Kolumbien, eine Reise zu den Lebensräumen unserer Fische

16. August 2019

Jeder Aquarianer wünscht sich wahrscheinlich einmal den Lebensraum seiner Fische zu besuchen. Wir, das waren 6 Aquarianer aus dem Raum Berlin sowie aus dem Süd-Südwesten Deutschlands. Durch Roman Neukirchen von der Firma Aquarium Glaser bekamen wir die Möglichkeit, uns die Transportwege vom Fang der Fische in den Flüssen Kolumbiens bis zum Transport nach Deutschland in unsere heimischen Aquarien anzuschauen.

Daniel empfängt uns vor seiner Exportstation in Bogota

Die Flüge waren schnell gebucht. Treffpunkt waren die Flughäfen in Berlin und München, im Januar 2019. Nach einem etwa 12 stündigem Flug von München aus landeten wir in Bogota, der Haupstadt Kolumbiens. Am nächsten Tag begrüßte uns Daniel in der Innenstadt von Bogota, einer der Inhaber von Acuario Norte, der Aquarium Glaser mit Süßwasserfischen aus Kolumbien beliefert. Durch Ihn hatten wir die Möglichkeit uns eine der Fischexportanlagen anzusehen.

Die Stadt Bogota liegt auf 2.650 m Höhe, ihre Temperaturen schwanken in der Nacht zw. 7- 10 °C und erreichen am Tage ca. 20 °C. Dies erfordert das Heizen der Aquarienanlage auf für die Fische angenehme Temperaturen von 24 bis 26 °C für den Zeitraum ihrer Zwischenhälterung, von bis zu drei Tagen.

Um diese Zeit für die Fische so kurz wie möglich zu halten, betreibt Daniel in den Llanos eine Fang- & Sammelstation, in der er von unterschiedlichen Fischfängern aus ganz Kolumbien Fische hältert, bis sie verschickt werden.

Nach unserem sehr informativen Treffen mit Daniel nutzten wir die Möglichkeit, uns einige Sehenswürdigkeiten in Bogota und einen Kratersee außerhalb der Stadt anzuschauen.

Zum Abschluss unseres Treffens gab Daniel uns einen Kontakt in Puerto Inirida von einem seiner Fischfänger.

In Puerto Inirida, nach einem 1 1/2 stündigem Inlandflug angekommen, empfing uns Leonell, unser Kontak und Fischfänger vor Ort. Mit Leonell planten wir nun unsere erste Tour. Begleitet wurden wir von seinem Sohn Camillo und dem indianischen Bootsführer Kortez. Am nächsten Morgen fuhren wir den Rio Inirida einige Kilometern flussabwärts, dort fließt der Rio Inirida in den Rio Guaviare, einen Weißwasserfluß.

Den Rio Guaviare fuhren wir mit dem Boot flussaufwärts. Um gute Foto- und Filmaufnahmen unter Wasser zu bekommen, mussten wir jedoch auf Klar- & Schwarzwasserzuflüsse ausweichen. Mit unserem ortskundigen indianischen Bootsführer Kortez erhöhte sich die Chance auf solche Biotope zu treffen, was durchaus auch mehrstündige Fußmärsche bei 35 Grad im Schatten an Land nach sich zog, um diese Bäche und Restwassersenken in der Trockenzeit zu finden. An einigen Stellen hatte die Uferlandschaft in der Mitte der Trockenzeit teilweise steppenartigen Charakter, was für uns die Suche zu einem Abenteuer machte und uns so mache Blase an den Füßen einbrachte.

Farm am Ufer des Rio Guaviare

Lehmige Ufer am Rio Guaviare

Myleus cf.torquatus (KNER, 1858) wurden mit einem Maiskolben im Zufluss eines Schwarzwasserbaches in den Rio Guaviare angelockt

(Fortsetzung folgt)

Text: Thomas Große, Photos: Roland Rietsch