen zu pflegen, denn die Art ist sehr sozial. Untereinander kommunizieren diese Fische sogar mit knarrenden Geräuschen, die sie auch laut vernehmlich protestierend von sich geben, wenn man sie fängt und mit dem Netz aus dem Wasser hebt. 

Das große Auge deutet es an: diese Welse mögen es dämmerig. Das Aquarium sollte darum nicht zu grell beleuchtet werden, sonst verstecken sich die Fische.

Bezüglich Futter und Wasserwerten sind Rückenschwimmende Kongowelse unproblematisch, sie fressen jedes übliche Fischfutter und fühlen sich in jedem als Trinkwasser geeigneten Leitungswasser wohl. Die Wassertemperatur sollte zwischen 22 und 28°C liegen. Äußere Geschlechtsunterschiede gibt es kaum. Bei gleichaltrigen Tieren sind die Weibchen ab Eintritt der Geswchlechtsreife (mit 5-6 cm Länge) größer und fülliger. Rückenschwimmende Kongowelse laichen versteckt ab, es sind Freilaicher, Brutpflege betreiben diese Fische nicht.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 183402 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Synodontis decorus

3. Juni 2020

Einer der schönsten Fiederbartwelse (Synodontis) kommt aus dem Kongo: Synodontis decorus. Die schlanke Art wird etwa 20-30 cm lang und ist relativ gut verträglich. Dabei muss man immer bedenken, dass alle Fiederbartwelse untereinander eine Rangordnung ausmachen, bei der „soziales beißen“ absolut dazu gehört und nicht bedenklich ist, da es dabei nur zu oberflächlichen, rasch wieder abheildenden Wunden kommt. Man sollte Fiederbartwelse daher nach Möglichkeit in Gruppen pflegen; Einzeltiere können (müssen aber nicht) zur Plage für andere Fische werden, wenn sie versuchen, diese als Ersatzpartner zu nehmen. Kleine Fische, die ins Maul passen, werden von den Allesfressern durchaus auch als Nahrungsergänzung gesehen, allzu klein sollten darum eventuelle Mitbewohner nicht sein. In der Natur leben erwachsene S. decorus typischerweise in Gruppen von 10-50 Individuen, während Jungtiere bis etwa 8 cm Länge Einzelgänger sind. Synodontis decorus ist eine tagaktive Art, was sie für die Aquarienhaltung besonders empfiehlt. Die Tiere leben in Flüssen, allerdings nicht in Gebieten mit starker Strömung.

Der auffällige Wimpel, also der ausgezogene Rückenflossenstrahl, und die sehr kontrastreich gestreifte Schwanzflosse sind, so vermutet man, ein Signal an Artgenossen und dienen dem Schwarmzusammenhalt. Kleine Jungtiere unter 8 cm Länge haben noch keinen ausgezogegen Rückenflossenstrahl. Im Kongo sind größere Synodontis decorus so häufig, dass sie eine bevorzugte Beute von flossenfressenden Salmlern der Art Eugnathichthys eetveldii wurden. Die Eugnathichthys haben sogar eine fast identische Färbung als Mimikry entwickelt, wodurch sie sich unbemerkt an die Fiederbartwelse anschleichen können. Auf den Speisefischmärkten des Kongo findet man nur sehr selten größere S. decorus, die intakte Schwanzflossen haben, so effektiv sind die Eugnathichthys. Umgekehrt sind Synodontis-Jungtiere fast immer unbeschädigt, die Jagd auf diese Einzelgänger lohnt sich für die Flossenfresser wohl nicht.

Äußerlich erkennbare Geschlechtsunterschiede sind für Synodontis decorus nicht bekannt, Weibchen sind zur Laichzeit lediglich fülliger. Über das Ablaichverhalten ist bislang nicht berichtet worden, es handelt sich vermutlich um Freilaicher ohne weitere Brutpflege. Im Aquarium, das entsprechend der Endgröße dieser Tiere ein großes sein sollte, sind die Tiere leicht zu pflegen, sie stellen keine besonderen Ansprüche an die Wasserzusammensetzung und fressen jedes handelsübliche Zierfischfutter. Die Wassertemperaturen sollten zwischen 22 und 26°C liegen, zeitweise etwas darüber oder darunter schadet nicht. Auch wenn die Tiere tagaktiv sind. sollten ihnen möglichst viele Wurzeln etc. zur Verfügung stehen, in denen sie Deckung suchen können.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 176502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Synodontis soloni

23. Februar 2018

Aus dem Kongo haben wir einen extrem selten angeboteten Fiederbartwels erhalten: Synodontis soloni. Die Art wird (für Fiederbartwels-Verhältnisse) mittelgroß: 20-25 cm lange Tiere können als kapitale Burschen gelten. Die große Schwanzflosse und der schlanke Körper deuten auf strömungsliebende Fische. Untereinander sind unsere 12-15 cm langen Tiere gut verträglich. Offenbar lieben S. soloni die Dunkelheit, denn ihre Augen haben eine extrem stark reflektierende Schicht, was bei den Biltzlichtaufnahmen zu seltsamen Ergebnissen führt. Wir zeigen Ihnen ein Portrait, bei wir das nicht nachträglich korrigiert haben. Bei den anderen Bildern haben wir diesen „Rote-Augen-Effekt“ aber entfernt, damit die Tiere auf dem Foto so aussehen, wie man sie auch mit bloßem Auge wahrnimmt.

Es gibt zwei weitere wissenschaftlich beschriebene, extrem ähnliche Arten aus dem gleichen Verbreitungsgebiet, die sich nur sehr geringfügig von S. soloni unterscheiden (Augendurchmesser, Form des Schulterfortsatzes (=Humeralfortsatz), Ansatz der Fettflosse, Körperproportionen, Form der Barteln). Die Arten heißen Synodontis smiti und S. camelopardalis. Da unsere Tiere farblich jeden Übergang zwischen den drei Formen zeigen, ist es uns nicht möglich, sie sinnvoll zu sortieren. Möglicherweise sind S. smiti und S. camelopardalis nur Synonyme zu S. soloni. Letzterer ist jedenfalls die zuerst beschriebene Art (soloni 1899, smiti 1902, camelopardalis 1971).

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 186804 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Synodontis batensoda

26. Juni 2017

Es gibt eine ganze Reihe von Fiederbartwelsen, die entweder vorwiegend oder doch zumindest gelegentlich mit dem Bauch nach oben schwimmen. Die aquaristisch bekannteste Art ist Synodontis nigriventris aus dem Kongo. Aus Nigeria konnten wir jetzt den sehr selten angebotenen Synodontis batensoda importieren, der diese Gewohnheit ebenfalls hat.

Es scheint den Fischen völlig gleichgültig zu sein, wie herum sie schwimmen. Man kann aber an der dunkel gefärbten Bauchseite erkennen, dass S. batensoda zumindest sehr häufig auf dem Rücken unterwegs ist, denn normal schwimmende Fische haben einen hellen Bauch, damit sie sich farblich möglichst wenig gegen den Himmel abheben, wenn ein Raubfisch von unten kommt.

S. batensoda wird gewöhnlich etwa 25 cm lang (der Rekord liegt bei rund 50 cm Länge) und sollte darum in größeren Aquarien gepflegt werden. Es sind gesellige Tiere, die man niemals einzeln pflegen sollte. Kleine Fische betrachten Sie als Futter, gegen größere Arten sind S. batensoda, die früher in der monotypischen Gattung Brachysynodontis standen, gewöhnlich friedlich.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 103003 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer