Flossensauger gehören in die Schmerlenverwandtschaft. Die wohl schönsten Vertreter findet man in der Gattung Homaloptera. Bis vor wenigen Jahren wurde diese Gattung sehr weit gefasst; 72 Arten wurden als Homaloptera spp. beschrieben. Heutzutage ist die Gattungsdefiniton allerdings sehr viel enger und es werden der Gattung Homaloptera nur noch 6 Arten zugeordnet: H. bilineata (Nepal, Burma, Thailand), H. confuzona (Mekong-Einzug), H. ocellata (Java), H. ogilviei (Malaysia, Sumatra, Borneo), H. orthogoniata (Borneo) und H. parclitella (Malaysia, Süd-Thailand). Sie sehen sich alle ziemlich ähnlich. Im Deutschen bezeichnet man sie gelegentlich als „Sattelfleckschmerlen“, im Englischen werden die Tiere „lizard loaches“ genannt, also „Eidechsenschmerlen“.

Der englische Populärname ist ziemlich treffend, denn die hübschen Fische gleiten genau wie Eidechsen über feste Untergründe, wobei sie stets Kontakt zum Untergrund halten. Wenn sie sich an der Frontscheibe des Aquariums befinden, sieht man sehr schon die zwei unterschiedlichen Saugapparaturen, die diese Fische entwickelt haben: je ein Saugapparat befindet sich in den „Achseln“, also angrenzend an die Brustflossen und je zwei weitere im Beckenbereich, angrenzend an die Bauchflossen. Die Existenz von Saugapparaten deutet schon auf den Lebensraum hin: fließende Gewässer mit festem Untergrund.
Wir haben Homaloptera ogilviei aus Thailand importieren können. Dieser kleine Flossensauger wurde bereits 1967 aus Malaysia beschrieben, später auch von Sumatra und Borneo bekannt. Das Vorkommen in Thailand ist wissenschaftlich nicht belegt, war aber aus zoogeografischen Gründen durchaus zu erwarten. Es ist als sicher davon auszugehen, dass die Tiere ganz im Süden des Landes in Waldbächen gesammelt wurden.
Mit maximal ca. 5 cm Gesamtlänge sind H. ogilviei die kleinsten bislang im Hobby bekannt gewordenen Vertreter der Gattung. Die Färbung ist sehr variabel, von braun über Schwarztöne bis zu ziegelrot. Das Grundmuster ist dennoch bei allen Tieren ziemlich gleich.
In der Pflege sind diese Tiere anspruchsvoll: Sie verlangen ein keimarmes Milieu, das Wasser sollte unbedingt mit Huminstoffen aus Torf, Erlenzäpfchen oder Laub angereichert werden, sonst sind die Tiere sehr empfänglich für Parasiten. Zusätzlich haben diese Fische als Fließwasserbewohner einen hohen Sauerstoffbedarf. Das Wasser sollte darum nicht zu warm sein, 22–25 °C sind ideal. Anfangs wird Lebendfutter bevorzugt, später nehmen die Tiere auch Frost- und Trockenfutter an. Die schönen Fische sind sehr friedlich, imponieren aber untereinander gerne in harmlosen Rangordnungskämpfen, die sehr interessant anzusehen sind.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 421612 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer


