Nomorhamphus cf. kolonodalensis

8. August 2025

Erstmals gelang uns der Import einer hochinteressanten, offenbar kleinbleibenden Halbschnäbler-Art aus Sulawesi (früher Celebes), bei der es sich höchstwahrscheinlich um N. kolonodalensis handelt. Diese Art wurde im Jahr 2000 wissenschaftlich beschrieben. Ihre Artbezeichnung hat sie nach der Kolonodale-Region. Von dort kommen auch die Schwarzen Sulawesi-Halbschnäbler Nomorhamphus celebensis und N. towoetii, die gemeinsam mit dieser Spezies importiert wurden. 

Soweit wir wissen sind bislang nur Weibchen-Bilder von lebenden Tieren von N. kolonodalensis publiziert worden. Diese stimmen sehr gut mit unseren Tieren überein. Die Männchen sind polychromatisch; einige stimmen gut mit der Farbbeschreibung in der wissenschaftlichen Erstbeschreibung überein, andere nicht. Da also gewisse Zweifel bleiben, haben wir uns entschlossen, ein „cf.“ zwischen Gattungs- und Artnamen einzufügen, um klar zu machen, dass die Bestimmung von uns nicht als ganz gesichert angesehen wird.

Unsere Exemplare sind in beiden Geschlechtern 4-5 cm lang (Gesamtlänge mit Schwanzflosse). Das größte Exemplar, das in der Erstbeschreibung erwähnt wird, war 67,9 mm lang (ohne Schwanzflosse). Vermutlich werden die Fische also noch etwas wachsen. Aber sie sind bereits sexuell hochaktiv. Besonders auffallend ist das häufige Schnabelaufreißen, das die Männchen als Imponier- und Balzgehabe zeigen. Es wird also sowohl gegen Männchen wie auch gegen Weibchen gezeigt. Wir konnten keinen Zusammenhang zwischen Färbung und Schnabelaufreiß-Aktivität feststellen. Ein Männchen mit völlig farblosen Flossen war ebenso aktiv wie eines mit orangefarbenen Flossenanteilen. Nur die farblich besonders auffallenden Männchen mit rot-orangefarbenen Flossen und kräftig schwarzen Markierungen in Rücken- und Afterflosse zeigten sich zurückhaltend.

Wegen dieses stark ausgeprägten Imponierverhaltens sollte man die kleinen Fische in großen Aquarien mit viel Strömung und Deckung im Oberflächenbereich (hochgewachsene Pflanzen wie Vallisnerien, deren Blätter an der Wasseroberfläche fluten.) pflegen. Unterdrückte Exemplare könnten sonst durch Distress Schaden nehmen. Körperliche Verletzungen durch Bisse haben wir allerdings nicht festgestellt. Nomorhamphus-Arten verlangen kühles Wasser zwischen 18 und 23°C. Ansonsten ist die Pflege nicht schwer. Das Wasser solle leicht alkalisch sein. Flockenfutter wird gerne genommen, das Verfüttern von Fruchtfliegen (Drosophila) und lebenden Mückenlarven wird sich aber sicher positiv auf das Wohlbefinden und die Anzahl der Jungtiere auswirken. Alle Nomorhamphus-Arten sind lebendgebärend.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code (438873) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer