Apistogramma paucisquamis und A. mendezi

3. Mai 2013

Apistogramma mendezi

Obwohl Apistogramma mendezi nur selten importiert werden kann und auch nicht eben häufig nachgezüchtet wird, ist von der schönen Art bekannt, dass sie je nach Fundort sehr unterschiedlich gefärbt sein kann. Zu dieser geografischen Varianz kommt noch ein so genannter Polychromatismus der Männchen innerhalb der gleichen Population. Mit dem Wort Polychromatismus beschreibt man die Tatsache, dass die Tiere individuell unterschiedlich gefärbt sein können und somit verschieden gefärbte Tiere gemeinsam angetroffen werden können.

Wir haben zur Zeit eine besonders attraktive Morphe von A. mendezi im Stock. Die Schwanzflosse der Tiere ist in der unteren Hälfte auffällig breit gestreift, in der oberen gepunktet. Hinzu kommt der besonders auffallende Unterbauchstreifen. Diese Merkmale sind vermutlich so besonders deutlich ausgeprägt, damit die Weibchen die richtigen, zu ihnen gehörenden Männchen erkennen können. Denn diese Population von Apistogramma mendezi kommt gemeinsam (syntop) mit der folgenden, sehr ähnlichen Art vor:

Apistogramma paucisquamis

Auch dieser Zwergbuntbarsch bewohnt die Falllaubschicht in Ufernähe von Schwarzwasser führenden Bächen, genau wie A. mendezi. Es wurde schon lange vermutet, dass die zwei einander sehr ähnlichen Arten, die gewöhnlich geografisch getrennt voneinander vorkommen, an manchen Stellen im Rio Negro-Gebiet (östlich von Barcelos) gemeinsam vorkommen könnten. Unsere Tiere wurde jedenfalls gemischt importiert, was diesen Verdacht erhärtet.

Es sind bei Apistogramma, wie bei den meisten Buntbarschen, die Weibchen, die das passende Männchen zur Paarung auswählen und nicht umgekehrt. Kommen ähnliche Arten gemeinsam vor, so führt das bei Buntbarschen darum fast immer dazu, dass die Männchen der jeweiligen Arten äußerlich leicht erkennbare Farbunterschiede zu der verwandten Art entwickeln. Bei A. paucisquamis erkennt man die Männchen leicht an der immer senkrecht gebänderten Schwanzflosse.

Beim Betrachten der Bilder scheint es, als könne man A. mendezi und A. paucisquamis kaum miteinander verwechseln. Doch in Schreckfärbung kann man sie tatsächlich fast nicht auseinanderhalten.

Wie alle Apistogramma wollen auch diese beiden schönen Zwergbuntbarsche sauberes, keimarmes Wasser und einen Bodengrund aus feinem Sand. Für die Pflege ist Wasserzusammensetzung unerheblich, zur Zucht muss das Wasser aber sehr weich und sauer sein. Vor allem A. mendezi ist während der Balz sehr ruppig, weswegen zur Zucht größere Aquarien Verwendung finden sollten. Gefressen wird jegliches übliche Fischfutter, auch Trockenfutter, diesbezüglich sind die schönen Tiere anspruchslos.

Für unsere Kunden: A. mendezi hat Code 624813, A. paucisquamis 626313 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Apistogramma: altgriechisch, bedeutet „mit unzuverlässiger Linie“; es ist nicht klar, ob sich das auf das Seitenlinienorgan oder Zeichnungselemente bezieht. mendezi: Widmungsname zu Ehren des 1988 von Viehbaronen ermordeten Umweltaktivisten Chico Mendes, der sich für den Erhalt des Regenwaldes einsetzte. paucisquamis: latein, bedeutet „mit wenig Schuppen“, bezieht sich auf die Beschuppung des Schwanzstiels.
Text & Photos: Frank Schäfer

Angaben zum Tier
Herkunft Brasilien / Brazil
Verfügbare Größe in cm 4-6