Schlagwort-Archiv: Corydoras

Corydoras „punctatus“ Nanay

21. Dezember 2022

Es gibt die Redensart: „Das Internet vergisst nichts“. Das mag sein, aber Bücher sind noch deutlich langlebiger, und zwar besonders dann, wenn in ihnen Irrtümer abgedruckt wurden. Diese halten sich oft dermaßen hartnäckig, dass man schier verzweifeln könnte. So geschehen mit einem sehr hübschen Panzerwels, der in riesigen Mengen im Dreiländereck Peru-Kolumbien-Brasilien, also im oberen Amazonas vorkommt. Weil er so häufig ist, wurde er auch schon früh nach Europa gebracht, nach Deutschland 1935. Damals wurde er als Corydoras punctatus fehlbestimmt (das ist eine ganz andere Art, die ähnlich wie C. julii aussieht), ein Irrtum, der 1936 in das zu seiner Zeit wichtigste Bestimmungsbuch über exotische Zierfische, den “Arnold-Ahl“  übernommen wurde. Seither ist dieser Fehler offenbar nicht mehr aus der Welt zu schaffen und die Exporteure schicken diese Art (und einige enge Verwandte, die sehr ähnlich aussehen) immer noch unter diesem falschen Namen. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Art aus dem Formenkreis um C. agassizii und C. ambiacus. Da dieser Formenkreis wissenschaftlich sehr schlecht erforscht ist, kann man nichts gesichertes darüber sagen, es spricht allerdings sehr viel dafür, dass gerade dieser Panzerwels wissenschaftlich noch unbeschrieben und am besten als Corydoras sp. aff. agassizii zu bezeichnen ist.

Die Art ist, wie schon erwähnt, im gesamten oberen Amazonas-Einzug bis mindestens Manaus in Brasilien verbreitet und tritt hier in riesigen Schwärmen auf. Eine besonders hübsche Variante kommt aus dem Rio Nanay in Peru, die wir aktuell im Stock haben. Der Rio Nanay ist ein linksseitige Amazonaszufluss und rund 450 km lang. Er gilt als Schwarzwasserfluss. Bezüglich der Wasserwerte und der Pflege ist Corydoras „punctatus“ Nanay aber alles andere als anspruchsvoll. Nur die Zucht ist noch nicht gelungen, was vermutlich daran liegt, dass die Tiere nachts laichen und starke Laichräuber sind, weshalb der Eiersegen schon im Magen der Eltern gelandet ist, bevor der Züchter etwas davon mitbekommt.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 242053 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras melanotaenia

9. September 2022

Wegen seiner leuchtend gelben Flossen gehört Corydoras melanotaenia sicher zu den schönsten Panzerwelsen überhaupt. Er ist sozusagen der Langschnäuzer zum Metallpanzerwels-Typ, den man im gesamten Südamerika findest. Im Gegensatz zu seinem allgegenwärtigen Vetter ist C. melanotaenia aber ein Endemit aus Kolumbien, kommt also ausschließlich dort vor.

Um die Herkunft des bereits 1912 wissenschaftlich beschriebene C. melanotaenia herrschte lange Zeit Unklarheit. Denn angeblich wurden die der Erstbeschreibung zugrunde liegenden Tiere im Rio Magdalena-Einzug gefangen, wo spätere Expeditionen aber vergeblich nach ihnen suchten. Bereits 1922 vermutete man daher, dass die Typusexemplare zwar via Honda (dieser Ort liegt am Rio Magdalena) nach London geschickt wurden, aber in Wirklichkeit aus dem Einzug des Rio Meta stammten. Tatsächlich ist bis heute keine einzige Corydoras-Art aus dem Einzug des Rio Magdalena bekannt geworden und man ist sich einig, dass C. melanotaenia aus dem Rio Meta-Einzug kommt.

Dieser Panzerwels wird ungefähr 5 cm groß und hat alle positiven Eigenschaften, die Panzerwelse im Aquarium so beliebt machen: ein munteres und völlig friedliches Wesen und eine unkomplizierte Haltung.

Für unsere Kunden: C. melanotaenia hat Code 235503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras leucomelas

2. September 2022

Der Panzerwels Corydoras leucomelas gehört zu den häufig importierten Arten seiner Gattung. Arttypische Merkmale der rundschnäuzigen Art sind eine kräftig ausgeprägte Augenbinde, die Färbung der Rückenflosse in Verbindung mit dem am Anfang der Rückenflosse befindlichen schwarzen Rückenfleck, eine senkrechte schwarze Binde am Ende des Schwanzstiels und die Streifung der Schwanzflosse. Die Körperzeichnung ist hingegen bei Tieren bis ca. 4 cm Länge so unterschiedlich, dass man jedes einzelne Tier individuell daran erkennen kann; erst voll ausgewachsene Fische entwickeln ein einheitliches Muster aus schwarzen Punkten. Die Maximalgröße der Art liegt bei 5 – 5,5 cm.

Hauptexportregion von Corydoras leucomelas ist Peru, wo auch die Typuslokalität ist (also der Ort, wo das für die wissenschaftliche Beschreibung der Art verwendete Typusexemplar gesammelt wurde) liegt: Yarina Cocha. C. leucomelas ist aber recht weit im Einzug des oberen Amazonas verbreitet, auch in Kolumbien (Rio Orteguaza) , Bolivien und Ekuador. Besonders hübsch wirkt die Art, wenn sie im Schwarm von 10-15 Exemplaren gepflegt wird. Der Schwarmzusammenhalt von C. leucomelas ist deutlich stärker ausgeprägt als bei vielen anderen Panzerwelsen und so ergibt sich oft das sehr schöne Bild, dass ein solcher Trupp futtersuchend durch das Aquarium streift.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 233503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras loxozonus

11. August 2022

Dieser Panzerwels gehört zu den attraktivsten und gleichzeitig leicht zu pflegenden Arten der großen Gattung Corydoras. Man sollte lediglich bedenken, dass es C. loxozonus – er stammt aus dem Orinoko und seinen Zuflüssen – es warm mag; unter 24°C sollte die Temperatur des Wassers auf die Dauer nicht sinken.

Gegenwärtig können wir schöne Wildfänge anbieten. Darunter befinden sich auch immer einmal abweichend gefärbte Exemplare, was in der Vergangenheit zu Verwechslungen mit anderen Arten führte. Heute wissen wir aber, dass C. loxozonus sehr variabel sein kann, was die Färbung angeht. So gehören nach gegenwärtigem Wissensstand selbst so völlig anders aussehende Tiere wie C82 und C83 zu dieser Spezies.

Für unsere Kunden: Corydoras loxozonus hat Code 233703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras narcissus und Corydoras bethanea (= C. sp. „Narcissus II“; CW6)

29. Juli 2022

Die seit einiger Zeit gültigen, veränderten Ausfuhrbestimmungen in Brasilien haben es jetzt nach langer Zeit wieder möglich gemacht, Corydoras narcissus zu importieren.

Corydoras narcissus ist ein schöner, relativ großwüchsiger Panzerwels. Die Maximallänge wird mit 10 cm angegeben. Die Art kommt aus Brasilien, genauer gesagt aus dem Einzug des Rio Purus. Wie alle Sattelschnäuzer ist C. narcissus weniger gesellig als andere Corydoras. Die Zucht erfordert große Aquarien. Bei Zuchtansätzen ist zu beachten, dass viele Sattelschnäuzer in Paarungsstimmung sehr aggressiv gegeneinander werden können; Züchter berichteten sogar von Todesfällen. Bei der „normalen“ Pflege passiert so etwas allerdings nicht!

Den ungewöhnlichen Namen erhielt der schöne und ansonsten sehr friedfertige Fisch, weil die Sammler, die die Tiere an die Erstbeschreiber übergaben, diesen suggerierten, sie sollten die neue Art ihnen (den Sammlern) zu Ehren benennen. Diesen unverschämten Eingriff in die Freiheit der Wissenschaft wollten sich die Erstbeschreiber aber nicht gefallen lassen und benannten den Panzerwels daher nach dem griechischen Halbgott Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte und dessen Name seither als Synonym für Selbstverliebtheit steht.

Aus Peru kommt eine zweite, ähnliche Art, die erst kürzlich (2021) wissenschaftlich beschrieben wurde: Corydoras bethanae. Im Hobby wurde sie darum bisher als C. narcissus II oder CW6 bezeichnet, die eigentliche Art hingegen als C. narcissus I. Das ist etwas irreführend, denn beide Arten sind nicht sonderlich eng miteinander verwandt und dürften sogar in unterschiedliche Gattungen kommen, wenn Corydoras einmal wissenschaftlich überarbeitet werden. Corydoras bethanae ist ein Langschnäuzer, wird nicht ganz so groß, ist eher fleischfarben (im Gegensatz zum weißlichen C. narcissus), hat einen durchsichtigen Rückenflossenstachel (bei C. narcissus schwarz) und die Rückenbinde endet beim Auge (läuft bei C. narcissus über die Schnauze).

Man kann beide Arten daher auch ohne Kenntnis der Herkunft gut auseinanderhalten.

Für unsere Kunden: Corydoras narcissus hat Code 237104, C. bethanae 237204 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras desana

22. Juli 2022

Es gibt immer noch Corydoras-Arten, die so selten und in so kleinen Stückzahlen importiert werden, dass sie zu den unerfüllten Träumen der Panzerwels-Liebhaber zählen. Eine der attraktivsten Arten dieser Gruppe ist sicher der „Tukano Longnose“, wie er zunächst geannt wurde, dann erhielt er den Code CW011 und letzlich wurde die Spezies als Corydoras desana wissenschaftlich beschrieben.

Selbstverständlich sind diese Tiere in der Natur nicht im eigentlichen Wortsinn selten, aber sie leben einzeln und sind sehr scheu, so dass in einem Zeitraum, in dem man tausende von Corydoras tukano fangen kann, nur ein oder zwei Exemplare des Longnose ins Netz gehen. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 245635 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras pulcher

28. Juni 2022

Der Artname pulcher bedeutet „der Schöne“. Und das sagt eigentlich schon alles. Wir können zur Zeit diesen wirklich schönen Panzerwerwels anbieten, der, zusammen mit einer ganzen Reihe von Arten, mit denen er leicht verwechselt werden kann, aus dem Einzug des Rio Purus in Brasilien kommt.

Corydoras pulcher wird etwa 6-7 cm lang. Er unterscheidet sich von ähnlich gefärbten Arten durch die Kombination von langer, spitzer Schnauze und cremefarbenen Rücken- und Brustflossenstacheln. Man sollte sich davor hüten, von diesen Stacheln gestochen zu werden, das tut sehr weh. Aber die friedlichen Panzerwelse würden ihre Stacheln niemals aktiv zum Angriff einsetzen. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 241704 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. 

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras armatus

17. Juni 2022

In den letzten Jahren haben wir häufiger über Panzerwels-Importe berichtet, die Corydoras armatus ähnlich sind (= sp. aff. armatus oder cf. armatus), aber eben nicht identisch. Jetzt haben wir wieder einmal den „echten“ C. armatus aus Peru erhalten. Die enorm hohe Rückenflosse ist wirklich ein Hingucker. Zudem wird sie immer straff aufrecht getragen, was unwillkürlich an eine Gruppe Zwerge mit Zipfelmütze erinnert.

Die Pflege von C. armatus, der ca. 5-6 cm lang wird, entspricht der von anderen Panzerwelsen, es gibt aber zwei Besonderheiten. Erstens gehört C. armatus zu den sozialsten Corydoras und sollte darum unbedingt in Gruppen ab 5 Tieren aufwärts gepflegt werden. Einzeltiere fühlen sich nicht wohl! Und zweitens ist diese Art etwas empfindlich gegenüber zu hohen Wassertemperaturen. Der Bereich zwischen 22 und 26°C ist richtig, wobei den größten Teil des Jahres der untere Wert als Richtwert dienen sollte.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 222105 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. CW 51

18. Mai 2022

Die „New Pandas“ aus Kolumbien gehören zu den attraktivsten und zugleich sehr gut halt- und züchtbaren Panzerwelsen der letzten Jahre. Es gibt zwei Formen/Arten, CW 49 und CW 51, die sich in der Form des schwarzen Sattelflecks deutlich unterscheiden. Für CW 49 siehe hier: https://www.facebook.com/page/119893808211837/search/?q=cw49, für Herkunft etc. bitte hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras_sp_cw_49_und_cw_51_de/

Zur Zeit haben wir wunderschöne CW 51 in unterschiedlichen Größen im Stock. Die Ausdehnung des Sattelflecks in Richtung Bauchkante ist individuell recht unterschiedlich. Bei einigen Exemplaren reicht der Sattelfleck tatsächlich bis an die Bauchkante, bei anderen nur knapp bis zur Körpermitte. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 240183 (lg) und 240184 (lg-xlg) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sodalis Kolumbien

22. April 2022

Weit verbreitete Arten zeigen häufig Färbungsunterschiede in den den verschiedenen Teilen des Verbreitungsgebietes. So auch der schöne Panzerwels Corydoras sodalis, der bisher aus Peru, Brasilien und Kolumbien gemeldet ist. Aus Kolumbien haben wir jetzt C. sodalis importieren können, die sich farblich und figürlich recht deutlich von z.B. aus Brasilien importierten Tieren unterscheiden (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras-sodalis/).

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 246705 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras robustus

8. April 2022

Dieser Panzerwels gehört mit 9-11 cm Gesamtlänge zu den größten und prächtigsten Panzerwels-Arten überhaupt. Beide Geschlechter entwickeln, wenn sie sexuell aktiv sind, lang ausgezogene Rückenflossen. Die Männchen erkennt man an den zusätzlich lang ausgezogenen Bauchflossen.

Wir haben zur Zeit herrliche, voll ausgewachsene, gut ausgehälterte Tiere im Stock. Weitere Photos von sexuell aktiven Tieren finden Sie hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras_robustus_de/.

Die ursprüngliche Heimat dieses Fisches ist der  Rio Purus im zentralen Teil des Amazonas-Einzuges in Brasilien.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 244106 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. „Ogawae“ CW86 (cf. armatus)

25. März 2022

Corydoras armatus ist ein ziemlich unverkennbarer Panzerwels aus Peru. Wir haben diese schöne Art, die durch ihre besonders hohe Rückenflosse auffällt, auch schon ab und zu aus Venezuela erhalten (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras_armatus_venezuela_de/) Das passt geografisch alles gut zusammen, die Fangregionen gehören beide zum oberen Einzug des Amazonas. 

Es gibt allerdings eine Doppelgängerart von Corydoras armatus aus Brasilien. Sie bewohnt den Rio Abuna im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Bolivien. Der Brasilianer erhielt die ungültigen Handelsnamen „Corydoras dorsalis“ und „Corydoras ogawae“, frei erfundene Namen ohne wissenschaftliche Bedeutung. Zusätzlich erhielt die Form die Nummer CW86.

Der brasilianische Doppelgänger ist kaum vom „echten“ Corydoras armatus zu unterscheiden. Es liegen allerdings etwa 2.500 km Luftlinie zwischen dem Rio Huallaga (dem Typusfundort von C. armatus) und dem Rio Abuna! Zusätzlich hat CW86 etwas gröberen Flecken als seine Vettern.

Wir haben jetzt nach längerer Zeit wieder einmal diesen schönen Panzerwels importieren können.

Für unsere Kunden: CW86 hat Code 222113 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. 

Text & Photos: Frank Schäfer

Der „echte“ Corydoras melini?

31. Dezember 2021

Eines der wichtigsten Argumente für den Import von Wildfängen für die Aquaristik liegt in dem Erkenntnisgewinn, den er ermöglicht. Bei der Mehrzahl kleiner Fischarten geht das nur durch die Beobachtung lebender Exemplare. Ohne diese gibt es keine Artenkenntnis, ohne Artenkenntnis gibt es keinen Artenschutz.

Ein wunderbares Beispiel für das oben Gesagte ist der Panzerwels (Corydoras), den wir vor einigen Wochen aus Brasilien unter der Bezeichnung Corydoras davidsandsi erhielten. Er kam uns zwar etwas arg hochrückig und spitzschnäuzig für C. davidsandsi vor, aber weil es sich um besonders große Tiere handelt und wir auf die Schnelle keinen besseren Namen anzubieten hatten, ließen wir es erst einmal laufen. 

Inzwischen haben wir aber weiter recherchiert und kamen zu überraschenden Ergebnissen. Seit den 1980er Jahren wird ein sehr schöner Panzerwels aus Kolumbien importiert, den mehrere Wissenschaftler in wissenschaftlichen Studien als Corydoras melini identifizierten. Dieser Kolumbianer ist ein rundschnäuziger Panzerwels mit einer schwarzen Augenbinde; unter der Rückenflosse beginnt ein breites schwarzes Rückenband, das über die Schwanzwurzel bis zum unteren Ansatz der Schwanzflosse läuft und sich entlang der unteren Schwanzflossenkante fortsetzt. Dieses Farbmuster wollen wir im folgenden Text als „Melini-Muster“ bezeichnen.

Heutzutage haben wir gelernt, dass es bei den Panzerwelsen mehrere Entwicklungslinien gibt, die sich bezüglich ihrer Kopfform (und damit dem Nahrungserwerb) unterscheiden. Sehr häufig gibt es Rund-, Lang- und Sattelschnäuzer mit nahezu identischem Farbmuster, ohne dass diese Arten näher miteinander verwandt wären; zusätzlich gibt es aber auch noch Zwillingsarten mit der gleichen Kopfform, die jedoch in räumlich weit voneinander gelegenen Arealen vorkommen, darum zumindest unterschiedliche Populationen darstellen und in aller Regel durch Details der Färbung unterschieden sind. Und um es noch etwas komplizierter zu machen: die Kopf- oder Schnauzenform ist auch innerhalb einer Population einer gewissen Variation unterworfen und verändert sich außerdem im Laufe der individuellen Entwicklung (Ontogenese). Ein sehr junger Langschnäuzer ist z.B. nur für sehr erfahrene Spezialisten als solcher erkennbar, die relative Länge der Schnauze nimmt im Laufe des Wachstums erheblich zu.

Die Überprüfung der wissenschaftlichen Erstbeschreibung von Corydoras melini ergab, das es sich dabei eindeutig um einen Langschnäuzer handelt, auch wenn die der Beschreibung zugrunde liegenden Tiere noch relativ klein waren. Sie wurden 1924 im Rio Uaupes im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Kolumbien von D. Melini gesammelt, zu dessen Ehren die Art bei der Erstbeschreibung durch Lönnberg und Rendahl benannt wurde. Rendahl war nicht nur Zoologe sondern auch anerkannter Künstler und fertigte vom größten, 44,4 mm (ohne Schwanzflosse) langen Tier, das Nijssen & Isbrücker 1980 zum Lectotypen erklärten (es ist somit das Referenzexemplar für alle nachfolgenden Bestimmungen), eine detailgetreue Zeichnung an. Weil diese Arbeit nicht so ohne weiteres zugänglich ist, bilden wir die Zeichnung zu Vergleichszwecken hier ab.

Ein leicht erkennbarer Unterschied zwischen den „falschen“ C. melini aus Kolumbien und dem „echten“ C. melini aus dem Rio Uaupes (in Kolumbien heißt der gleiche Fluss Vaupes) ist die Färbung der Rückenflosse. Der „falsche“ C. melini hat in der Rückenflosse ein schwarzes Dreieck, das sich von der Spitze des Rückenflossenstachels bis zum hinteren unteren Ende dieser Flosse zieht. Das Rückenflossendreieck ist farblich mit der Rückenbinde verschmolzen. Beim „echten“ C. melini ist die Rückenflosse hingegen transparent und nur im unteren, rückennahen Bereich gibt es ein flaches, schwarzes Rechteck, das ebenfalls mit der Rückenbinde verbunden ist. Weitere Färbungsunterschiede gehen leicht aus den beigefügten Photos hervor. Der „falsche“ C. melini kommt übrigens nach Castro (1987) im Rio Guaviare (Kolumbien, Orinoko-Einzug) und im Rio Caqueta (Amazonas Einzug in Kolumbien, in Brasilien heißt der gleiche Fluss Japurá) vor.

Es sind zur Zeit folgende Langschnäuzer mit „Melini-Muster“ und der Färbung des „echten“ C. melini bekannt: C52 (Peru), C85 (Peru), C138 (Peru), C159 (Brasilien: Rio Purus), CW89 (Kolumbien, Rio Vaupes), CW106 (Kolumbien, Rio Cuduyaria, ein Zufluss des Rio Vaupes). Unsere, als C. davidsandsi geschickten Tiere entsprechen davon am besten C159 und aus unserer Sicht ist CW89 der Fisch, der der Erstbeschreibung von C. melini am nächsten kommt.

Zum Schluss noch ein Wort zu C. davidsandsi: diese Art kommt im Rio Negro-Einzug (Rio Unini) in Brasilien vor und hat zwar das „Melini-Muster“, aber der Nackenschild zwischen Augenbinde und Rückenflossenansatz ist blass orangerot gefärbt, was ihn eher in die Nähe von Corydoras adolfoi, C. burgessi, C. imitator und ähnlichen Arten stellt.

Text & Photos: Frank Schäfer

Zitierte Literatur

Castro, D. M. (1987): The fresh-water fishes of the genus Corydoras from Colombia, including two new species (Pisces, Siluriformes, Callichthyidae). Boletin Ecotrópica. No. 16: 23-57, Pls. 1-11.

Lönnberg, E. & H. Rendahl (1930): Eine neue Art der Gattung Corydoras. Arkiv för Zoologi v. 22 A (no. 5): 1-6.

Nijssen, H. & I. J. H. Isbrücker (1980): A review of the genus Corydoras Lacépède, 1803 (Pisces, Siluriformes, Callichthyidae). Bijdragen tot de Dierkunde v. 50 (no. 1): 190-220.

C- und CW-Nummern: www.corydorasworld.com

Corydoras geoffroy

3. Dezember 2021

Lange Zeit war dieser Fisch, die Typusart der Gattung Corydoras, ein Mysterium. Bis heute ist er eine Top-Rarität unter den Panzerwelsen. Und so freuen wir uns besonders, jetzt wieder einmal  Nachzuchten dieser Kostbarkeit anbieten zu können. Noch sind die Tierchen etwas unscheinbar, weshalb wir Ernst-Otto von Drachenfels und Jürgen Glaser sehr herzlich für die Überlassung einiger Bilder von erwachsenen Tieren danken!

Corydoras geoffroy kommt aus den Guyana-Ländern Suriname und Französisch Guyana, von wo keine Zierfisch-Exporte erfolgen. Die bereits 1803 beschriebene Art konnte daher nur durch abenteuerlustige reisende Aquarianer für das Hobby verfügbar gemacht werden. Seit 2018 beschäftigen sich Corydoras-Spezialisten erfolgreich mit der Zucht dieser ungewöhnlichen Tiere.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 230212 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Ernst-Otto von Drachenfels, Jürgen Glaser und Frank Schäfer

Corydoras undulatus Paraguay

26. November 2021

Der schöne Corydoras undulatus gehört in die Verwandtschaft von C. elegans. Wie die meisten Vertreter dieser Gruppe schwimmt die Art vielmehr im freien Wasser als am Boden. Ebenfalls typisch für die Gruppe ist, dasss sich Männchen und Weibchen farblich deutlich unterscheiden.Im Fall von C. undulatus werden die Männchen sehr dunkel mit hellen Punkten.

Corydoras undulatus kommt aus Paraguay zu uns und wird 5-6 cm lang. Die Art hat einige Doppelgänger: C88 aus dem Mato Grosso in Brasilien ist sehr ähnlich und auch C. bilineatus aus Bolivien ist eine Art, die man leicht mit C. undulatus verwechseln kann.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 248004 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Scleromystax barbatus

1. November 2021

Die veränderte Gesetzeslage in Brasilien macht jetzt auch wieder den Import etlicher Arten aus dem Süden Brasiliens möglich, die viele Jahre nur noch als Nachzucht erhältlich waren, darunter er prachtvolle Scleromystax barbatus (früher Corydoras b.). Wir haben eine gute Anzahl herrlicher, voll ausgewachsener Exemplare einführen können. Für mehr Informationen zu der Art siehe bitte https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/scleromystax-barbarus/

Die Geschlechter sind bei S. barbatus extrem unterschiedlich gezeichnet; am sichersten geht man nach der hellen Stirnblesse, die nur das Männchen zeigt. Übrigens ist der „Schabrackenpanzerwels“ eine der ganz wenigen Arten unter den typischen Panzerwelsen, die ansatzweise eine Brutfürsorge zeigen. Das Männchen verteidigt einige Zeit den Laichplatz.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 224006 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras eversi (C65)

15. Oktober 2021

Der bildschöne Corydoras eversi lebt im Araguaia-Einzug (Brasilien) und wurde als C 65 bekannt. Er wurde erst 2016 wissenschaftlich beschrieben. Der wissenschaftlichen Bearbeitung von C. eversi liegt eine Aufsammlung durch Hans-Georg Evers aus dem Jahr 1998 zugrunde, der auch lebende Tiere mitbringen konnte. Sie erhielten, wie gesagt, zunächst die Nummer C65. 

Die Art ist seit ihrer Ersteinfuhr durch Erhaltungszucht in der Aquaristik präsent – ein schönes Beispiel dafür, dass Erhaltungszucht auch durch Hobbyaquaristik durchaus möglich ist. Auch unsere Fische, die wir gerade anbieten können, sind Nachzuchten. C. eversi ähnelt sehr C. araguiaensis aus dem gleichen Verbreitungsgebiet und unterscheidet sich – abgesehen von farblichen Details, vor allem dem goldgelbem Schimmer – durch eine Struktur im Schädelskelett.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 229575 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Coryoras eques

7. Oktober 2021

Aus dem brasilianischen Bundesstaat Amazonas, genauer gesagt aus der Umgebung der Stadt Anori, erreichte uns wieder einmal eine größere Anzahl eines wunderschönen Panzerwelses, der zwar der Wissenschaft schon lange bekannt ist, jedoch aquaristisch nur selten in Erscheinung tritt: Corydoras eques

Am attraktivsten wirkt dieser typische Schwarm-Corydoras, wenn er in Schwarzwasser gepflegt wird. Die leuchten orangefarbene Nackenbinde dient zweifellos dem Schwarmzusammenhalt bei schlechter Unterwasser-Sicht. C. eques wird rund 6 cm lang.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 227814 auf unserer Stockliste.Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras loxozonus und C. sp. aff. C16

17. September 2021

Zu den schönen Panzerwelsen, die wir relativ regelmäßig aus Kolumbien erhalten, gehört Corydoras loxozonus. Die Art ist recht variabel in der Zeichnung und hat deshalb auch schon die C-Nummern C79 und C83 erhalten, wobei es nie einen „Beweis“ dafür gab, dass diese C-Nummern wirklich zur Art C. loxozonus gehören; das wurde lediglich aus der Tatsache geschlossen, dass diese ungewöhnlich gezeichneten C-Nummern immer gemeinsam mit C. loxozonus importiert wurden.

Wir haben gerade hübsche Corydoras loxozonus erhalten und dazwischen befand sich ein Langschnäuzer mit verblüffend ähnlicher Färbung. Dieser Langschnäuzer ist bislang weder wissenschaftlich noch im Hobby beschrieben, im Hobby hat eine extrem ähnliche Art die Codenummer C16. C16 wiederum wurde bisher stets als Beifang einer anderen kolumbianischen Spezies, nämlich C. melini importiert. C. melini ist deutlich hochrückiger als C. loxozonus und stammt aus dem zum Einzug des Amazonas stammenden Rio Uaupes (= Rio Vaupes), während C. loxozonus aus dem Rio Meta, einem Orinoko-Zufluss, stammt. Darum ist der C16-ähnliche Beifang zu C. loxozonus wahrscheinlich kein C16, sondern eine weitere, unbeschriebene Art! Leider ist nicht zu erwarten ist, dass dieses Tier jemals in größerer Stückzahl in den Handel kommt.

Das Beispiel zeigt jedoch wieder einmal, dass es sich lohnt, auch bei „gewöhnlichen“ Arten immer noch einmal genauer hinzuschauen. Auch sie halten so manche Überraschung bereit!

Für unsere Kunden: Corydoras loxozonus hat Code 233703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras schwartzi

13. August 2021

Dieser altbekannte, doch immer noch schöne Panzerwels stammt aus dem System des Rio Purus in Brasilien. Benannt wurde er zu Ehren des Exporteurs Willy Schwartz. Bei Corydoras schwartzi, der zu den gedrungenen, rundköpfigen Panzerwelsen zählt, ist bei jedem Tier die Rückenflosse ganz leicht unterschiedlich gezeichnet, die Färbung des Stachels reicht von leuchtend weiß-cremefarben bis nach grau; auf den Membranen befinden sich manchmal Punkte. Meist hat Corydoras schwartzi einen verbreiterten schwarzen Fleck unmittelbar unterhalb der Rückenflosse, auch dessen Größe und Form variiert individuell.

C. schwartzi wird etwa 5 cm lang und ist bezüglich der Pflege ein typischer Panzerwels, möchte also im Trupp gepflegt werden, stellenweise feinen Sand als Bodengrund haben und frisst jegliches Zierfischfutter. Wegen der Herkunft mögen es die Tiere warm (26-30°C), sie passen darum gut als Bodenfische in Aquarien mit Diskusfischen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 244503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras elegans C123

30. Juli 2021

Der schöne Panzerwels Corydoras elegans ist weit im Amazonas-Gebiet verbreitet und bildet lokal zahlreiche Farbformen aus. Möglicherweise handelt es sich bei all diesen Varianten sogar um eigenständige Arten, aber wissenschaftlich wurde das noch nicht untersucht. Eine Farbvariante aus dem Rio Nanay in Peru fällt vor allem durch gelb-orangefarben getönten Flossen auf. Manchen Männchen (sie haben höhere Rückenflossen mit dunklen Bändern darin) haben geradezu kräftig orange gefärbte Rückenflossen, allerdings erst im Alter und unsere Tiere sind noch recht jung. Jedenfalls hat diese Rio-Nanay-Variante die Codenummer C123 erhalten, um die Kommunikation unter Liebhabern zu erleichtern.

Abgesehen von der hübschen Flossenfärbung ist C123 ein typischer Corydoras elegans. Die Fische sind sehr gesellig und friedlich und schwimmen häufiger im freien Wasser, als die meisten anderen Corydoras. Die Maximallänge liegt bei etwa 5-6 cm.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 229102 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Coyrdoras paleatus wild

16. Juli 2021

Nur sehr selten erhalten wir Wildfänge von Corydoras paleatus. Die schon immer raren Importe dieser im südlichen Südamerika weit verbreiteteten Art blieben über 10 Jahre auch deshalb aus, weil im südlichen Brasilien viele Exportstationen schließen mussten, als einige der wichtigsten Zierfische der Region auf der brasilianischen Positiv-Liste, die regelte, welche Arten als Zierfische gefangen und exportiert werden durften, vergessen wurden. Jetzt gilt eine Negativ-Liste, d.h. es dürfen wieder alle Arten gefangen und exportiert werden, wenn sie nicht besonders geschützt sind.

Dieser Veteran unter den Aquarienfischen wurde bereits 1878 von dem Pariser Aquaristik-Pionier Pierre Carbonnier nachgezüchtet, außerhalb Frankreichs ist die Art seit 1893 verfügbar. Nachzuchten gibt es seither immer und auch diverse Zuchtformen (langflossig, albinotisch etc.) sind stets im Handel verfügbar. 

Für unsere Kunden: die Wildfänge haben Code 239553 (lg) und 239554 (xlg)  auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras cf. armatus „Spotted Putumayo“

9. April 2021

Aus Kolumbien haben wir eine hübsche Corydoras-Art erhalten, die uns bei der Bestimmung in einige Verwirrung stürzte. Geschickt wurden sie als C. armatus, eine Art, die aus dem Rio Huallaga, einem rechtsseitigen Nebenfluss der Rio Maranon (dem größeren der beiden Quellflüsse des Amazonas) in Peru beschrieben wurde.  C. armatus ist eine auffällig hochrückige Art mit einem schwarzen, besonders lang ausgezogenen Rückenflossenstachel und gehört zu den ersten Corydoras-Arten, die der Wissenschaft überhaupt bekannt wurden. Die Art wurde 1868 als Callichthys armatus beschrieben.

Im Hobby wurde zunächst eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art aus Peru für C. armatus gehalten, die heute die C-Nummer 96 trägt und bei der ein auffälliger dunkler Streifen senkrecht unterhalb der Rückenflosse verläuft. Zudem hat diese Art eine ausgeprägte Augenmaske. Sie stammt aus dem Rio Nanay.

Eine sehr große Ähnlichkeit besteht auch zu Corydoras loretoensis, der im Vergleich zu C. armatus weniger hochrückig ist. C. loretoensis stammt aus der Provinz Loreto in Peru.

Schließlich gibt es im Grenzgebiet von Brasilien und Bolivien, im oberen Rio Madeira-Einzug (Rio Abuna), einen optisch nicht von C. armatus zu trennenden Corydoras, der als C. sp. „dorsalis“ oder C. sp. „ogawae“ gehandelt wird. Lägen nicht 2.500 km Luftlinie zwischen beiden Fundorten, würde niemand bezweifeln, dass die Tiere zu C. armatus zu zählen seien. Dieser Fisch erhielt den Code CW86.

Auch die Corydoras armatus, die wir manchmal aus Venezuela erhalten, sind optisch nicht von typischen Exemplaren aus dem Rio Huallaga zu unterscheiden.

Ebenfalls sehr ähnlich ist Corydoras osteocarus aus Venezuela, der nur sehr selten im Handel ist. Man erkennt ihn recht gut an der kurzen dunklen Binde unmittelbar vor der Schwanzflosse und der wesentlich niedrigeren Rückenflosse.

Zurück zum Kolumbianer: diese Tiere sind in Ihrem Körperbau eher vom flachen Typ und wir vermuteten zunächst, es handele sich um C. loretoensis, die der kolumbianische Lieferant in Peru gekauft hätte. Das wurde vom Lieferanten empört zurückgewiesen und in den zwei Tagen der Korrespondenz mit dem Liefertanten entwickelten einige der Tiere auch eine schwarze Färbung im Rückenflossenstachel, die zuvor nicht zu sehen war. Tatsächlich sehen sie nun C. armatus ähnlicher als allen anderen Arten des Komplexes. Wie wir erfahren haben, stammen sie aus dem Rio Putumayo, einem linksseitigen Amazonas-Zufluss im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Brasilien.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 222124 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras reynoldsi & Corydoras tukano

29. März 2021

Corydoras reynoldsi ist ein sehr hübscher Panzerwels, der 1960 aus der ostkolumbianischen Provinz Caquetà beschrieben wurde. Im Hobby tauchte die Art zunächst nicht auf, denn das Vorkommen liegt abseits der üblichen Fischfanggebiete. 1997 wurde die Fachwelt auf einen Panzerwels aufmerksam, der aus Brasilien exportiert wurde und der Corydoras reynoldsi sehr ähnlich sieht. Es gibt jedoch auch viele Unterschiede, weshalb die Art zunächst als Corydoras sp. aff. reynoldsi (=ähnliche Art zu reynoldsi) oder auch – nach dem Exporteur – Corydoras sp. „Asher“ genannt wurde. Erst 2004 kam der echte C. reynoldsi zu uns und zeigte, dass es sich tatsächlich um zwei verschiedene Arten handelt. In der Zwischenzeit (2003) wurde der „Asher“ als Corydoras tukano auch wissenschaftlich beschrieben. Er lebt im Rio Tique im Einzug des Rio Negro in Brasilien.

Beide Corydoras-Arten sind sehr hübsch und bleiben ziemlich klein. Mehr als 5 cm sind nicht zu erwarten. Allerdings gehören sie in die Hände erfahrener Aquarianer, denn sie sind sehr empfänglich für bakterielle Infektionen. Relativ hohe Wassertemperaturen (26-28°C), weiches und saures Wasser sind zur dauerhaften Pflege wichtig.

Für unsere Kunden: Corydoras reynoldsi hat die Codenummer 243603, Corydoras tukano 245622 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Fotos: Frank Schäfer

Corydoras sp CW 98

19. Februar 2021

Dieser bildschöne Corydoras gehört einer wissenschaftlich noch unbeschriebenen Art an. Er stammt aus dem Einzug des oberen Rio Negro in Brasilien. Wegen des leuchtend orangefarbenen Nackenflecks wird er meist als Corydoras burgessi, der ebenfalls aus dieser Region stammt, fehlidentifiziert, zumal C. burgessi ein sehr variables Zeichnungsmuster besitzt und es auch punktierte Farbvarianten dieser Art gibt. Insgesamt erinnert uns CW 98 aber eher an C. brevirostris aus dem Orinoko-Einzug.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 225043 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. aff. parallelus CW127

12. Februar 2021

Genau wie bei unbestimmten Saugwelsen L-Nummern vergeben werden, vergibt man bei unbestimmten Panzerwelsen C- und CW-Nummern. Einer der ersten Arten, die eine solche Nummer erhielt, war Corydoras parallelus, der 1993 mit der Nummer C2 belegt wurde. Noch im gleichen Jahr beschrieb ihn Burgess als C. parallelus

Die Art stammt aus dem oberen Rio Negro und kam nie häufig nach Europa, meist als Beifang zu Corydoras schwartzi und C. incolicana. Die Exporteure nannten ihn C. „Perreira II“. Warum die Art so selten gefangen wird, ist unbekannt. Sie lässt sich ganz gut züchten, doch nie in großen Stückzahlen, so dass gewöhnlich die Nachzuchten direkt von Aquarianer zu Aquarianer gehen und nie im allgemeinen Handel auftauchen.

Wir haben jetzt herrliche XXL-Corydoras aus Brasilien erhalten, die farblich fast exakt auf Corydoras parallelus passen; sie stammen jedoch tatsächlich aus dem Rio Jamanxim, einem Zufluss des Tapajós. Diese Tiere sind wissenschaftlich noch unbeschrieben und erhielten von Ian Fuller die Codenummer CW127. Es handelt sich um den Rundschnäuzer zu dem aus gleichen Gebiet stammenden Corydoras bifasciatus, einem Langschnäuzer, der im Hobby derzeit nicht in nennenswerter Stückzahl zur Verfügung steht.

Fest steht: CW127 sind wirklich prächtige Fische!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 240255 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras elegans

29. Januar 2021

Die Panzerwelse der engeren Verwandtschaft um Corydoras elegans gehören zu den interessantesten Arten dieser riesigen Gattung. Sie leben nicht so stark bodengebunden wie die meisten anderen Panzerwelse und sind sehr hübsch gefärbt. Männchen und Weibchen unterscheiden sich relativ deutlich in der Färbung. Allerdings ist es nicht einfach, eine Farbbeschreibung dieser äußerst variabel gefärbten Tiere zu liefern, denn die Färbung ändert sich mit der sexuellen Aktivität. Laichbereite Tiere sind am buntesten und kontrastreichsten gefäbt, die Männchen zudem intensiver als die Weibchen. Außerhalb der Laichperiode lässt die Farbintensität nach.

Wir haben Ihnen diese  Art aus Peru bereits vorgestellt: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras-elegans-peru-3/ 

Zur Zeit haben diese sowie wir sehr schöne Vertreter einer brasilianischen Variante (die Bilder dieses Posts) im Stock.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 229005 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras fowleri Nachzucht

9. Dezember 2020

Corydoras fowleri aus Peru wird 6-8 cm lang und gehört sicherlich zu den prächtigsten Panzerwelsen überhaupt. Dennoch wird die Art nur selten gezüchtet, da die Eier verhältnismäßig klein sind und die Fische – trotz ihrer Größe – relativ unproduktiv. Darum freuen wir uns besonders, jetzt herrliche deutsche Nachzuchten anbieten zu können.

Weitere Informationen zu C. fowleri finden Sie hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras-fowleri-variante/ und hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras-fowleri-coriatae/

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 229702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras habrosus

30. November 2020

Jetzt ist Saison für den niedlichen Schachbrett-Zwergpanzerwels, Corydoras habrosus. Der Fisch wird höchsten vier Zentimeter lang. Er ist vollkommen friedlichund lässt die Pflanzen in Ruhe, eignet sich also hervorragend für Gesellschaftsaquarien. Es gelten die üblichen Pflege-Empfehlungen für Panzerwelse, also Gruppenhaltung und stellenweise feiner Sand als Bodengrund. Da C. habrosus aus dem Orinoko-Einzug (Kolumbien und Venezuela) stammt und es dort sehr warm ist, sollte die Pflegetemperatur etwas höher als üblich liegen, 26-30°C sind richtig. Gefressen wird jedes übliche Fischfutter, wenn es nur in das kleine Schnäuzelchen passt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 231003 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras burgessi

23. Oktober 2020

Jetzt ist Saison für die überaus schönen und beliebten Orangeflecken-Panzerwelse. Es gibt eine ganze Menge von Arten und Varianten, alle haben den leuchtenden, je nach Lichtverhätnissen gelb bis fast rot erscheinenden Nackenfleck, der im schwarzen Wasser ihrer Heimat als Hilfe zum Schwarmzusammenhalt dient.

Corydoras burgessi war in den letzten Jahren nur sehr mühsam zu beschaffen, oft waren es gepunktete Varianten, die uns erreichten und die manche Kunden nicht so gerne hatten. Jetzt sind aber wieder „ganz normale“ C. burgessi verfügbar – endlich!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 225104 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. Souza, C124

16. Oktober 2020

Wir haben wunderschöne, voll ausgewachsene Tiere dieser sehr selten erhältlichen Art aus Peru importieren können. Diese Corydoras-Art ist ausgesprochen variabel in der Färbung. Allerdings scheinen die ganz besonders dunklen Tiere Männchen zu sein. 

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 225215 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras caudimaculatus Wild

21. August 2020

Aus dem brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso, genauer gesagt aus dem oberen Rio Guaporé, stammt der hübsche Corydoras caudimaculatus, der 5-6 cm Länge erreicht. Es handelt sich bei C. caudimaculatus um die rundschnäuzigste und hochrückigste Art der „Schwanzfleckpanzerwelse“, die alle ein ähnliches Zeichnungsmuster haben, ohne indessen näher miteinander verwandt zu sein. Der evolutionäre Vorteil der ähnlichen Zeichnung ist darin zu sehen, dass Fischfresser – Vögel, Schlangen, Raubfische etc. – die einmal einen solchen stacheligen, gepanzerten Fisch probiert haben, ihn in Zukunft meiden, denn der kratzt erheblich im Hals. So kommt es zu dieser, bei Panzerwelsen häufig zu findenden, farblichen Angleichung von im gleichen Gebiet lebenden, unterschiedlichen Arten.

Corydoras caudimaculatus ist eine gesuchte Art, die leider nur gelegentlich auf den Exportlisten zu finden ist. Sie lässt sich aber auch gut nachzüchten; viele Liebhaber berichten, dass diese Art vergleichsweise hohe Wassertemperaturen (26-28°C) benötigt, um sich dauerhaft wohl zu fühlen. Kühler gepflegte Tiere zeigen sich oft scheu und schreckhaft.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 225604  auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras aurofrenatus

31. Juli 2020

Erstmals haben wir diesen schönen Panzerwels, der bereits 1903 aus Paraguay beschrieben wurde, als Nachzucht im Stock. Allerdings gibt es nach gegenwärtigem Kenntnisstand keine Möglichkeit, den ebenfalls -jedoch erst 1940 – aus Paraguay beschriebenen Corydoras ellisae von C. aurofrenatus zu unterscheiden.

Darum wurden beide Arten 2003 von Axenrot und Kullander synonymisiert, der Name C. aurofrenatus ist älter und hat darum Gültigkeit. Demnach kennen wir Corydoras aurofrenatus im Hobby also durchaus gut, denn C. ellisae ist ein recht beliebter und gut nachzüchtbarer Panzerwels, den wir auch ab und zu importieren können (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras_ellisae_de/).

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 223002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. „Peru“

27. Juli 2020

Manchmal sind es Zufälle, die darüber bestimmen, ob sich eine Fischart im Hobby etablieren kann. Im Falle dieses Corydoras sp. Peru war es so, dass die Fische einem Corydoras-Fan beim Besuch eines Großhändlers  auffielen; es handelte sich um so genannte Beifänge, die aussortiert worden waren. Der Großhändler konnte sich leider nicht mehr genau erinnern, woher die Tiere ursprünglich kamen, glaubt aber, es sei Peru gewesen. Der Corydoras-Fan nahm die Fische mit und konnte sie nachzüchten. So verbreiteten sie sich zunächst unter Corydoras-Spezialisten.

Von einem dieser Spezialisten haben wir jetzt Nachzuchten erhalten. So richtig passt diese Corydoras-Art zu keiner bislang bekannt gewordenen Spezies. Sie hat viel Ähnlichkeit mit C115/C116 (ebenfalls aus Peru), jedoch fehlt der für C115/C116 so typische waagerechte Streifen auf der Mitte des Schwanzstiels.

Corydoras sp. Peru ist auf jeden Fall ein sehr schöner Panzerwels, dem wohl wegen der guten Züchtbarkeit eine lange aquaristische Karriere vorhergesagt werden kann.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 245548 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sipaliwini

24. Juni 2020

Es gibt drei bildschöne, sehr eng miteinander verwandte, kleinbleibende (4-5 cm) Panzerwelsarten auf dem Guyana-Schild in Südamerika, die sich so ähnlich sehen, dass sie verschiedentlich bereits in Synonymie zueinander gestellt wurden: Corydoras bondi, C. coppenamensis und C. sipaliwini. Die meisten Panzerwelsfreunde teilen allerdings die gegenwärtige Auffassung der damit beschäftigten Wissenschaftler, dass es sich dabei um drei gute, valide Arten handelt. Dennoch ist die Bestimmung im Zweifelsfall eine kniffelige Angelegenheit.

Glücklicherweise fiel uns die Bestimmung der Corydoras sipaliwini, die wir derzeit als Top-Rarität im Stock haben, leicht, denn es handelt sich um Nachzuchten des weltbekannten Welsspezialisten Ingo Seidel und wenn er nicht weiß, wie seine Fische heißen, wer dann? Ursprünglich stammt die Art aus Surinam, wo sie im Sipaliwini River erstmals gesammelt wurde.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 245832 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras cf. imitator C140 Red Spot

8. Mai 2020

Immer wieder erreichen uns Sendungen von Corydoras aus dem oberen Rio Negro-Einzug, die sich in Details von den gut bekannten Corydoras adolfoi, C. duplicareus, C. imitator, C. serratus & Co. unterscheiden. Es fällt in solchen Fällen schwer, sie einzuordnen. Sind das nur Farbvarianten, die irgendwo gehäuft auftreten? Sind es geografisch isolierte Populationen? Oder werden sie einfach nur aus den gelegentlich in großen Mengen auftretenden oben genannten Arten aussortiert und vermitteln so den Eindruck, sie seien etwas eigenständiges? In der Regel können wir das nicht entscheiden.

Bei C140 liegen die Dinge so, dass diese langschnäuzigen Tiere, die bis auf den roten Fleck hinter dem Kiemendeckel in die Varianz von C. imitator fallen, seit Jahren immer wieder einmal auftauchen. So auch jetzt wieder; der rote Fleck ist übrigens nicht immer gleich gut bei jedem Individuum sichtbar. Es handelt sich dabei übrigens nicht um eine rot gefärbte Zone, sondern um einen unpigmentierten Flecken, durch den die Blutgefäße hindurchschimmern.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 232305 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras orphnopterus

15. April 2020

216 wissenschaftlich beschriebene Corydoras-Arten, von denen 163 allgemein als gültig akzeptiert sind (diese Zahl ändert sich freilich ständig, Stand März 2020), 159 C-Nummern und 160 CW-Nummern: da sollte man doch meinen, allmählich seien alle Panzerwelse hinlänglich bekannt. Doch noch immer gibt es etliche Arten, die bislang nur aufgrund ihrer wissenschaftlichen Beschreibung bekannt sind und deren Zuordnung zu lebend importierten Exemplaren schwierig ist.

Zu diesen Arten zählt der 1970 beschriebene Corydoras orphnopterus. Dieser langschnäuzige Panzerwels hat folgende, einzigartige Kombination von Farbmerkmalen: er besitzt eine dunkle Augenmaske, einen schwarzen Fleck, der am vorderen Rand der Mitte der Rückenflosse am intensivsten ist, ein Zeichnungmuster aus relativ kleinen Punkten, die auf dem Schwanzstiel in der Körpermitte drei parallel verlaufende Linien bilden, in deren Zwischenraum die Körpergrundfarbe – weißlich – heller ist als am restlichen Körper, wodurch zwei helle Bänder entstehen und ein Muster aus ca. 6-7 dünnen Bändern in der Schwanzflosse, die in einzelne Flecken aufgelöst sind. Beschrieben wurde C. orphnopterus anhand von drei Exemplaren, die ein unbekannter Sammler zu einem nicht dokumentierten Zeitpunkt in Ecuador (am unteren Rio Bobonaza zwischen Montalvo (2°06’S, 76°59’W) und Chicherota (2°22’S, 76°38’W, Provinz Pastaza) gesammelt hat. Der Rio Bobonaza gehört zum Einzug des Rio Pastaza, der seinerseits in Peru in den Amazonas mündet.

Seit einigen Jahren werden, wenn auch vergleichsweise selten und zu relativ hohen Preise, Corydoras orphnopterus aus Peru angeboten. Zunächst war der Fundort dieser Tiere nicht bekannt. Deswegen, und weil Details des Farbmusters gröber als bei dem Holotypus von C. orphnopterus waren, und weil über die Farbvarianz von C. orphnopterus buchstäblich nichts bekannt ist, bezeichnete man diese Tiere im Hobby vorsichtshalber als CW58. 

Nun gelang uns der Import von 40 Exemplaren dieser Form. Als Fundort gab uns der Exporteur den Rio Tigre an. Dieser Fluss entspringt in Ecuador, ebenfalls in der Provinz Pastaza, und mündet in Peru in den Amazonas. In unserem aktuellen Import zeigt sich die große, für langschnäuzige Panzerwelse typische, individuelle Bandbreite bezüglich des Farbmusters. Man kann jedes Individuum an seinem Zeichnungsmuster erkennen. Unter unseren Tieren sind sowohl welche, die fast bis ins kleinste Detail dem Holotypus von C. orphnopterus entsprechen, wie auch grob gemusterte Exemplare vom Typ CW58. Dazwischen gibt es alle denkbaren Übergänge. Vom ähnlichen, ebenfalls hochvariablen Corydoras leopardus unterscheiden sich C. orphnopterus und CW58 immer sicher durch die dunkle Augenbinde, die bei C. leopardus fehlt.

Nimmt man alle Fakten zusammen, so ist CW58 nach aktuellem Kenntnisstand eine aus dem Rio Tigre stammende Variante von Corydoras orphnopterus. Noch bleiben winzige Restzweifel, da nach wie vor keine Lebendaufsammlungen aus dem Rio Bobonazo bekannt wurden, aber insgesamt kann man sagen, dass dank der Aquarienkunde wieder einmal ein weißer Fleck auf der Karte der Erkenntnisse über Panzerwelse mit Inhalt gefüllt werden konnte.

Für unsere Kunden: C. cf. orphnopterus aus em Rio Tigre hat Code 238205 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras cf. atropersonatus „Morocha“

20. März 2020

Erstmals überhaupt haben wir einen sehr attraktiven Panzerwels unter der Bezeichnung „Morocha“ aus Peru (leider ohne nähere Angaben) erhalten, der Corydoras atropersonatus (diese Art stammt ebenfalls aus Peru – Rio Nanay-Einzug – und wir haben zeitgleich auch diese erhalten) sehr ähnlich sieht, jedoch noch attraktiver ist. 

Corydoras atropersonatus wurde anhand von Exemplaren aus Ecuador (Rio Tigre-Einzug) beschrieben. Diese weisen einige wenige Punkte in der Rückenflosse auf, die sich auf den Flossenstrahlen befinden. Die übrigen Flossen zeigen keine Punkte. Die Schnauze ist nicht punktiert. 

Die aus Peru seit Jahren importierten C. atropersonatus (Rio Nanay) haben keinerlei Punkte in den Flossen oder auf der Schnauze.

Die jetzt importierten „Morocha“ (unbekannter Fangort) haben deutliche Punkte in der Rückenflosse, oft auf den Fossenstrahlen, aber auch auf den Flossenmembranen, manche Tiere haben Punkte in der Schwanzflosse und alle haben deutlich punktierte Schnauzen. Bei „Morocha“ sind die Punkte auf dem Körper zudem besonders zahl- und kontrastreich.

Für unsere Kunden: Corydoras cf. atropersonatus „Morocha“ haben Code 222513 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras robustus

21. Februar 2020

Dieser Panzerwels gehört mit 9-10 cm Gesamtlänge zu den größten und prächtigsten Panzerwels-Arten überhaupt. Beide Geschlechter entwickeln, wenn sie sexuell aktiv sind, lang ausgezogene Rückenflossen. Die Männchen erkennt man an den zusätzlich lang ausgezogenen Bauchflossen. Wir haben zur Zeit herrliche, voll ausgewachsene, gut ausgehälterte Tiere im Stock. Weitere Photos von sexuell aktiven Tieren finden Sie hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras_robustus_de/.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 244106 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras crypticus und Corydoras cf. crypticus CW 157

16. Dezember 2019

Die Formenvielfalt der Panzerwelse im oberen Rio Negro ist sehr verwirrend und selbst Corydoras-Experten haben in manchen Fällen größte Schwierigkeiten damit, die einander sehr ähnlichen Formen sicher anzusprechen. Eine von Anfang an umstrittene Art ist Corydoras crypticus, die 1995 u.a. zusammen mit C. amandajanea beschrieben wurde. Im Wesentlichen unterscheidet sich C. crypticus von dieser Art durch den zeichnungslosen, kürzeren Körper. 

Wir haben jertzt wieder einmal eine der sehr seltenen Sendungen von C. crypticus erhalten. Bei genauerem Hinschauen lassen sich zwei Typen unterschiedlichen Aussehens unterscheiden, nämlich sattelnasige, etwas schlankere Fische und langschnäuzige, etwas hochrückigere Tiere. Die Recherche ergab, dass letztere kürzlich mit der CW-Nummer 157 belegt wurden. Im Einelfall ist die Unterscheidung von CW 157 und C. crypticus aber kniffelig und eher eine Gefühlssache, wie wir beim Sortieren feststellen mussten.

Für unsere Kunden: Corydoras crypticus hat Code 226604, CW 157 Code 226634 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras serratus

13. Dezember 2019

Zu den begehrtesten Panzerwelsen gehört der sattelschnäuzige Corydoras serratus aus dem oberen Rio Negro Gebiet in Brasilien. Weil die sattelschnäuzigen Corydoras im Gegensatz zu den lang- und rundschnäuzigen Corydoras eher Einzelgänger sind, können sie nicht in ökonomisch in größeren Stückzahlen gefangen werden. Das und die Tatsache, dass für diese Fische in Japan zeitweise unglaubliche Preise bezahlt wurden, machte sie lange Zeit zu Top-Raritäten im Zierfischmarkt.

Es gibt einige Züchter dieser schönen Fische. Interessant dabei ist, dass diese Nachzuchttiere farblich ziemlich unterschiedlich ausfallen. Obwohl der Züchter ausschließlich mit Tieren züchtet, die optisch dem Idealbild von C. serratus entsprechen (mit einer breiten Rückenbinde vom Ansatz der Rückenflosse bis zum Schwanz), gibt es unter deren Nachkommen auch Exemplare, die statt einer durchgehenden Rückenbinde nur einen senkrechten Streifen unter der Rückenflosse aufweisen. 

Auch bei Wildfängen wurde eine solche Varianz schon festgestellt, doch blieb die Unsicherheit, ob es sich dabei nicht doch um weitere, nahe verwandte Arten handelt. Diese Frage konnte durch die Nachzuchten eindeutig geklärt werden.

Wir haben jetzt wieder einmal voll ausgewachsene Wildfänge dieses schönen Panzerwelses erhalten. Sie zeigen die bereits erwähnte Varianz in der Färbung, die meisten haben jedoch den breiten und langen Rückenstreifen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 245614 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras elegans „Peru“

22. November 2019

Es gibt mehrere Corydoras-Arten, die selbst ausgesprochene Spezialisten nicht sicher unterscheiden können. Es ist vielleicht sinnvoll, in solchen Fällen von Artengruppen statt von Arten zu sprechen. Ein solches Beispiel ist die Artengruppe um Corydoras elegans im engeren Sinne, die neben C. elegans noch C. napoensis, C. nanus und etliche C- und CW-Nummern umfasst. Ihnen allen ist gemeinsam, dass die Männchen und die Weibchen zur Brutzeit völlig unterschiedlich gefärbt sind. Zudem schwimmen diese Arten häufiger im freien Wasser als andere Corydoras.

Bei Wildfängen unterscheidet man gewöhnlich Corydoras elegans (weit verbreitet in Amazonien), bei dem die sexuell aktiven Männchen Bänder in der Rückenflosse haben, und C. napoensis (Peru, Rio Napo), bei dem die sexuell aktiven Männchen einen schwarzen Punkt in der Rückenflosse haben; aus dem Verbreitungsgebiet von C. nanus (Surinam) und der diversen C- und CW-Nummern erfolgen gewöhnlich keine Importe. Legt man das Merkmal der Rückenflossenfärbung zugrunde, so sind die wunderschönen Panzerwelse, die wir gerade aus Peru im Stock haben, C. elegans.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 229054 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras polystictus und C. albolineatus

31. Oktober 2019

Wir haben derzeit zwei nur selten erhältliche Panzerwels-Arten im Stock, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen: Corydoras polystictus und C. albolineatus. Ersterer hat eine weite Verbreitung im südlichen Südamerika, während letzterer erst vergleichsweise spät entdeckt und aus dem Rio Itanez in Bolivien beschrieben wurde. Unsere Exemplare stammen allerdings von der brasilianischen Seite des gleichen Flusses, der in Brasilien Rio Guaporé genannt wird. Der einzige gut erkennbare Unterschied zwischen C. polystictus und C. albolineatus liegt in dem weißlichen, senkrechten Strich unterhalb des Rückenflossenansatzes bei C. albolineatus, worauf sich auch der Name bezieht (albus: weiß, lineatus: gestreift).

Beide Arten erreichen rund 4,5 cm Länge, sind sehr hübsche und friedliche Panzerwelse, die man nicht allzu warm pflegen sollte (22-24°C, gelegentlich ruhig auch etwas kühler).

Für unsere Kunden: C. polystictus hat Code 241002, C. albolineatus Code 221533 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras venezuelanus „Orange“ und C. sp. „Venezuela Black“

6. September 2019

So ein hübsches Fischchen und so eine hässlich Verwirrung um den Namen! Panzerwelse, die dem Metallpanzerwels, Corydoras aeneus, ähnlich sehen, gibt es in ganz Südamerika. Das sind jedoch mit Sicherheit verschiedene Arten, da ist man sich allgemein einig. Nur – wie sind sie richtig zu benennen? Ob der Panzerwels, der im Hobby und Handel derzeit als Corydoras venezuelanus „Orange“ bezeichnet wird, wirklich diese Art repräsentiert, ist mehr als fraglich. Denn C. venezuelanus wurde wissenschaftlich 1911 aus dem Río Cabriales beschrieben, der ganz im Norden Venezuelas entspringt und in den Valencia-See mündet. Von dort sind bislang keine lebenden Panzerwelse bekannt geworden. Die Panzerwelse, die als Corydoras venezuelanus „Orange“ bezeichnet werden, gehen hingegen auf Tiere zurück, die Hans-Georg Evers und Ingo Seidel 1992 in den Llanos des Orinoko in Venezuela gefangen und nach Deutschland mitgebracht haben. Das heißt nun zwar nicht zwingend, dass dies nicht die Art C. venezuelanus ist, aber die Erfahrung mit den geografischen Verbreitungsmustern anderer Metallpanzerwelse macht das eher unwahrscheinlich. In Venezuela/Kolumbien gibt es mehrere Arten von Metallpanzerwelsen. Das macht es bei Arten, die eine gewisse Handelsrelevanz haben, nötig, sie zu unterscheiden.

Leider ist ausgerechnet ein Panzerwels, den es so in freier Natur gar nicht gibt, als C. sp. „Venezuela Black“ bezeichnet worden. In Wirklichkeit hat das Tier mit Venezuela nichts zu tun, sondern entstand als Zuchtform Anfang der 1990er Jahre in Deutschland. Weil diese Zuchtform jedoch auch orangefarbene Flossen hat und der sehr schöne Corydoras, den Evers und Seidel aus den Llanos von Venezuela mitgebrachten, ebenfalls orangefarbene Flossen besitzt, kam es zu Verwechslungen – und großem Ärger, wenn die „falsche“ Art nach einer Bestellung geliefert wurde. Irgendwann stieß dann jemand auf den Artnamen C. venezuelanus, der lange Zeit mit C. aeneus synoynmisiert war, und verwendete ihn für den Fisch aus den Llanos. Da der Fisch aus den Llanos sicher etwas anderes ist, als der „gewöhnliche“ Metallpanzerwels, fand der Vorschlag im Hobby große Zustimmung, auch wenn er aus wissenschaftlicher Sicht sehr fragwürdig und mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch ist.

Aber, man muss auch das ganz klar sagen, der Zierfischhandel ist kein Naturkundemuseum und manchmal entwickeln Benennungen eine Eigendynamik. Wichtiger als eine wissenschaftlich korrekte Bezeichnung ist – vor allem, wenn eine solche gar nicht zur Verfügung steht – dass der Kunde weiß, was er bestellt.

Wir haben sowohl sehr schöne Corydoras venezuelanus „Orange“ (Code 248492) als auch C. sp. „Venezuela Black“ (Code 221212) als Nachzuchen im Stock. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Ein weißer Corydoras sp. C124

15. August 2019

Den seltenen Langschnäuzer Corydoras sp. C124 erhalten wir gelegentlich unter den Bezeichnungen C. cortesi (das ist eine andere Art aus Kolumbien) oder Corydoras „Huangana“ (so bezeichnet man die wilden Schweine der Spezies Weißbartpekari) aus Peru. C124 ist sehr variabel gezeichnet, jedes Individuum ist an seinem speziellen Zeichnungsmuster zu erkennen. Aber diesmal ist etwas ganz Besonderes dabei: ein fast völlig weißes Exemplar! Es handelt sich nicht um einen Albino; in der Nahaufnahme erkennt man, dass schwarze Pigmentzellen (Melanophoren) durchaus vorhanden sind, zudem ist die Pupille schwarz. Es handelt sich einfach um eine Laune der Natur. Der Weißling erkennt normal gefärbte C124 als Artgenossen und sucht ihre Gesellschaft, besonders wenn er beunruhigt ist. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 225215 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras robustus NACHZUCHTEN

5. August 2019

Der prächtige Corydoras robustus gehört zu den größten Arten seiner Gattung. Bis zu 95 mm Standardlänge (also ohne Schwanzflosse) wurden bei Weibchen dieser Art bereits gemessen. Weibchen werden etwas größer als die Männchen. Beide Geschlechter entwickeln lang ausgezogene Rückenflossenstrahlen, was sehr schön aussieht. Für weitere Bilder erwachsener Tiere siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras_robustus_de/

Dieser Panzerwels stammt aus Brasilien, wo er im Einzug des Rio Purus gefunden wird. Über eine erfolgreiche Nachzucht im Aquarium wurde unseres Wissens noch nicht berichtet. Darum freut es uns besonders, jetzt Nachzuchtexemplare des wundervollen Welses anbieten zu können. Im Vergleich zum erwachsenen Tier sind die Körperflecken der Jungtiere noch deutlich größer. Es sind sehr lebhafte, gesellige Tiere.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 244093 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras knaacki

12. Juli 2019

Corydoras knaacki stammt aus der Madre de Dios Region in Peru und gehört in eine Gruppe „klassischer“ Corydoras, die der Typusart der derzeit nicht anerkannten Gattung Hoplisoma Swainson, 1838 – Corydoras punctatus (Bloch, 1794) – sehr nahesteht. Aquaristisch kennt man aus dieser Gruppe am besten die beiden Arten C. julii und C. trilineatus, die sehr häufig und in verschiedenen Farbvarianten (oder sind das doch auch Arten?) im Zoofachhandel angeboten werden. Von allen beschriebenen Arten der Hoplisoma-Gruppe lässt sich C. knaacki leicht durch den massiven Längsstrich in der Körpermitte unterscheiden, der in etwa in Höhe des Hinterrandes der Rückenflosse beginnt und an der Schwanzflosse endet, in Kombination mit der artspezifischen Rückenflossenzeichnung, bei der der erste Flossenstrahl und die Membran zum Stachel dunkel pigmentiert und die restlichen Flossenstrahlen punktiert sind, sowie der signifikant schwarz-weiß-gebänderten Schwanzflosse. 

Vor der wissenschaftlichen Beschreibung der Art zu Ehren von Joachim Knaack wurde dieser Panzerwels als Corydoras sp. „Morse“ oder als Corydoras sp. CW 32 bezeichnet.

Aus dem Madre de Dios kommen noch mindestens zwei weitere nahezu identisch aussehende, wissenschaftlich noch unbeschriebene Arten. Corydoras sp. C120 (siehe Datz 12/2003), CW 62 und CW 109 werden von den peruanischen Exporteuren als Corydoras sp. „Manu4“ bezeichnet und unterscheidet sich von C. knaacki in etwa in der Art und Weise, wie sich verschiedene, derzeit C. trilineatus zugeordnete Populationen voneinander unterscheiden. Eine weitere, praktisch identisch gefärbte Art, ist Corydoras sp. „Manu2 Semi Longnose“, der unseres Wissens nach noch keine C- oder CW-Nummer hat und eine längere Schnauze (einen längeren Mesethmoid) aufweist.

Für unsere Kunden: die Art hat Code 232853 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras panda

13. Mai 2019

Der Panda-Panzerwels aus dem Rio Ucayali in Peru gehört zu den beliebtesten Panzerwels-Arten. Das gilt sowohl für die Aquarianer, die ein Gesellschaftsaquarium betreiben, wie auch für die züchtenden Aquarianer, denn Corydoras panda zeigt sich im Aquarium sehr vermehrungsfreudig – wenn man weiß, wie es geht, versteht sich. Wir haben gerade eine gute Anzahl deutscher Nachzuchten des Panda-Panzerwelses im Stock. Es lohnt sich wirklich, diese halbwüchsigen Tiere in einem größeren Trupp zu pflegen, denn dann zeigen sie ein sehr schönes Schwarmverhalten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 240002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras gracilis

29. April 2019

Die Fundorte von Corydoras gracilis im Einzug des Rio Madeira liegen deutlich abseits der üblichen Routen der Zierfischsammler; zudem sind die flinken Tierchen, die sich perfekt in dem Gewirr von ins Wasser gefallenen Ästen zu verbergen wissen, nur mühselig einzeln zu fangen. Darum ist Corydoras gracilis eine der seltensten Erscheinungen im Handel und wenn er auftaucht, ist er entsprechend teuer. Wir freuen uns darum sehr, zur Zeit eine gute Stückzahl dieser Rarität als Wildfang anbieten zu können.

Der mit 3-4 cm Länge kleine Corydoras gracilis gehört zu den Arten, die sich viel mehr im freien Wasser als am Boden aufhalten. Ruhen sich die sehr lebhaften Tierchen dann doch einmal am Boden liegend aus, so strecken sie den Körper, legen die Flossen an und sind so perfekt als Stöckchen getarnt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 230274 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras simulatus

10. April 2019

Aus Kolumbien kommt der hübsche Langschnäuzer Corydoras simulatus. Dort lebt er in den gleichen Flüssen – dem Rio Meta und seinen Nebengewässern – wie der rundschnäuzige Corydoras metae. Weil der Rundschnäuzer schon länger bekannt ist, wählten die Erstbeschreiber den Artnamen „simulatus“, im Sinne von „nur scheinbar ein metae“. Abgesehen von der anderen Kopfform haben C. simulatus andere Bartelstrukturen als C. metae und ein Zeichnungsmuster in Schwanzflosse, was C. metae immer fehlt.

Tatsächlich sind viele C. simulatus wie C. metae gefärbt, es gibt aber auch eine Farbvariante mit einem dunklen Keil auf der Flanke, wie ihn C. metae niemals zeigt, und es gibt Formen von C. simulatus, die zwischen diesen beiden Extremen stehen. Aus Aquarienerfahrungen weiß man, dass sich alle diese Farbvarianten von C. simulatus miteinander verpaaren und fruchtbar kreuzen; es handelt sich also wirklich nur um Farbvarianten und nicht etwa um unterschiedliche Arten. 

Für unsere Kunden: C. simulatus hat Code 246504 auf unserer Stockliste, C. metae 236505. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. C3

15. Februar 2019

Lieferungen von „Corydoras bondi“ (das ist eine andere Art, die nur in den Guyana-Ländern vorkommt) aus Kolumbien sind immer eine Wundertüte. Manchmal sind es Corydoras axelrodi, manchmal C. loxozonus und manchmal die wissenschaftlich noch unbeschriebene Art C3. 

Diesmal erhielten wir den hübschen C3. Aber alle drei genannten Arten sind sehr variantenreich. Es erscheint darum fraglich, ob es sich überhaupt um drei verschiedene Arten handelt (außer der Färbung typischer Exemplare gibt es nämlich keine bekannten Unterschiede) oder doch vielleicht eher um einen Artenschwarm miteinander hybridisierender Formen, die sich nicht in unser Konzept von „Arten“ einordnen lassen.

C3 ist grundsätzlich wie Corydoras loxozonus gefärbt, allerdings verläuft die schwarze, waagerechte Binde wie bei C. axelrodi in der Körpermitte und nicht, wie bei C. loxozonus, entlang des Rückens. 

Manche der Farbvarianten sehen allerdings so völlig anders aus, dass man meinen könnte, unterschiedliche Arten vor sich zu haben, wären nicht alle diese Farbvarianten durch Zwischenstufen miteinander verbunden. Ein tatsächlicher Beifang ist allerdings eine spitzschnäuzige Art mit waagerechten Bändern und gestreifter Schwanzflosse, die erst kürzlich von Ian Fuller mit der CW-Nummer 113 belegt wurde.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 223603 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras arcuatus „Purus“

25. Januar 2019

Der Stromlinienpanzerwels ist eine der bekanntesten Corydoras-Arten – könnte man meinen! In Wirklichkeit handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine wissenschaftlich unbeschriebene Art, während Corydoras arcuatus – dieser wissenschaftliche Name wird für den Stromlinienpanzerwels verwendet – so gut wie nie im Handel ist. Aber unabhängig davon: die regelmäßig in großer Stückzahl verfügbaren Stromlinienpanzerwelse stammen aus Peru und werden ungefähr 5 cm lang. 

Aus Brasilien, genauer gesagt aus dem Einzug des Rio Purus (der Rio Purus ist ein über 3.200 km langer rechter Nebenfluss des Amazonas, der in den peruanischen Anden entspringt und etwa 150 km westlich von Manaus in den Amazonas mündet) kommen Stromlinienpanzerwelse, die sehr viel größer (6-7 cm) werden. Meist haben diese Fische einen dunkelgrauen Rückenflossenstachel (sehr viel heller bei „gewöhnlichen“ Stromlinienpanzerwelsen), sind aber ansonsten farblich nicht von den kleiner bleibenden Stromlinienpanzerwelsen zu unterscheiden.

Jetzt haben wir, zusammen mit unseren Importen des Corydoras cf. urucu (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras-cf-urucu/), Jungtiere des Stromlinienpanzerwelses aus dem Rio Purus erhalten. Sie sind deutlich schlanker als etwa gleichgroße Peru-Stromlinienpanzerwelse, haben oft eine feine Zeichnung in der Schwanzflosse (die Schwanzflosse ist bei Peru-Stromlinienpanzerwelsen transparent) und vor allem einen kräftigen schwarzen Zipfel der Rückenflosse. So etwas tritt bei Peru-Stromlinienpanzerwelsen niemals auf.

Für unsere Kunden: die Stromlinienpanzerwelse vom Purus in Brasilien haben Code 222022 (3-4 cm), 222024 (6-7 cm), die aus Peru 222004 (4-5 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. C91

11. Januar 2019

Aus Peru (Rio Huallaga) haben wir wieder einmal Corydoras sp. C91 erhalten. Die wunderschöne Art gehört in die engere Verwandtschaft um Corydoras julii, C. punctatus und C. trilineatus. Bevor sie eine C-Nummer erhielt, war die Art auch unter Corydoras sp. „Heiko“ oder C. sp. „Peru-Bondi“ im Handel.

Die friedlichen Schwarmfische bevorzugen weiches und leicht saures Wasser, dort sind sie am kräftigsten gefärbt. Sie können aber auch unter anderen Bedingungen erfolgreich gepflegt werden. Die Temperatur sollte zwischen 22°C und 26°C liegen.

Für unsere Kunden: Die Fische haben Code 229593 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras-Raritäten

14. Dezember 2018

Aus Peru erhielten wir Muster einiger Top-Raritäten unter den Panzerwelsen. Alle gehören zur Gruppe der Langschnäuzer, die im Gegensatz zu den rundschnäuzigen Arten nicht in Schwärmen leben, sondern mühselig einzeln aufgesammelt werden müssen.

Die vom Exporteur als Corydoras sp. „Melita“ bezeichnete Art gehört in den unmittelbaren Formenkreis von Corydoras fowleri, von der sie sich durch den etwas langgestreckteren Körper und den massiver ausgefärbten Flankenkeil unterscheidet.

Corydoras sp. „Karina“ ist gleichfalls eine Art des Corydoras-fowleri Komplexes. Artbestimmend ist bei dieser Form die vergleichsweise breite helle Zone das Rückens oberhalb des schwarzen Keils. Letzterer erinnert in der Ausprägung an Corydoras semiaquilus, der ebenfalls extrem eng mit C. fowleri verwandt ist.

Deutlich von den beiden bisher genannten Arten weicht Corydoras sp. „Souza“ ab. Wir haben schon früher Fische unter dieser Bezeichnung erhalten, das waren stets Tiere der Art, die im Hobby gegenwärtig als Corydoras sp. „C124“ bekannt sind. Diesmal kam allerdings als „Souza“ ein Tier, das dem brasilianischen C. treitlii sehr ähnlich sieht und rein „technisch“ Corydoras semiaquilus zugerechnet werden müsste; es ist allerdings wahrscheinlicher, dass es sich um eine wissenschaftlich unbeschriebene Art handelt.

Gehörten also die drei bislang beschriebenen Arten in den Formenkreis von C. fowleri/C. semiaquilus, so könnte man bei der vierten Art, geschickt als Corydoras sp. „Panduro“, auf den ersten Blick meinen, es handele sich um C. ellisae aus Paraguay oder C. septentrionalis aus Venezuela. Beide Arten haben jedoch eine deutliche Streifenzeichnung in der Schwanzflosse, die C. sp. „Panduro“ fehlt. Es könnte sich bei C. sp. „Panduro“ um eine Art handeln, die den ebenfalls aus Peru stammenden Rundschnäuzer C. weitzmani imitiert.

Wir wissen noch nicht genau, ob es gelingen wird, diese vier interessanten Arten in größeren Stückzahlen zu importieren. Versuchen werden wir es jedenfalls.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras CW 89 / CW 91 / CW 106 / CW 107

5. Dezember 2018

Aus derm Rio Vaupes in Kolumbien haben wir eine einige wenige Exemplare von zwei Corydoras-Arten erhalten. Es handelt sich dabei um echte Raritäten.

An Corydoras davidsandsi erinnert Corydoras sp. CW 107. Wir halten ihn für artgleich mit Corydoras sp. CW 91.

Der Langschnäuzer zu Corydoras sp. CW 107 ist Corydoras sp. CW 106, der wiederum artgleich mit Corydoras sp. CW 89 sein dürfte.

Bei beiden Arten ist das bis in den unteren Schwanzflossenlappen laufende Rückenband sehr typisch.

Leider sind diese Panzerwelse sehr teuer und werden darum wohl in absehbarer Zeit nicht in größerer Stückzahl im Handel erscheinen. Aber es ist ja auch so sehr schön zu wissen, dass es sie gibt.

Für unsere Kunden: CW 89/106 hat Code 236104, CW91/107 Code 236114 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur wenige Exemplare verfügbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. CW 16 „ teniente“

27. November 2018

Kürzlich erhielten wir eine Sendung hochinteressanter Fische aus dem Einzug des Madre de Dios im Grenzgebiet zwischen Peru und Bolivien. Darunter befanden sich wunderschöne Panzerwelse aus der engeren Verwandtschaft von Corydoras melanotaenia. Es handelt sich jedoch sicher um eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art, die von Ian Fuller mit der Codenummer CW 16 belegt wurde (CW steht für Corydoras World). Geschickt wurden die Fische als Corydoras „teniente“.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 247804 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Es sind nur sehr wenige Tiere verfügbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras cf. urucu

2. November 2018

Erneut konnten wir erstmals einen neuen Panzerwels importieren, dessen Identität viele Fragen aufwirft. Angeboten wurden uns die Fische als Corydoras evelynae, eine Art, die nur anhand eines einzigen Exemplares mitr sehr ungenauer Fundortangabe („oberer Solimoes“, das umfasst ein Gebiet, das größer als Deutschland ist) beschrieben wurde. Gesammelt wurden unsere Neuimporte in der Umgebung von Labrina im Rio Mucuin im zentralen Einzug des Rio Purus. Nach Angabe unsere Exporteurs gibt es sehr ähnliche Fische auch im Rio Urucu und Rio Jutai, beides Zuflüsse des Solimoes, aber sehr weit entfernt vom Rio Mucuim.

Lässt man den Fundort außer acht, so haben unsere Neuimporte sehr große Ähnlichkeit mit Corydoras urucu, der 2009 aus dem gleichnamigen Fluss beschrieben wurde. Allerdings ist C. urucu angeblich eine Zwergart, die nicht größer als 2-3 cm werden soll, während unsere größten Tiere gut doppelt so groß sind. Offensichtlich handelt es sich hier um einen Artenkomplex, der noch näher erforscht werden muss.

Bezüglich der Färbung sind unsere Fische sehr variabel. Tatsächlich sind manche Tiere ähnlich wie C. evelynae gefärbt und weisen eine zu Punkten aufgelöste Rückenbinde auf, während die Mehrzahl der Tiere farblich an Corydoras arcuatus erinnert. Die Körperform ist aber ganz anders als bei C. arcuatus und erinnert eher an den Verwandtschaftskreis um C. loretoensis.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 248105 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp CW 98

31. Oktober 2018

Dieser bildschöne Corydoras gehört einer wissenschaftlich noch unbeschriebenen Art an. Er stammt aus dem Einzug des oberen Rio Negro in Brasilien. Wegen des leuchtend orangefarbenen Nackenflecks wird er meist als Corydoras burgessi, der ebenfalls aus dieser Region stammt, fehlidentifiziert, zumal C. burgessi ein sehr variables Zeichnungsmuster besitzt und es auch punktierte Farbvarianten dieser Art gibt. Insgesamt erinnert uns CW 98 aber eher an C. brevirostris aus dem Orinoko-Einzug.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 225043 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. „Super Schwartzi Highfin“ CW 28

21. September 2018

Corydoras schwartzi gehört zu den am häufigsten angebotenen Panzerwelsen aus Brasilien. Er stammt aus dem Einzug des Rio Purus. Dort gibt es weitere, sehr ähnliche Arten, so den prächtigen, langschnäuzigen C. pulcher. Die kurzschnäuzige Schwesterart zu C. pulcher gibt es dort auch, sie heißt bei uns Corydoras cf. pulcher; es gibt davon Tiere mit eher schmalen Streifen und solche mit sehr massiven, breiten Streifen. Eine weitere sehr ähnliche, wiederum langschnäuzige Form nennt man CW 65 oder Corydoras cf. schwartzi „Labrea“. 

Und dann gibt es noch den Super-Schwartzi, ebenfalls aus dem Einzug des Rio Purus, genauer gesagt aus dem Rio Mucuim. Die herrlichen, sehr großen (ca. 5,3 cm Standardlänge und 6,5 cm Totallänge) Tiere haben den Code CW 28 erhalten.  Sie haben sehr lang ausgezogene Rückenflossen, der Rückenflossenstachel ist cremefarben. Die Körperfarbe vom Super-Schwartzi CW 28 ist nahezu identisch mit dem „normalen“ C. schwartzi. Auf den Fotos sieht man die Unterschiede deutlich, wir haben Corydoras cf. pulcher, die wir auch gerade im Stock haben, und die Corydoras sp. schwartzi SUPER  CW 28 gemeinsam fotografiert, um die Unterschiede zu zeigen, ebenso haben wir unsere großen „normalen“ C. schwartzi gemeinsam mit dem Neuen aufgenommen.

Für unsere Kunden: Corydoras cf. pulcher hat Code 241716, CW 28 244565 und C. schwartzi 244504 auf unserer Stockliste.  Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Scleromystax barbarus

7. September 2018

Dass dieser Panzerwels aus dem Süden Brasiliens, wo er kühle Schwarzwasserbäche in Küstennähe bewohnt, zu den schönsten Panzerwelsen überhaupt gehört, steht außer Frage. Leider wird er aus Brasilien gegenwärtig nicht exportiert. Die Pflege ist gewöhnlich ohne größere Schwierigkeiten möglich, die Zucht ist jedoch aufgrund seiner sehr speziellen Anforderungen (kühles, sehr sauberes Wasser mit niedrigem pH-Wert) nicht ganz so einfach. Wer kann schon in Wohnräumen 16-18°C bieten? Auch die Zuchtbetriebe in Südostasien tun sich mit S. barbatus darum schwer. Aber es gibt natürlich ein paar ausgebuffte Züchter, die auch diese Art beherrschen und so können wir regelmäßig diesen schönen Panzerwels anbieten, wenn auch stets in begrenzter Stückzahl. Gerade haben wir jung erwachsene Tiere im Stock. Sie sind 5-6 cm lang, 2-3 cm werden die Tiere aber schon noch zulegen.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 224014 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras fowleri Variante

17. August 2018

Zu den sehr seltenen und sehr schönen Corydoras-Arten zählt C. fowleri. Die Art stammt aus Peru und ist für ihre Variabiltät bekannt. In unserem aktuellesten Import sind Exemplare, die durch ihre gold-bronzene Färbung im Nackenbereich und den insgesamt metallischen Glanz auszeichnen. Uns ist nicht klar, ob es sich dabei um das Phänomen handelt, das man relativ häufig bei Panzerwelsen antrifft, nämlich dass Frischfänge häufig deutlich kräftigere Farben zeigen als eingewöhnte Tiere (ein Phänomen, was höchstwahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass in der Natur das Wasser oft sehr trübe ist; in unserem klaren Aquarienwasser schalten  die Fische dann auf „Tarnmodus“) oder ob es sich wirklich um einen neuen Farbschlag handelt.

Wir haben vier der Tiere mal zur Seite gesetzt und berichten zu gegebener Zeit, was aus ihnen geworden ist.

Für unsere Kunden: Corydoras fowleri haben Code 229804 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Grohandel beliefern. Nur in kleiner Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras geoffroy

27. Juli 2018

Lange Zeit war dieser Fisch, die Typusart der Gattung Corydoras, ein Mysterium. Bis heute ist er eine Top-Rarität unter den Panzerwelsen. Und so freuen wir uns besonders, jetzt erstmals Nachzuchten dieser Kostbarkeit anbieten zu können, die unser bewährter Züchter Kurt Jülich von Wildfängen erzielen konnte. Noch sind die Tierchen etwas unscheinbar, weshalb wir Ernst-Otto von Drachenfels und Jürgen Glaser sehr herzlich für die Überlassung einiger Bilder von erwachsenen Tieren danken!

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 230212 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Ernst-Otto von Drachenfels und Jürgen Glaser

Corydoras sp. aff. sychri Longnose C53

18. Juni 2018

Aus dem Rio Nanay in Peru kommt ein Artenschwarm einander sehr ähnlicher Panzerwelse, die sich im wesentlichen durch die Schnauzenlänge und -form unterscheiden. Alle sind sehr schöne Fische und eignen sich hervorragend zur Pflege im Aquarium. Alle Arten haben eine sehr eindrucksvolle dunkle Augenmaske und transparente Flossen. Der Körper ist punktiert, wobei die Anzahl und Dichte der Punkte individuell variiert.

Zwei Arten des Artenschwarmes sind bislang wissenschaftlich beschrieben, nämlich Corydoras atropersonatus mit einer kurzen, runden Schnauze und C. sychri mit einer deutlch längeren Schnauze. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist C97 eine Variante von C. sychri. Zusätzlich gibt es einen Sattelschnäuzer, der die Codenummer C53 erhalten hat und allem Anschein nach wissenschaftlich noch unbeschrieben ist.

Der Sattelschnäuzer (C53) ist die am seltensten im Handel vertretene Art dieses Artenschwarmes. Wir haben zur Zeit sehr schöne Exemplare dieser Rarität im Stock.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 240744 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras amapaensis Nachzucht

6. April 2018

Der schöne Langschnäuzer-Panzerwels Corydoras amapaensis ist eine Top-Rarität im Handel. Nur im Abstand mehrerer Jahre gelingt ein Import einiger Tiere. Darum freuen wir uns sehr, nun erstmals  Nachzuchten dieser Corydoras-Art anbieten zu können. Die Fische sind derzeit rund 4 cm lang und gerade geschlechtsreif. Die Männchen erkennt man an der bürstenförmigen Struktur des Brustflossenstachels.

 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 221762 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in kleiner Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. C141 (2)

28. März 2018

Den schönen Panzerwels Corydoras sp. C141 – die Art ist wissenschaftlich noch nicht beschrieben – haben wir regelmäßig im Programm. Der genaue Fundort ist leider unbekannt, wir erhalten die Fische gewöhnlich unter der falschen Bezeichnung „Corydoras ornatus“ aus Brasilien. Mit C. ornatus ist C. sp. C141 aber nicht identisch.

Gerade haben wir mehrere Becken in Show-Größe (6-7 cm)  im Stock und in einem der Becken kamen die Tiere jetzt in Laichstimmung. Wow! Der sonst cremefarbene Rückenflossenstachel hat jetzt einen orangefarbenen Hauch und die Flossenmembran hinter dem Rückenflossenstachel zieht sich fahnenmäßig aus, übrigens auch bei den Weibchen. 

Das Farbmuster ist bei diesen Corydoras hochvariabel. Am häufigsten sind Exemplare mit drei parallelen Streifen auf der Flanke, aber es gibt auch Tiere mit nur zwei Streifen und welche mit bis zu sechs Streifen, oft sind die Streifen auch in Punktreihen aufgelöst. Alle diese Farbvarianten kommen gemeinsam vor.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 241725 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras longipinnis

12. Februar 2018

Eine interessante Panzerwelsart konnten wir jetzt aus Paraguay einführen, nämlich den erst 2007 von Joachim Knaack beschriebenen Corydoras longipinnis. Die neue Art gehört in die unmittelbare Verwandtschaft von Corydoras paleatus und erinnert ein wenig an die langflossige Zuchtform dieser Art. Bei Corydoras longipinnis sind allerdings nur bei den Männchen die Brustflossen (Pectoralen) lang ausgezogen, was bei den Langflossen-Paleatus bei beiden Geschlechtern auftritt.

Als subtropische Art pflegt man die hübschen und anspruchslosen C. longipinnis am besten im ungeheizten Zimmeraquarium. Wer die Möglichkeit hat, kann sie auch sehr gut über den Sommer im Gartenteich pflegen. Die Zucht gelingt leicht und ist mit der von C. paleatus vergleichbar. Das bedeutet, dass man die Tiere zunächst kräftig anfüttert und, sobald Laichansatz bei den Weibchen erkennbar wird, mehrere kräftige Wasserwechsel mit 3-5°C kühlerem Wasser vornimmt. Das löst das Balz- und Ablaichverhalten aus.

Corydoras longipinnis sollte im Trupp von mindestens 5-7 Exemplaren gepflegt werden. Gegenüber Artgenossen und artfremden Fischen ist er vollkommen friedlich. Gefressen wird jegliches übliche Fischfutter, Pflanzen werden nicht beschädigt. Die Wasserwerte sind von untergeordneter Bedeutung, der pH-Wert sollte jedoch nicht unter 6 und nicht über 8.5 liegen.

Ein einzelner Beifang ist auch interessant. Es handelt sich dabei um ein Exemplar der Art Corydoras ellisae, das farblich deutlich an C. longipinnis angepasst ist, während die Art C. ellisae gewöhnlich nur zwei große Flecken auf hellem Grund zeigt.

Für unsere Kunden: Corydoras longipinnis hat Code 233552 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Literatur: Knaack, J. (2007): Beiträge zur Kenntnis der Callichthyidae (Teleostei: Siluruformes). III. Corydoras longipinnis sp. n. – ein neuer Panzerwels aus dem río Dulce in Argentinien (Teleostei: Siluriformes: Callichthyidae). Vertebrate Zoology 57 (1): 35-55

Corydoras pantanalensis

25. Oktober 2017

Wir können gerade einen der schönsten und prächtigsten Panzerwelse anbieten: Corydoras pantanalensis, vor seiner Beschreibung auch als C5 bekannt. Mit gut 8 cm Körperlänge ist er auch einer der größten Panzerwelsarten aus der Gattung Corydoras. Er gehört in die engere Verwandtschaft von C. elegans. Alle Arten dieser Gruppe haben gemeinsam, dass Männchen und Weibchen farblich sehr unterschiedlich sind und dass die Fische oft im freien Wasser schwimmen, während andere Corydoras eher am Boden zu finden sind.

Neben seiner imposanten Größe ist C. pantanalensis auch deshalb interessant, weil die Männchen in der Hochzeitfärbung vollkommen anders aussehen als in neutraler Stimmung. Sie bekommen dann für einige Wochen ein dunkles Netzmuster am Körper. Die etwas größeren Tiere in unserem Stock färben sich gerade um, wir präsentieren hier aktuelle Bilder davon. Zum Vergleich zeigen wir auch noch einige ältere Photos mit voll durchgefärbten Tieren im Hochzeitstracht.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 240623 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. 

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras orcesi und C. pastazensis

20. Oktober 2017

Nur ganz vereinzelt kam bisher der wunderschön gezeichnete Corydoras orcesi in die Aquarien der Liebhaber. Die Art ist aus dem Rio Tigre-System in Ecuador beschrieben worden und zwar ursprünglich als Unterart zu C. pastazensis. Beide Arten sind ähnlich gefärbt, doch treten keine Mischformen auf, so dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eigenständige Arten handelt.

Beide Arten konnten wir jetzt aus Peru importieren. Sieht man sie nebeneinander, ist eine Verwechslung ausgeschlossen. Beide Panzerwelse gehören zum sattelschnäuzigen Typ. Die Männchen bleiben kleiner als die Weibchen. Im Aquarium sind es leicht zu pflegende Tiere, die sich als robust erwiesen haben. Wie bei allen Panzerwelsen sollte der Boden zumindest teilweise aus feinem, weichen Sand bestehen. Wurmfutter (Tubifex) ist sehr begehrt, doch nehmen die Fische jegliches übliche Fischfutter, sei es lebend, gefroren oder in trockener Form, gerne an. Beide Arten werden maximal 6-7 cm groß.

Für unsere Kunden: C. orcesi hat Code 237903, C. pastazensis Code 240304 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Corydoras: aus dem Altgriechischen, bedeutet „mit Helm und Lanze“, was sich auf die äußeren Knochenpanzer und die kräftigen Flossenstacheln bezieht. orcesi: Widmungsname zu Ehren von Gustavo Orcés-Villagomez. pastazensis: nach dem Rio Pastaza in der Provinz Pastaza in Ecuador, wo die Art gefunden wurde.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras burgessi

18. August 2017

Jetzt ist Saison für die überaus schönen und beliebten Orangeflecken-Panzerwelse. Es gibt eine ganze Menge von Arten und Varianten, alle haben den leuchtenden, je nach Lichtverhätnissen gelb bis fast rot erscheinenden Nackenfleck, der im schwarzen Wasser ihrer Heimat als Hilfe zum Schwarmzusammenhalt dient.

Corydoras burgessi war in den letzten Jahren nur sehr mühsam zu beschaffen, oft waren es gepunktete Varianten, die uns erreichten und die manche Kunden nicht so gerne hatten. Jetzt sind aber wieder „ganz normale“ C. burgessi verfügbar – endlich!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 225104 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras elegans „Peru“

7. Juni 2017

Wir haben eine kleine Anzahl dieser hübschen Panzerwelses unter der wohlklingenden Bezeichnung „Corydoras Brilliante“ aus Peru erhalten. Tatsächlich leuchtet das Längsband der Tiere, wenn das auffallende Licht in einem entsprechenden Winkel kommt, schön grün, aber alles in allem handelt es sich wohl doch nur um eine Lokalform des in Amazonien weit verbreiteten Corydoras elegans. Andererseits bestehen berechtigte Zweifel, dass wirklich alle „Varianten“ von Corydoras elegans nur eine einzige Art repräsentieren.

Bei genauerem Hinschauen fällt auf, dass die aus Peru importierten Exemplare im Vergleich zu „normalen“ C. elegans aus Brasilien (die Typuslokalität von C. elegans liegt bei Tefé) leicht anders gefärbt sind. Im Nacken befindet sich bei den Peru-Fischen ein kurzes, unteralb der Rückenflosse endendes Band, das von der darunter liegenden durchgängigen Binde deutlich abgesetzt ist. Das passt exakt zu den Abbildungen von Corydoras pestai aus den 1940er Jahren. Die Beschreibung von C. pestai beruht auf einem Exemplar, dass aus dem Importhandel stammt. Die Herkunft ist unbekannt. Das Tier wurde, gemeinsam mit Artgenossen, im Aquarium des Münchner Zoos „Hellabunn“ ausgestellt. Das Typusexemplar von C. pestai wurde im 2. Weltkrieg durch einen Bombenangriff zerstört.

Heute gilt C. pestai als Synonym zu C. elegans, aber weil kein Typusexemplar mehr existiert, kann man das so ganz genau nicht sagen. Vielleicht ist „Brilliante“ ja zu ein C. pestai? Wir nennen ihn Corydoras elegans „Peru“.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 229053 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in kleiner Stückzahl verfügbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sodalis

3. April 2017

Wir haben wunderschön gefärbte Netz-Panzerwelse erhalten. Die Art Corydoras sodalis ist an sich häufig im Handel, wenngleich meist unter dem völlig unzutreffenden Namen C. punctatus. C. punctatus ist ein Panzerwels aus Surinam, der so gut wie nie im Handel ist und C. julii und C. trilineatus sehr ähnlich sieht. Leicht verwechseln kann man C. sodalis allerdings mit C. reticulatus. C. reticulatus hat die gleiche Körperzeichnung und -form, aber immer auch einen kräftigen, dunklen Punkt in der Rückenflosse, der bei C. sodalis immer fehlt.

Die besonders prächtige Färbung unserer aktuellen C. sodalis hängt möglicherweise mit der Fortpflanzungszeit zusammen. Auch der nahe verwandte C. pantanalensis (früher C5) zeigt ja zur Fortpflanzungszeit besonders schöne Farben. Freilich bleibt C. sodalis mit nur 5-6 cm Länge deutlich kleiner als sein großer Vetter aus dem Pantanal. Die Verbreitung von C. sodalis umfasst große Teile des oberen Amazonas in Peru und Brasilien; unser aktueller Import stammt aus Brasilien.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 246705 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras fowleri / coriatae

17. März 2017

Der sehr langschnäuzige Corydoras fowleri wurde 1950 nach einem einzigen Exemplar beschrieben und seither jahrzehntelang nicht mehr gesehen. Erst Ende der 1990er Jahre kamen Importe der Art aus Peru herein. Dabei zeigte sich, dass diese Art sehr farbvariabel ist. Ob C. coriatae nur eine solche Farbvariante darstellt oder eine eigenständige Art ist seither umstritten. Aber egal, wie es sich damit verhält: es sind wunderschöne Aquarienfische!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 229814 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern

Text & Photos: Frank Schäfer