Cyphotilapia frontosa

20. April 2022

Der Tanganjika-Beulenkopf (Cyphotilapia frontosa) erfreut sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit, obwohl (bzw.: weil!) die Art zur Bullenklasse unter den Buntbarschen gehört. Alte Männchen, die mit ihrem Stirnbuckel geradezu bizarr aussehen, können 30 cm lang werden. Weibchen bleiben generell kleiner. Hinzu kommt, dass C. frontosa ein dämmerungsaktiver Raubfisch ist, der sich vorzugsweise von kleinen Fischen und Garnelen ernährt. Trotzdem: kaum ein Fan der Cichliden Ostafrikas, der über ein größeres Becken verfügt, kann sich verkneifen, eigene Erfahrungen mit diesen imposanten Tieren zu sammeln.

Dabei gehört C. frontosa schon immer zu den teureren Fischen. Wildfänge muss man mit Pressluftflaschen ertauchen, denn sie leben in 30-40 Metern Tiefe. Und sie müssen über Tage hinweg langsam dekomprimiert werden, was wiederum kostenintensiv ist, denn man muss ja täglich zum Fangplatz fahren, zumindest anfangs mit Pressluftflaschen zu den Netzkäfigen hinabtauchen, schauen, ob es den Tieren gut geht und den Netzkäfig wieder einige Meter Richtung Wasseroberfläche bewegen. Die Nachzucht des Maulbrüters im weiblichen Geschlecht gelingt zwar relativ problemlos, aber die Fische sind nicht sehr produktiv und die Jungfische wachsen sehr langsam.

Es gibt verschiedene geografische Farb-Varianten der im gesamten Tanganjikasee verbreiteten Art. Eine davon hat sechs Körperstreifen plus einen Streifen durch das Auge, also insgesamt sieben Streifen, die meisten haben fünf Körperstreifen plus den Augenstreifen, also sechs Streifen. Wer eine bestimmte Variante sucht, muss hier aufpassen, denn die Bezeichnungen im Handel beziehen sich manchmal nur auf die Körperstreifen, aber manchmal auch – so bei uns – auf die gesamte Anzahl Streifen. Wir haben also – neben speziell nach dem Fundort benannten Frontosas – Sechsstreifen- und Siebenstreifen-Frontosas auf der Stockliste, andere Händler bezeichnen die gleichen Tiere nach der Körperstreifen-Anzahl als Fünf- und Sechsstreifen-Frontosas. 

Die Sechsstreifen, die wir zur Zeit als Nachzuchtexemplare aus Taiwan anbieten, fallen durch die schöne Blaufärbung der Flossen auf. Die dunklen Körperstreifen kontrastieren sehr schön mit dem hellen Hintergrund, der ebenfalls bläulich gefärbt ist. Von einer Kopfbeule ist bei den 4-6 cm großen Tieren natürlich noch nichts zu sehen. Eine Geschlechtsbestimmung ist bei Jungtieren dieser Größe noch unmöglich.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 517002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer