Der Schwanzfleck-Buschfisch (Ctenopoma kingsleyae) stammt aus bewaldeten Gebieten im westlichen Afrika. Er gehörte zu den ersten aus Afrika für die Aquaristik exportierten Labyrinthfischen. Bereits 1912 kamen die ersten Exemplare aus dem Bereich des unteren Niger nach Deutschland. Die ruhige, friedliche Art wurde damals seltsamerweise als sehr bissig und unverträglich geschildert, eine Beobachtung, die später nie wieder gemacht wurde. Mit fast 20 cm maximaler Länge (gewöhnlich 12-15 cm) gehört C. kingsleyae zu den größten Labyrinthfischen Afrikas.

Der für den deutschen Gebrauchsnamen verantwortliche Schwanzwurzelfleck wird von mehreren Art gezeigt. Er kann stimmungsabhängig stark verblassen oder sogar weiß aussehen – normalerweise ist er schwarz. Bei Jungtieren bis ca. 5 cm Länge ist der Schwanzwurzelfleck golden umrandet. Arttypisch für C. kingsleyae ist der große silberfarbene Fleck direkt unter dem Auge, der bei allen ansonsten ähnlichen Arten fehlt.
In Bezug auf das Fortpflanzungsverhalten zählt Ctenopoma kingsleyae zu den ursprünglichen Labyrinthfischen. Brutpflege betreibt diese Art nicht. Die Eier sind durch Öleinlagerungen schwimmfähig und werden nach dem Ablaichen sich selbst überlassen. Die Geschlechter unterscheiden sich äußerlich nur wenig. Geschlechtsreife C. kingsleyae (ab ca. 8 cm Gesamtlänge) besitzen hinter dem Auge und auf dem Schwanzstiel Dornenfelder, die dem Männchen helfen, während der Paarung das Weibchen U-förmig zu umschlingen und zur Ablaichposition auf den Rücken zu drehen. Das Dornenfeld hinter dem Auge ist oft nur schwer zu sehen, während das Dornenfeld auf dem Schwanzstiel unmittelbar vor dem Schwanzwurzelfleck schwach rötlich erscheint und darum auch mit bloßem Auge oft eine Geschlechtserkennung möglich macht.
Wenngleich Ctenopoma kingsleyae auf den ersten Blick wenig attraktiv erscheinen mag, so sind die ruhig im Aquarium dahinziehenden Tiere mit ihren silberweißen Flossensäumen doch ein wunderbarer Kontrastfisch zu bunten Salmlern, Barben oder Buntbarschen. Ganz kleine Fische (2-3 cm) und Garnelen werden als Futter angesehen, ansonsten werden Mitbewohner, seien sie tierisch oder pflanzlich, gewöhnlich völlig ignoriert. Auch untereinander sind die Tiere, unabhängig vom Geschlecht, sehr friedlich.
Die chemische Wasserzusammensetzung ist ohne Belang, jedes Trinkwasser eignet sich zu Pflege und Zucht. Die Temperatur kann sich im Bereich zwischen 20 und 30°C bewegen. Zur Stimulation der Zucht, die man am besten im Winter versucht, muss eine Trockenperiode simuliert werden. Gefressen wird jegliches übliche Zierfischfutter passender Größe, egal ob trocken, gefrostet oder lebend. Eine besondere Freude kann man den Tieren mit Landinsekten (dicke Fliegen, Heuschrecken etc.) machen, die man auf die Wasseroberfläche wirft. Das ist die absolute Lieblingsnahrung der Buschfische.
Für unsere Kunden: die Tiere haben, je nach Größe, Code 117502 (4-6 cm) bis 117504 (9-11 cm) als Wildfänge und 117511 (3-4 cm) bis 117514 (8-12 cm als Nachzuchten. Die fotografierten Tiere sind große Nachzuchtexemplare (117514). Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer


