Xiphophorus hellerii Schwarz/Black

11. Juli 2025

Die schwarze Zuchtform des Schwertträger Xiphophorus hellerii wird auch als Hamburger Zuchtform bezeichnet, weil die immer wieder zitierte aquaristische Tradition besagt, dass sie erstmals im Jahr 1912 in Hamburg von einem Züchter namens W. Hoffmann erzüchtet wurde. Unbestritten ist allerdings auch, dass etwas später unabhängig davon noch weitere schwarze Stämme entstanden. Schwarze Schwertträger gibt es in der Natur nicht. Es handelt sich auch nicht um eine Kreuzung von Black Molly und Schwertträger. Die schwarze Färbung entstand vielmehr bei der Kreuzung wilder Platys (Xiphophorus maculatus) mit Grünen Schwertträgern (X. hellerii).

Hamburger sind schwarze Schwert­träger, deren Schuppen meist einen grünen oder blauen Glanz („Spiegel“) aufweisen. Die schwarze Färbung kann sich bis auf die Flossen ausdehnen, die meisten Exemplare haben aber rote, gelbe oder durchsichtige Flossen. Schwarze Schwertträger sind nicht reinerbig, zumindest wurde über reinerbige schwarze Schwertträger unseres Wissens noch nie berichtet. Unter den Jungtieren eines schwarzen Pärchens befinden sich auch nach 18 Generationen strenger Inzucht, bei der ausschließlich schwarze Tiere verpaart wurden, noch rote und grüne Fische (D. Gentzsch in Das Aquarium, 1995, Heft 309: 13-16). 

Weil man früher glaubte, dass die Inzucht generell und beim schwarzen Schwertträger speziell schädlich sei, galt bis zum Ende des letzten Jahrtausends die Doktrin, man müsse Hamburger stets durch die Kreuzung eines schwarzen Tieres mit anderen Farbformen züchten. Entsprechend uneinheitlich in puncto Färbung stellen sich die heutigen schwarzen Schwertträger dar. Heute gilt es allerdings als erwiesen, dass Inzucht bei Fischen im allgemeinen unschädlich ist. Es gibt natürlich auch bei Fischen Erbkrankheiten, die durch Inzucht verstärkt zum Tragen kommen können, aber ein guter Züchter kann durch entsprechende Zuchtwahl solche Klippen umschiffen.

Aquaristisch gesehen sind schwarze Schwertträger nicht nur farblich besonders. Es sind relativ große Schwertträger, denen man möglichst große Aquarien zur Verfügung stellen sollte, um Prachttiere heranzuziehen. Ihre Vorzugstemperatur liegt etwas niedriger als bei vielen anderen X. hellerii, erfahrene Züchter empfehlen 18-22°C. Außerdem werden die Spätmännchen der schwarzen Schwertträger erst wirklich spät (oft erst mit ca. einem Jahr) geschlechtsreif (Frühmännchen mit etwa 3-4 Monaten). Zuvor sehen sie weitgehend wie Weibchen aus, was zu der Mär von der Geschlechtsumwandlung bei Schwertträgern führte. Das Geschlechterverhältnis beträgt in den Würfen ca 50:50. Schwarze Schwertträger sind nicht so fruchtbar wie viele andere X. hellerii, bei denen Würfe großer Weibchen leicht 150 Jungtiere und mehr bringen können. Weibchen schwarzer Schwertträger werfen nur ein Drittel dieser Zahl oder weniger und werden auch nicht so unförmig dick, wenn sie kurz vor dem Laichen stehen.

Für unsere Kunden: schwarze Schwertträger haben Code 420401 (small) bis 420405 (show size) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer