Importsaison für Orinoko-Plecos hat begonnen!

18. Februar 2009

Der Orinoko ist mit über 2.000 km Länge einer der größten Flüsse Südamerikas. Er fließt zu etwa 3/4 seiner Länge durch Venezuela und zu 1/4 durch Kolumbien. Über den Brazo Casiquiare besteht bei hohem Wasserstand eine Verbindung zum Amazonas über den Rio Negro.

Die Importsaison für Harnischwelse, die im Einzugsgebiet des Orinokos vorkommen, hat jetzt begonnen und so können wir aus Venezuela und Kolumbien jetzt schon eine schöne Auswahl dieser Tiere anbieten.

Aus der Gattung Hypancistrus, kleinbleibenden (um 10 cm), vorwiegend fleischfressenden  Arten, gibt es Hypancistrus contradens (L201, früher zu H. inspector gerechnet) in verschiedenen Varianten (mal groß, mal kleingetupft); Hypancistrus furunculus L199, ein Zebrawels mit ebenfalls sehr individueller Farbgebung; oder auch Hypancistrus debilittera L129, einem schwarzen Wels mit attraktivem, weißen Wellenmuster.


Ebenfalls Fleischfresser sind Leporancathicus-Arten, von denen der schöne L. triactis (L91) vielleicht der begehrteste ist. Er erreicht um 20 cm Maximallänge.

Begehrt sind auch die mittelgroßen (um 20 cm) L200. Hinter dieser L-Nummer verbergen sich zwei Arten, die einander imitieren und vielleicht sogar in verschiedene Gattungen gehören. Der eigentliche L200 ist nach wie vor wissenschaftlich unbeschrieben. Bei ihm liegt zwischen dem Ende Rücken- und dem Anfang der Fettflosse eine deutliche Lücke. Die zweite Art hingegen, im Handel „L200 Highfin“ oder „L200a“ genannt, wurde zwischenzeitlich als Baryancistrus demantoides beschrieben. Hier ist die Rücken- mit der Fettflosse verbunden. Die Höhe der Rückenflosse ist bei beiden Arten variabel und kein Artkriterium. Beide L200 sind Allesfresser mit erhöhtem Anteil an Pflanzenkost in der Nahrung.


Nicht vergessen sollte man die hübschen und robusten Peckoltia-Arten. Sie werden in der Regel zwischen 8 und 15 cm lang, passen also in die meisten handelsüblichen Aquarien. Importiert werden derzeit L243 in sehr attraktiver Färbung. Peckoltia sind Aufwuchsfresser, vergleichbar den bekannten Ancistrus-Arten, und benötigen wie diese weiches Holz als Zusatzkost.

Ferner sei auf die „Flieger-Harnischwelse“ der Gattung Pseudolithoxus hingewiesen, skurrilen, extrem platten Gestalten, von denen P. dumus (L244) und P. tigris (L257) besonders begehrt sind. Auch sie erreichen nicht über 15 cm Länge und sind im Prinzip wie Ancistrus zu pflegen.

Den Abschluss dieser Kurzübersicht der Plecos aus dem Orinoko, die selbstverständlich unvollständig ist, soll die Gattung Guyanancistrus mit L106 bilden. Es handelt sich um einen sehr attraktiven Aufwuchsfresser, der – je nach Quelle – 8 -15 cm Länge erreichen kann.

 


Grundsätzlich sollte man bedenken, dass Fische aus dem Orinoko-Einzug etwas höhere Wassertemperaturen schätzen, ideal sind 26-28°C.

Text und Photos: Frank Schäfer