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Tatia musaica/ Centromochlus musaicus

23. März 2022

Als vor einigen Jahren die ersten schwarz-weißen „Tatia“ im Zierfischhandel erschienen, wurden sie als Sensation gefeiert. (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/centromochlus_sp_ninja_de/ und https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/tatia_musaica_de/). Man identifiszierte diese aus Brasilien stammenden Fische als Tatia musaica. Im Jahr 2017 veröffentlichte ein Wissenschaftler-Team eine Studie über Centromochlus-Arten und beschrieb die bisher als Tatia musaica bekannte Art aus Brasilien (Einzug des Rio Nhamunda) als neue Art Centromochlus orca. Sie bestätigten allerdings Tatia musaica als gültige Art aus dem Rio Orinoko. Der „echte“ Tatia musaica unterscheidet sich farblich durch den höheren Schwarzanteil in der Färbung von C. orca. Verwunderung rief hervor, dass diese beiden einander so ähnlichen Arten in unterschiedlichen Gattungen untergebracht wurden. 

Leider hatte dieses Wissenschaftler-Team eine Arbeit von Steven Grant aus dem Jahr 2015 übersehen, in der Grant mehrere neue (Unter-)Gattungen aufstellte, darunter Sauronglanis für die damals als T. musaica  identifizierte Art. Jetzt gab es also schon drei Gattungsnamen für die kleinen (5-6 cm langen) schwarz-weißen Tatias!

Ein weiteres Wissenschaftler-Team veröffentlichte 2019 eine Studie über die verwandtschaftlichen Zuordnungen der Trugdornwelse, in der beide Arten (orca und musaica) wieder zu Tatia gestellt wurden, Sauronglanis wurde zum Synonym von Tatia erklärt.

Das blieb nicht unwiedersprochen; in einer 2020 veröffentlichten Studie wurden beide Arten wieder umgruppiert und diesmal in Centromochlus gestellt, sollten jetzt also C. orca und C. musaicus heißen. Und Grant ist noch nicht überzeugt, dass seine Gattung Sauronglanis wirklich ein Synonym ist, wie er in seinem 2021 erschienenen Buch über Bratpfannen-, Dorn- und Trugdornwelse schreibt.

Wir haben jetzt jedenfalls hübsche schwarz-weiße Trugdornwelse aus dem Orinoko im Stock, bei denen es sich zweifellos um die ursprünglich als Tatia musaica beschriebene Art handelt, zu welcher Gattung auch immer man sie zuordnen mag.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 295842 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Literatur:

Calegari, B. B., Vari, R. P. & R. E. Reis (2019): Phylogenetic systematics of the driftwood catfishes (Siluriformes: Auchenipteridae): a combined morphological and molecular analysis. Zoological Journal of the Linnean Society v. 187 (no. 3): 661-773.

Grant, S. (2015): Four new subgenera of Centromochlus Kner, 1858 with comments on the boundaries of some related genera (Siluriformes: Auchenipteridae: Centromochlinae). Ichthyofile No. 3: 1-16.

Grant, S. (2021): Banjos, Dorads and Woodcats. Aspredinidae, Doradidae and Auchenipteridae Catfishes. ATS-Aquashop, Neustadt am Rübenberge: 1-300.

Sarmento-Soares, L. M., Lazzarotto, H., Rapp Py-Daniel, L. H. & R. P. Leitão (2017): A new Centromochlus Kner, 1858 (Siluriformes: Auchenipteridae: Centromochlinae) from the transition between Amazon floodplain and Guiana shield, Brazil. Neotropical Ichthyology v. 14 (no. 4): 1-11.

Sarmento-Soares, L. M. & R. F. Martins-Pinheiro (2020): A reappraisal of phylogenetic relationships among auchenipterid catfishes of the subfamily Centromochlinae and diagnosis of its genera (Teleostei: Siluriformes). Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia v. 167: 85-146.

Centromochlus heckelii

30. Januar 2017

Leider können wir diesen interessanten Trugdornwels nur sehr selten und stets nur in kleinen Stückzahlen anbieten. Die Art ist weit im Amazonas- und Orinoco-Becken verbreitet und wird etwa 14-15 cm lang. Unsere Tiere stammen aus Peru, wo auch die Typuslokalität der Art liegt. Besonders auffallend sind die großen Augen und die langen Brustflossen, die stets starr abgespreizt getragen werden. Wegen der Stacheln dieser Flossen muss man auch gut aufpassen, man kann sich stechen und die Fische verheddern sich damit sehr leicht in den Maschen des Netzes, wenn sie gefangen werden müssen. Die Geschlechter unterscheidet man am einfachsten an der Form der langen Oberkieferbartel (Maxillarbartel), die beim Männchen einen merkwürdigen Bogen macht, beim Weibchen hingegen gerade verläuft.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 214703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer