Schlagwort-Archiv: Stachelaal

Sinobdella sinensis

2. Oktober 2020

Erstmals haben wir diesen hochinteressanten, kleinbleibenden Stachelaal erhalten. Die Art wird nur selten größer als 20 cm und ist in China und Teilen Vietnams verbreitet. Entsprechend der Herkunft ist die Pflege in ungeheizten Aquarien zu empfehlen. Bei Sinobdella sind Rücken-, Schwanz- und Afterflosse miteinander verwachsen, bei asiatischen Stachelaaalen sonst ein Hinweis auf großwüchsige Arten. Von allen anderen Stachelaalen unterscheiden sich die Tiere durch ihre eigenartige Nasen-/Schnauzenregion. Für uns Aquarianer ist der leuchtend weiße Rand der Afterflosse ein ins Auge springendes Merkmal.

Die Färbung von S. sinensis (es gibt nur die eine Art in der Gattung) ist individuell sehr variabel. Untereinander sind die Tiere friedlich, wie man das von Stachelaalen allgemein ja kennt. Kleine Fische sind potentielle Beute, andere, größere Arten werden nicht weiter beachtet. Man sollte als Bodengrund weichen Sand wählen, in den sich die Stachelaale gerne eingraben. Fehlt diese Möglichkeit, neigen die Stachelaale zu Hautinfektionen. Gefressen wird Frost- und Lebendfutter passender Größe, besonders gerne Wurmfutter. Wir nehmen an, dass eingewöhnte Tiere auch Granulate fressen, doch fehlt es noch an entsprechender Erfahrung.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 455233 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Mastacembelus unicolor

9. Februar 2018

Aus Indonesien importieren wir regelmäßig große Feuer-Stachelaale, Mastacembelus erythrotaenia, in Längen von 30-60 cm. Diese Tiere sind dann schon gut unterarmdick. Kürzlich erhielten wir wieder 4 Exemplare, 50-60 cm lang. Allerdings sahen zwei Tiere völlig anders aus, ganz ohne die feuerroten Streifen  und Punkte, wie sie für M. erythrotaenia so typisch sind.

Eine Anfrage beim wohl besten Kenner der Stachelaale, Ralf Britz von Natural History Museum, London, ergab: es handelt sich wohl um Mastacembelus unicolor, bzw. um das, was gegenwärtig dafür gehalten wird. Herzlichen Dank nochmal nach London!

Die Art Mastacembelus unicolor wurde bereits 1831 von Cuvier wissenschaftlich beschrieben, die Erstbeschreibung beruht auf einer unveröffentlichen Arbeit der beiden Forscher Kuhl und van Hasselt, die 1821 und 1823 in jungen Jahren auf Java starben. Sie hinterließen eine wichtige Fischsammlung und naturgetreue Zeichnungen. Eine solche Zeichnung exstiert auch von M. unicolor. Man erkennt deutlich den ungewöhnlichen Streifen auf der Brustflosse und den weißen Saum, der sich um Rücken-, Schwanz- und Afterflosse zieht. Demnach sind unsere zwei Tiere – offensichtlich ein Paar – M. unicolor zumindest sehr, sehr ähnlich.

Unser Paar hat gerade einen ganz leichten trüben Hautbelag, der aber sicher bald verschwindet. Wir hoffen, bald mehr von den schönen Tieren importieren zu können.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 426726 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wr ausschleßlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Macrognathus aculeatus

18. April 2017

Aus Indien (Bengalen) haben wir wieder wunderschöne, 12-15 cm lange Augenfleck-Stachelaale erhalten. Das einzige wirklich komplizierte an diesem Fisch ist sein wissenschaftlicher Name. Der Augenfleck-Stachelaal wird nur maximal 20 cm lang und einer der farblich schönsten Vertreter seiner Familie. Nach der Eingewöhnung, die sorgfältig erfolgen muss, da anfänglich kleine Hautverletzungen zum Verpilzen neigen, ist er ein sehr unempfindlicher und langlebiger Fisch.

Früher nahm man an, dass die Art Macrognathus aculeatus sehr weit in Süd- und Südostasien verbreitet sei; heute hält man nur noch Individuen aus Indonesien für zu dieser Art gehörig. Der kleine gestreifte Augenfleck-Stachelaal aus Bengalen wird zwar immer noch in vielen Büchern und wissenschaftlichen Artikeln über die Fische Bengalens und Bangladeschs als Macrognathus aculeatus bezeichnet, müsste aber eigentlich nach gegenwärtigem Wissensstand Macrognathus aral genannt werden. 

Im Aquarium bietet am den schönen Fischen strukturreiche Einrichtung (Wurzeln, Steine, Höhlen, Pflanzen) und weichen Bodengrund. Sehr kleine Fische werden gefressen, allen anderen gegenüber und gegen Artgenossen sind Augenfleck-Stachelaale sehr friedlich. Eingewöhnte Tiere nehmen meist auch Granulat-Futter an, Frostfutter passender Größe (Rote Mückenlarven, erwachsene Artemia etc.) sollte aber auch gereicht werden. Augenfleck-Stachelaale laichen im Aquarium oft ab, die Männchen sind etwas kleiner und zierlicher als die Weibchen. Seltsamerweise bevorzugen diese Bodenfische die Wurzeln von Schwimmpflanzen als Ablaichsubstrat. Wahrscheinlich verhindern sie so, dass in ihren schlammigen Heimatgewässern der Laich im Schmodder versinkt und abstirbt. Brutpflege üben Stachelaale nicht aus.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 425155 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Mastacembelus sp. „Nargis“

17. März 2017

Erstmals haben wir diesen neu entdeckten Stachelaal aus Burma erhalten. Zunächst dachte ich, es handele sich um einen Vertreter der M.-armatus-Gruppe, doch der Stachelaal-Spezialist Ralf Britz vom Natural History Museum in London wies mich darauf hin, auf die Schwanzflosse zu achten: die ist bei den Stachelaaalen der M.-armatus-Gruppe mit der Rücken- und Afterflosse verwachsen, bei dieser Art aber nicht. Seiner Meinung nach steht die Neuentdeckung M. caudiocellatus nahe, doch müsste man natürlich viel genauere Untersuchungen vornehmen, um das zu überprüfen. Einstweilen ist es darum am sinnvollsten, von Mastacembelus sp. „Nargis“ zu sprechen. 

Man kann davon ausgehen, dass M. sp. „Nargis“ zu den mittelgroßen Arten gehört und rund 25 cm lang wird. Er ist nach unseren bisherigen Erfahrungen genau so gesellig, friedfertig und versteckfreudig wie man es von einem Fisch seiner Verwandschaft erwartet.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 426215 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in kleiner Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer