Schlagwort-Archiv: hystrix

Acanthicus sp. L155 Furo Maguari

13. August 2021

Zu den großen Mythen im Wortsinn zählt Acanthicus hystrix. Mit fast einem Meter Länge ist er einer der großwüchsigsten Harnischwelse überhaupt. Hinzu kommt, dass die bereits 1829 beschriebene Art extrem stachelig ist: „hystrix“ bedeutet „Stachelschwein“! 

Leider wurde das der Beschreibung dieser Art zugrunde liegende Exemplar im zweiten Weltrieg zerstört. Wo es gefangen wurde, ist unbekannt. Somit ist unklar, welche der drei oder vier bisher bekannten Schwarzen Adoniswelse der „echte“ A. hystrix ist. Für einen von ihnen, eine Form aus dem Rio Xingu, wurde die L-Nummer 155 vergeben. Im Handel hat es sich eingebürgert, die Schwarzen Adoniswelse allesamt als L155 zu bezeichnen, unabhängig von der Herkunft. Unsere L155 stammen aus dem Furo Maguari, einem Zufluss zum Rio Tocantins.

Schwarze Adoniswelse sind Fische für Spezialisten, die diese Riesen, die zudem ziemlich aggressiv sein können, auch gut unterbringen können. Für Schauaquarien sind große Adoniswelse exzellente Pfleglinge. Unsere Tiere im Stock sind atuell 18-21 cm lang.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 155-6 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Potamotrygon wallacei

29. März 2018

Diese Art der Süßwasser-Stechrochen lebt endemisch im Rio Negro System und ist bzw. war die vermutlich am häufigsten importierte Potamotrygon-Art aus Brasilien überhaupt. Allerdings bezeichnete man sie bislang stets als Potamotrygon histrix, eine ganz andere Art, die aquaristisch weitgehend unbekannt blieb und im südlichen Südamerika verbreitet ist; das Typusexemplar von P. histrix wurde in Argentinien gesammelt. In der Tat ist Potamotrygon wallacei, der hauptsächlich in der Umgebung von Barcelos gesammelt wird und dort im Schwarzwasser auf Sandboden lebt, einer der am besten für die Aquarienpflege geeigneten Arten der Gattung, denn sie gilt als kleinwüchsigste bislang bekannte Species in Potamotrygon. Der Scheibendurchmesser überschreitet kaum jemals 30 Zentimeter. Große Becken braucht also auch diese Art, aber die meisten anderen Süßwasser-Stechrochen werden mindestens doppelt so groß, etliche auch noch deutlich größer.

Seit Januar 2017 dürfen sämtliche Potamotrygon-Arten aus Brasilien und Kolumbien nur noch mit CITES-Bescheinigung exportiert werden. Die beiden Staaten haben die Arten im Alleingang auf Anhang III des CITES-Abkommens gesetzt. Für die hiesigen Rochen-Züchter ist die neue Situation insofern unangenehm, als dass sie künftig für ihre Nachzuchten nachweisen müssen, dass sie nicht aus illegalen Importen stammen, wenn die Nachzuchten die EU verlassen sollen – und das tun die meisten Rochen-Nachzuchten, da der Markt für solche Fische in der EU doch sehr begrenzt ist.

Wir konnten jetzt endlich wieder einmal eine Anzahl von Potamotrygon wallacei aus Brasilien importieren, nachdem es gut ein Jahr gedauert hat, bis sich die Behörden auf die neue Gesetzeslage eingestellt haben und die erforderlichen CITES-Papiere ausstellen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 282202 (10-12 cm) und 282203 (12-15 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den  Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer