Loricaria luciae

31. März 2023

Aus Paraguay haben wie eine schöne Sendung maulbrütender Hexenwelse (Loricaria) erhalten. Wegen der bekannten Schwierigkeiten, Arten in Loricaria exakt zu bestimmen, bezeichneten wir sie zunächst provisorisch als L. simillima, die aquaristisch am besten bekannte Art der Gattung, die zudem auch in Paraguay vorkommt.

Nachdem die Tiere nun etwas eingewöhnt sind und auch die neueste wissenschaftliche Literatur ausgewertet werden  konnte, sind wir ziemlich sicher, dass es sich bei unseren Neuimporten zumindest zum größten Teil um L. luciae handelt, eine erst 2013 wissenschaftlich beschriebene Art. Innerhalb der 13 akzeptierten Arten der Gattung ist dies die zuletzt beschriebene Art. 

Alleinstellungsmerkmal von L. luciae ist die Form der Bauchbeschilderung in Kombination mit der Tatsache, dass der Schultergürtel komplett nackt, also unbeschildert ist. Bei zwei der drei in Paraguay zusammen mit L. luciae vorkommenden Arten, nämlich L. apeltogaster und L. simillima bedecken die Bauchschilder auch den Schultergürtel. Diese beiden Arten scheiden also in Bezug auf unseren Neuimport aus. Hingegen ist L. coximensis sehr ähnlich, von von dem sich L. luciae durch seine größere Größe als Erwachsener (130-190 mm SL im Vergleich zu weniger als 130 mm SL) und die größere Länge der posturalen Platten (17,0-20,3 % im Vergleich zu 7,4-14,2 % der HL) unterscheidet. Außerdem unterscheidet er sich von L. coximensis durch eine höhere Anzahl der gesamten Seitenplatten (32-33 gegenüber 28-31). Für unsere Determination ausschlaggebend war die Form der seitlichen Abdominalplatten. Vergleicht man die Abbildungen in den Orginalbeschreibungen von L. luciae und L. coximensis, so sind bei L. coximensis die beiden seitlichen Reihen der Abdominalschilder wesentlich länger, wodurch die mittleren, mosaikartig zusammengestzten Bauchplatten zu einem relativ schmalen Keil reduziert werden. Die beiden anderen Verwechslungsarten zu L. luciae sind L. holmbergi und L. pumila. L. holmbergi kommt, soweit bekannt, nur im Rio San Francisco in Argentinien vor (nicht zu verwechseln mit dem Sao Francisco in Brasilien!) und bei L. pumila fehlt der Irislappen, der bei unseren Loricaria deutlich ausgeprägt ist.

Wir freuen uns, dass wir wieder einmal eine neue Art hereinbringen konnten. Es ist anzunehmen, dass L. luciae ähnlich gut zu pflegen und zu züchten ist wie die bekannte L. simillima. Die Geschlechter unserer offenbar geschlechtsreifen Tiere (sie sind 9-12 cm lang) lassen sich anhand der orangefarbenen Zähnchen entlang der vorderen Kopfseiten beim Männchen unterscheiden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 266584 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer