Barbonymus schwanefeldii

11. Dezember 2025

Eine der großwüchsigsten unter den für die Pflege im Aquarium importierten asiatischen Barben ist Barbonymus schwanefeldii. Früher kannte man sie als Barbus. Diese ursprünglich auf Borneo, in Malaysia und Thailand heimische Art wird bis zu 35 cm lang. Die Rotfärbung der Schwanzflosse ist wundervoll und findet sich in dieser Intensität bei kaum einem anderen Fisch. Aufgrund ihrer Größe wird B. schwanefeldii in ihrer Heimat selbstverständlich auch gegessen und ich Farmen als Speisefisch gezüchtet. Durch Besatzmaßnahmen zu Speisezwecken gehört sie inzwischen zu den invasiven Arten in verschiedenen Teilen der Welt.

Die Gattung Barbonymus wurde erst 1999 aufgestellt, Gattungstypus ist B. schwanefeldii. Es gibt neun Arten in der Gattung, doch wird nur eine weitere Art außer B. schwanefeldii gelegentlich importiert: B. altus. Diese Art ist so ähnlich zu B. schwanefeldii, dass im Handel kaum jemals zwischen B. schwanefeldii und B. altus unterschieden wird. Der einzige Unterschied zwischen ihnen liegt in der Färbung. B. schwanefeldii hat in jedem Alter gut sichtbare schwarze Streifen an der Ober- und der Unterkante der Schwanzflosse, die bei B. altus entweder gänzlich fehlen oder höchstens angedeutet sichtbar sind. Außerdem befindet sich an der Spitze der Rückenflosse bei B. schwanefeldii ein runder schwarzer Punkt, der bei B.  altus fehlt. Es werden aber auch in der Natur immer wieder einmal Exemplare gefunden, die sich nicht eindeutig der einen oder der anderen Art zuordnen lassen. Von B. schwanefeldii gibt es auch Zuchtformen. Eine als „Gold“ bezeichnete gelbliche und eine Albino-Zuchtform. Letztere könnte allerdings auch eine Zuchtfirm von B. altus sein, denn die Albinos werden gelegentlich als Aquariennachzuchten angeboten. Da B. altus scheinbar etwas kleiner als B. schwanefeldii bleibt, braucht sie wahrscheinlich keine ganz so großen Aquarien und ist entsprechend einfacher im Aquarium zu züchten.

Beide Arten werden international auch als „Tinfoil Barb“ bezeichnet, also als „Aluminiumfolien-Barbe“, was sich auf den starken Silberglanz der Schuppen bezieht. Dabei wirkt B. altus etwas gelblicher, weshalb sie manchmal als „Golden Tinfoil Barb“ angeboten wird. Im Deutschen nennt man beide „Brassenbarbe“, in Anlehnung an den einheimischen Brassen (Abramis brama), einen ähnlich hochrückigen Karpfenfisch. B. schwanefeldii wurde übrigens in der wissenschaftlichen Erstbeschreibung versehentlich als B. schwanenfeldii benannt. Da Einigkeit darüber besteht, dass es sich um ein Versehen handelt – die Art wurde 1854 zu Ehren von Herrn H. W. Schwanefeld benannt – sollte man die Schreibweise ohne „n“ benutzen.

Bezüglich der Pflege kann man bei beiden Barbonymus nicht viel falsch machen. Es sind großwüchsige Allesfresser, die auch zarte Pflanzen verputzen und mit jedem Trinkwasser zufrieden sind. Die Wassertemperatur kann zwischen 22 und 28°C liegen. Es sind friedliche, gesellige Tiere, die allerdings Platz brauchen, damit sie sich ausschwimmen und auswachsen können.

In Süd-Thailand gibt es übrigens einen kleinen Fluss in der Nähe einer Grotte, in der der früher einmal ein heiliger Mann lebte. Dadurch wird der Fluss in der Umgebung der Höhle ebenfalls als heilig angesehen und die darin lebenden Fische nicht gefangen und gegessen. Dort kann man in kristallklarem Wasser prachtvolle B. schwanefeldii bewundern, die von frommen Menschen gefüttert werden und ohne jede Scheu nahe der Oberfläche umherschwimmen. 

Für unsere Kunden: meist unterscheiden wir nicht zwischen Barbonymus altus und B. schwanefeldii und bieten alle als B. schwanefeldii an. Je nach Größe haben sie Code 371401 (3-4 cm) bis 371407 (20-25 cm) auf unserer Stockliste. Die gelbliche Zuchtform Gold hat Code 371502, Albinos 371552 (3-5 cm) und 371553 (6-8 cm). In den Fällen, wo wir B. altus separat anbieten, haben B. altus von 10-12 cm Länge Code 371405 auf unserer Stockliste, die mit 5-7 cm Code 371403. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Frank Schäfer, HHach/pixabay und Erwin Schraml