Es ist schon erstaunlich, dass dieser auffällig gefärbte Wels aus dem Einzug des Rio Tapajós in Brasilien (Bundesstaat Para) wissenschaftlich noch nicht erfasst ist. Seit 1998 trägt er die L-Nummer 260 und gehört seither auch zu den regelmäßig importierten und auch nachgezüchteten L-Welsen.
Es bestehen große Ähnlichkeiten zu L411 aus dem Rio Jari. Leider kreuzen sich unter Aquarienbedingungen so ziemlich alle L-Welse (sogar über Hybriden zwischen H. zebra L46 und L260 ist schon berichtet worden). Man sollte daher bei der Zusammenstellung von Zuchtgruppen auf Artreinheit achten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Aquarienstämme – also Zuchtformen – entstehen und die ursprünglichen Arten im Hobby aussterben. Angesichs des dramatischen weltweiten Artensterbens (die private Tierhaltung ist dafür nicht mitverantwortlich, das sei nur am Rande bemerkt) sollten wir doch versuchen, dergleichen zu vermeiden.
Die Haltung von L260 ist einfach. Der Allesfresser wird bis ca. 12 cm lang und gilt als relativ verträglich, sowohl untereinander wie auch gegen fremde Arten. Im Großen und Ganzen kann man die Pflege dieser Art mit der des altbekannten Aquarien-Ancistrus gleichsetzen, wenngleich L260 weniger tolerant gegen schlechte Wasserverhältnisse ist. Es gibt aber mit zwei wichtige Unterschiede: L260 will es wärmer haben (26-30°C) und L260 frisst kaum Algen oder anderes pflanzliches Material. Erfahrene Pfleger schwören allerdings auf rohe Kartoffel-Stücke als Zusatzfutter. Dieses Futter kann den ganzen Tag im Aquarium verbleiben und wird gerne gefressen. Besonders bei etwas mageren Wildfängen hat sich diese Nahrung sehr bewährt, um sie rasch wieder aufzufüttern.
Für unsere Kunden: die Tiere haben 26480-L 260-2 (6-8 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer