Es gibt mehrere Tigerharnischwelse der Gattung Panaqolus. Zuerst wurde L2 aus dem Rio Tocantins importiert und 1988 im allerersten „L-Welse-Artikel“ der Datz vorgestellt. 1992 kam LDA1 aus dem Rio Negro hinzu, der 1994 zusätzlich die L-Nummer 169 bekam. Der 2001 als LDA64 und etwas später (2002) noch einmal als L306 vorgestellte Tigerharnischwels kommt aus dem Takutu River im Grenzgebiet von Guyana und Brasilien; diese Art ist die bislang einzige, die wissenschaftlich bearbeitet ist. Sie heißt seit 2016 Panaqolus claustellifer. Zwei L-Nummern erhielten Tigerharnischwelse aus dem Rio Anapu in Brasilien. Aus seinem Oberlauf stammt L374, aus seinem Unterlauf L403. Sie erhielten ihre L-Nummern 2004 und 2006. Wir erhielten optisch nicht von L374 unterscheidbare Tiere im Jahr 2014 mit der Fundortbezeichnung „Alto Nhamunda“ (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/panaqolus_sp_alto_nhamunda_de/). Der Rio Nhamunda bildet die Grenze zwischen den Staaten Amazonas und Pará. Fast alle bekannten Fundorte von Tigerharnischwelsen liegen also im Bundesstaat Pará in Brasilien, die einzige Ausnahme ist P. claustellifer.
Es gibt von L374 zwei etablierte Aquarienstämme; als Wildfang importiert wird die Art so gut wie nicht. Der erste Aquarienstamm geht auf Tiere zurück, die Jens Gottwald 2003 importierte, der zweite auf einen Ende 2003 von Transfish importierten Stamm. Die beiden Stämme unterscheiden sich farblich etwas dadurch, dass der so genannte Gottwald-Stamm mehr Orange in der Färbung hat, während der Transfish-Stamm etwas gräulicher ist. Beide behalten auch im Alter ihre kontrastreiche Färbung. Die Tiere erreichen eine Länge von 13-15 cm.
Wir können zur Zeit sehr schöne Nachzucht-Tiere von L374 des „Gottwald-Stammes“ anbieten. Die Pflege aller Tigerharnischwelse ist einfach. Sie benötigen sauberes, keimarmes Wasser, das nicht zu hart und leicht sauer sein sollte. Die Wassertemperatur kann sich im Bereich von 25-29°C bewegen. Alle Panaqolus brauchen als Nahrungsgrundlage weiches Holz, dazu kann man alles mögliche Gemüse füttern. Jedes übliche Zierfischfutter wird auch angenommen, aber man muss nur aufpassen, dass die spezialisierten Holzfresser mit ihrem sehr langen Darm nicht zuviel davon bekommen, sonst gibt es möglicherweise schwere Verdauungsstörungen. Man sollte nur eine Art der Tigerharnischwelse pro Aquarium pflegen, es ist nicht ausgeschlossen, dass sie sich sonst kreuzen. Es sind typische Höhlenbrüter mit Vaterfamilie.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 374X-2 (5-7 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer