Channa pulchra

19. Januar 2024

Manchmal sind vermeintliche Kleinigkeiten entscheidend, etwa wenn es um Artunterschiede geht. Bei den Schlangenkopfischen (Channa) gibt es zwei Arten, die in Burma (Rakhine-Staat) geografisch nahe beieinander vorkommen: Channa pulchra und Channa ornatipinnis. Beide sehen sich ziemlich ähnlich und werden auch ähnlich groß (20-25 cm), jedoch unterscheiden sie sich erheblich bezüglich ihrer Aquarienbiologie: C. ornatipinnis ist ein Kaltwasserfisch und wird innerartlich bei Temperaturen über 20°C sehr aggressiv, während C. pulchra bei Temperaturen unter 25°C eine solche Aggressivität entwickelt. Pflegt man C. pulchra bei 25-28°C sind es vergleichsweise (!) friedliche Schlangenköpfe, die sich zudem sehr willig vermehren.

Das war anfangs sehr überraschend, denn beide Arten können in hochgelegenen Regionen nebeneinander vorkommen. Aber es zeigte sich, dass C. pulchra (im Genensatz zu C. ornatipinnis) auch in tiefer gelegenen Biotopen gefunden wird, in denen die Wassertemperatur scheinbar nie unter 20°C fällt. Die Aquarienstämme und auch Importe rekrutieren sich offenbar aus den relativ friedlichen (und damit erheblich besser handhabbaren) Warmwasserformen.

Genau wie C. ornatipinnis ist auch C. pulchra kein Maulbrüter, sondern betreut die schwimmfähigen Eier an der Wasseroberfläche oder in Unterständen. Die Unterschiede zwischen C. pulchra und C. ornatipinnis sind, wenn man weiß, wonach man zu schauen hat, leicht zu erkennen. Die schwarzen Flecken im Kopfbereich sind bei C. pulchra sehr klein, wie Sprenkel, bei C. ornatipinnis groß und solide. Und die auffällig gestreiften Brustflossen sind bei C. ornatipinnis schwarz mit sehr dünnen weißen Bändern, bei C. pulchra sind die weißen Bänder deutlich breiter, fast so breit, wie die schwarzen.

Für unsere Kunden: Channa pulchra hat Code 409243 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer