Synodontis flavitaeniatus

21. November 2025

Dieser hübsche Fiederbartwels kommt aus dem unteren Kongo (z.B. im Bereich des Pool Malebo, früherer Name Stanley Pool). Mit etwa 20 cm Endgröße gehört er zu den mittelgroßen Arten der Gattung. Früher wurde dieser Wels als ähnlich sensationell empfunden wie einige Jahrzehnte später der Zebrawels (L46, Hypancistrus zebra). Im Aquarien-Atlas, Band1, liest man: „ Einer der hübschesten Fiederbartwelse, jedoch sehr selten und teuer. Es werden jährlich nur etwa ein Dutzend Tiere gefangen.“ Nun, das ist ein nostalgischer Blick in die Vergangenheit; grundsätzlich ist Synodontis flavitaeniatus zwar keineswegs ein Allerweltsfisch, aber das liegt normalerweise eher an zu geringer Nachfrage als an irgend etwas anderem. Gegenwärtig ist dieser Wels aber tatsächlich auf dem Weg zur Rarität, da der Import von Fischen aus dem Kongo immer komplizierter wird und eine Nachzucht von solchen Fiederbartwelsen auf kommerzieller Basis kaum lohnt. Dafür bedarf es als Grundvoraussetzung nämlich einer konstant hohen Nachfrage.

Wir hatten jetzt auch schon einige Jahre keine S. flavitaeniatus mehr in der Anlage. Auffällig an dieser Art ist zum einen die Bezahnung, die auf der Oberlippe bereits außen beginnt und zum anderen das Streifenmuster. Ersteres deutet darauf hin, dass S. flavitaeniatus sich in der Natur von Tieren ernährt, die in Vertiefungen sitzen und die der Wels sich mit seinem besonderen Gebiss herauspicken kann. Letzteres erklärt sich, wenn man diesen Synodontis in relativ fein verzweigten Wurzeln sitzen sieht, die er allen anderen Versteckmöglichkeiten vorzieht. Dann löst er sich nämlich optisch in Nichts auf. Die bei schwimmenden Tieren so auffällige rötlichgelb-braune Streifung ist in dieser Umgebung eine perfekte Tarnung!

Im Aquarium sind S. flavitaeniatus jahrzehntelang ohne großen Aufwand haltbar. Untereinander bilden sie, wie wohl die meisten Fiederbartwelse, eine Rangordnung aus. Dabei kommt es regelmäßig zu Hautabschürfungen, die aber leicht und komplikationslos abheilen. Gegenüber artfremden Fischen sind die Tiere relativ friedlich. Allzu zart sollten eventuelle Mitbewohner nicht besaitet sein, aber für ein Westafrika-Aquarium mit mittelgroßen Salmlern, Barben und Buntbarschen sind S. flavitaeniatus eine wunderbare Bereicherung. Die dämmerungsaktiven Fische brauchen Tagesverstecke; nach einer gewissen Eingewöhnungszeit sind sie aber auch tagsüber viel unterwegs, vor allem zu Fütterungszeiten. Die chemische Wasserzusammensetzung ist nebensächlich, jedes Trinkwasser eignet sich zur Pflege. Die Wassertemperatur kann im Bereich von 22-28°C liegen. Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter passender Größe.

Für unsere Kunden: die Tiere haben je nach Größe Code 179500 (3-4 cm) bis 179504 (10-12 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer