Schlagwort-Archiv: Leporinus

Hypomasticus julii

7. Oktober 2022

Im Jahr 1996 beschrieben die Ichthyologen Santos, Jegu und Lima einen außergewöhnlichen Leporinus aus dem Rio Xingu und Trombetas als L. julii. Die neue Art ist nahe verwandt mit L. pachycheilus, einer extrem farbvariablen Leporinus-Art. Einzigartig für L. julii, der übrigens zu Ehren von Júlio Garavello benannt wurde, ist das vollständig unterständige Maul und die Zahnstellung. 2008 wurde die Untergattung Hypomasticus, die schon 1929 für Leporinus mormyrops aufgestellt wurde, in Gattungsrang erhoben und ihr wurden 12 Arten aus der großen Sammelgattung Leporinus zugeordnet.

Wir haben nun erstmals 2 Exemplare dieses Stromschnellenbewohners aus dem Rio Xingu importieren können. Im Photographieraquarium verhielten sie sich wie zwei zu groß geratene Bodensalmler, saßen auf dem Boden und stützten sich mit den kräftigen Bauchflossen ab. Es ist zu vermuten, dass sie in der Natur kräftig gegen die Strömung anschwimmen müssen und Steine abweiden. Unsere zwei Exemplare sind etwas unterschiedlich gefärbt, ein Tier ist dunkler als das andere und hat eine auffällig anders gefärbte Fettflosse. Ob es sich dabei um Geschlechtsunterschiede handelt, wissen wir nicht.

Im Photographieraquarium ware die Tiere, bei denen intensiv rote Punkte im Mundwinkel und im Schulterbereich sehr auffällige Farbmerkmale sind, eher uninteressiert zueinander, das dunklere Tier scheuchte das hellere Exemplar nach einer gewissen Eingewöhnungszeit allerdings energisch aus seiner unmittelbaren Nähe. Wegen der bei Leporinus bekannten Neigung zu zanken haben wir sie in unserem Fischhaus sicherheitshalber ohnehin einzeln untergebracht.

Die Maximlallänge der Art liegt bei ca. 20 cm (Standardlänge ohne Schwanzflosse).

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 262205 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Leporinus sp. „Strawberry“ Nachzucht

22. Juni 2022

Bisher konnten wir diesen wohl schönsten aller Leporinus erst einmal importieren: Leporinus sp. „Strawberry“. Das war in der Saison 2010/2011, in der uns zwei Importe in kleiner Stückzahl gelangen. Zu diesen Fischen siehe bitte https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/leporinus_sp_strawberry__de/ Eine interessante Randnotiz: fünf der damals importierten Fische haben wir erst vor wenigen Wochen in einem Top-Zustand zurückbekommen und weiterverkaufen können. Es handelt sich also um ausgesprochen langlebige Fische!

Nun besteht wohl die Chance, dass sich künftig mehr Menschen an den herrlichen Tieren erfreuen können, denn es wurden uns jetzt erstmals Nachzuchten angeboten. Da haben wir natürlich zugeschlagen und haben es in keinster Weise bereut! Bereits mit ihren 4-6 cm Länge (die fotografierten Exemplare sind ca. 4 cm lang) sind es ausgesprochen farbenprächtige Kobolde. Wir sind uns ganz sicher, dass diese Art zum Dauerbrenner wird, wenn die Zucht weiter gut gelingt und die Preise dadurch etwas sinken.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 265892 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Leporinus ortomaculatus

21. Juni 2021

Erstmals können wir diesen hübschen Leporinus anbieten, der erst im Jahr 2000 wissenschaftlich beschrieben wurde. Aufpassen muss man, dass man ihn nicht mit L. octomaculatus durcheinanderbringt, denn das ist eine ganz andere Art; hier hat die Verwechslung eines Buchstabens Folgen! 

Bekannt ist Leporinus ortomaculatus bislang aus dem Rio Surumu, Roraima, Brasilien und aus den Flüssen Rio Caroni, Rio Caura und Orinoko bis zum Delta Amacuro in Venezuela. Unserer Tiere stammen aus Brasilien.

Zwei Besonderheiten machen Leporinus ortomaculatus für die Pflege im Aquarium besonders interessant: erstens bleibt die Art für Leporinus-Verhältnisse klein. Das größte bislang bekannte Exemplar war 11 cm lang, man kann also annehmen, dass die Fische auch im Aquarium kaum über 15 cm lang werden (bekanntlich sind Leporinus langlebige Fische und werden mit Sicherheit im Aquarium deutlich älter und somit auch größer als in freier Natur). Und zweitens gehört Leporinus ortomaculatus zu den friedlichsten aller Leporinus-Arten. Zwar herrscht auch unter ihnen ein ständiges necken und jagen, wie es für Leporinus so typisch ist, aber es kommt dabei noch nicht einmal zu Flossenschäden!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 265763 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Leporinus fasciatus

30. April 2021

Die Salmler der Gattung Leporinus (der Gattungsname ist eine Ableitung des lateinischen Wortes “lepus” für “Hase”) gehören zu den charak­teristischen Flussfischen Südamerikas. Ihren Namen verdanken sie der Maulform in Kombination mit den verlängerten “Hasenzähnchen” im Unterkiefer einiger Arten, die den Gattungsbeschreiber an Hasenschnäutz­chen erinnerte. Etwa 90 Arten sind wissenschaftlich beschrieben. Wie viele Arten es aber genau gibt, ist umstritten, denn die Abgrenzung der Arten gegeneinander ist schwierig.

Die einzige regelmäßig im Angebot des Zoofachhandels vorhandene Art ist sicherlich Leporinus fasciatus. Auf gold­gel­bem, manchmal auch silberweißem Grund heben sich wirkungsvoll die senk­rechten Binden ab. Diese weit verbreitete Art wird rund 40 cm lang und wir haben aktuell sowohl Wildfänge aus Venezuela wie auch Nachzuchten aus Indonesien im Stock. Die Bilder zeigen Wildfänge.

Sehr ähnlich ist Leporinus affins, der rund 25 cm lang wird. Das Wort affinis bedeutet „ähnlich“ (gemeint ist „ähnlich zu Leoprinus fasciatus“) und das trifft es sehr gut. Die äußerliche Ähnlichkeit der beiden ist zunächst verblüffend, aber man sieht deutlich, dass es sich um unterschiedliche Arten handelt, wenn man weiß, worauf man zu achten hat. Am aller­einfachsten unterscheidet man sie, wenn man die Körperringel unter­halb der Fett­flosse anschaut: bei L. affinis liegt hier eine brei­te Binde, bei dem L. fasciatus zwei schma­le Binden, die deut­lich näher beieinander liegen, als die übrigen Körperbinden.

Leporinus sind sehr interessante Aquarienfische, wenn man den Platz für sie zur Verfügung stellen kann. Untereinander bilden sie eine Rangordnung. Wichtig ist pflanzliche Zusatzkost (Blattpflanzen, wie Spinat, Salate, Löwenzahn etc.), auch Wasserpflanzen werden mit Stumpf und Stiel abgeweidet. Bezüglich der Wasserwerte sind die Fische anspruchslos, allerdings fördern Huminstoffe die Färbung. In weichem, leicht sauren Wasser sind sie sehr, sehr farbenprächtig.

Das Aquarium mus absilt lückenlos abgedeckt sein: Leporinus springen unfassbar zielgenau!

Für unsere Kunden: Nachzuchten aus Indonesien haben Code 265903, Wildfänge (aktuell aus Venezuela) Code 265905 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Leporinus friderici

7. August 2019

Zu den der Wissenschaft am längsten bekannten Leporinus-Arten gehört L. friderici. Er wurde bereits 1794 unter dem Namen Salmo friderici beschrieben. Der Autor, Marcus Eliser Bloch, schreibt dazu: „Dieser Fisch ist ein Bewohner der Surinamschen Gewässer. Ich habe ihn vom dasigen Gouverneur, dem Herrn von Friderici, nebst mehreren andern Fischen erhalten. Er hat ein vorzüglich gutes Fleisch, und gehört zu den wohlschmeckenden Fischen Surinams.“

Wir haben zur Zeit sehr hübsche Nachzuchten dieser gut und gerne 40 cm lang werdenden Großsalmler aus Indonesien im Stock. Die Tiere sind aktuell 5-7 cm lang. Im Verhalten kann man sie am besten mit Buntbarschen vergleichen. Sie machen unter sich – durchaus ruppig – eine Rangordnung aus, weshalb man kaum jemals ein Exemplar mit völlig unbeschädigten Flossen sieht. Diese Verletzungen sind jedoch harmlos. Wenn sie sich bedroht fühlen, schließen sie sich aber sofort zu einem dichten Schwarm zusammen. Man kann diese Salmler darum am besten als soziale Fische charakterisieren, die die Gesellschaft von Artgenossen schätzen, aber nicht unbedingt friedlich mit ihnen umgehen.

In der Natur ernähren sich Leporinus hauptsächlich von Früchten, Samen und Insekten, im Aquarium vernichten sie zuverlässig sämtliche Pflanzen. Es sind ideale Fische in Großaquarien mit Scheibensalmlern, großen Buntbarschen, Welsen etc.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 265923 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Groißhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Leporinus steyermarki

23. September 2017

Leporinus steyermarki ist ein wunderschöner Großsalmler aus Venezuela, der bis zu maximal 30 cm lang werden kann. Die manchmal benutzte deutsche Bezeichnung „Grauer Leporinus“ wird dem Fisch sicher nicht gerecht und beruht vielleicht auf einer Verwechslung mit einer der anderen zahlreichen Arten der Gattung Leporinus.

Wie alle Leporinus ist auch diese Art ein Allesfresser mit Schwerpunkt auf pflanzlicher Kost. Unsere Exemplare sind derzeit etwa 4-6 cm lang und untereinander auffallend friedlich. 

Für unsere Kunden: die Tiere habe Code 265882 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Leporinus: latein, bedeutet „Hasen-Nase“. steyermarki: zu Ehren von Julian A. Steyermark, der 1953 die botanische Venezuela-Expedition des Naturkundemuseums von Chicago leitete, während der der Fisch entdeckt wurde.

Vorschlag eines deutschen Namens: Goldener Flecken-Leporinus

Text & Photos: Frank Schäfer