Pimelodus tetramerus

12. September 2025

Die Gattung Pimelodus ist mit derzeit 35 anerkannten Arten ziemlich artenreich und aufgrund einer fehlenden, neueren Revision auch sehr unübersichtlich. Aquaristisch spielen diese südamerikanischen Welse nur eine geringe Rolle. Die einzige regelmäßig im Handel verfügbare Art ist Pimelodus pictus, der Engelswels, und P. ornatus ist eine teure, von Spezialisten begehrte Rarität. Andere Arten tauchen dann und wann zwar in kleinen Stückzahlen im Handel auf, sind aber grundsätzlich ohne Bedeutung. Mit der hier vorgestellten Art, die wir gelegentlich aus Venezuela oder – wie gerade aktuell – aus Peru importieren konnten, könnte sich das Spektrum um eine weitere Art vermehren, denn die Tiere sind sehr attraktiv: Pimelodus tetramerus.

Die Art wurde 2006 aus den Flüssen Tocantins und Tapajos Brasilien beschrieben. Importe erfolgten zwischen zeitlich aus dem Rio Xingu, aus Venezuela, Kolumbien und Peru. Grant (2021) vermutet einen Artenkomplex hinter den diversen Importen; eine Auffassung, die wir zwar nicht ausschließen, jedoch sind die äußerlich erkennbaren Unterschiede zwischen Tierren aus den verschiedenen Exportgebieten so geringfügig, dass wir sie nicht unterscheiden.  Die Größe der Importtiere liegt meist bei ca. 6-9 cm; P. tetramerus wird etwa 20 cm lang.

Pimelodus-Arten sind im Gegensatz zu vielen anderen Welsen auch tagsüber aktiv. Zumindest als Jungfische sind es ausgesprochene Schwarmfische, man sollte darum immer gleich 5-10 Exemplare erwerben. Gegenüber anderen Fischen sind sie völlig friedlich, zu kleine Mitbewohner werden aber selbstverständlich als Nahrung angesehen. Bezüglich der Ernährung sind Pimelodus ebenso anspruchslos wie bezüglich der Wasserwerte, weshalb auch Anfänger ihre Freude an diesen schönen Fischen haben können. Aufpassen muss man nur mit den extrem spitzen Flossenstacheln. Sowohl die Brustflossen wie auch die Rückenflosse verfügen über derart spitze Flossenstacheln, wie wir das bisher bei kaum einer anderen Fischart erlebt haben. Grundsätzlich ist es darum besser, diese Welse mit einem Becher oder dergleichen zu fangen, denn in jedem Netz ist die Gefahr, dass sie sich furchtbar verheddern, sehr groß.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 280113 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Literatur: 

Grant, S. (2021): Pims; Pimelodidae, Heptapteridae and Pseudopimelodidae Catfishes. Neuenstadt am Rübenberge, 220 pp.

Ribeiro, F. R. V. & C. A. S. de Lucena (2006): Nova espécie de Pimelodus (Siluriformes, Pimelodidae) dos rios Tapajós e Tocantins, Brasil. Iheringia, Série Zoologia (Porto Alegre) v. 96 (no. 3): 321-327.