In den 1990er Jahren, als die großen Flusscichliden Brasiliens einen gewissen Boom erlebten, kamen auch vier Arten der ehemaligen Sammelgattung Crenicichla erstmals nach Europa, die mangels der Verfügbarkeit eines wissenschaftlichen Namens als Crenicichla sp. Xingu I – IV bezeichnet wurden. Alle vier werden für Zierfischverhältnisse ziemlich groß, man muss mit 30-40 cm Länge rechnen, zudem sind es robuste Tiere, die sich durchsetzen können. Sehr große Aquarien sind also Grundvoraussetzung für die Pflege dieser Tiere. Lange Zeit waren sie für den Export gesperrt, zur Zeit hat Brasilien sie wieder freigegeben.

Lugubria sp. Xingu I ist bis heute seltsamerweise nicht wissenschaftlich bearbeitet. Die Jungtiere bis 5 cm Länge sind leuchtend rot, dann werden sie orange, was zu den Spitznamen „Pommes Frites“ für die Fische führte. Erwachsene Exemplare sehen wieder ganz anders aus; die Männchen sind dann messinggelb mit senkrechten Linien, die Weibchen graugrün mit einer leuchtend roten Binde in der Körpermitte. Bei Wassertemperaturen über 30°C, wenn sie in Brutstimmung kommen, sehen Weibchen ganz prachtvoll aus, dann leuchtet die gesamte Körpermitte korallenrot und die Rückenflosse hat einen blendend weißen Saum, Kopfbereich und Schwanzstiel sind kohlschwarz.
Wir haben Jungtiere im Stock, die ausgesprochene Schwarmfische sind. Im Schwarm gehalten, behalten sie ihre schöne Färbung manchmal bis 20 cm Länge. Wenn diese Größe erreicht ist, muss der Pfleger aufpassen! In der „Pubertät“, bevor sie geschlechtlich aktiv werden, sind diese Fische untereinander extrem unverträglich! Erst wenn die Geschlechter klar erkennbar sind, kann man den Versuch wagen, Pärchen zusammenzustellen. Aber die geringe Anzahl von gemeldeten Nachzuchten – die Tiere sind, wie alle Lugubria-Arten, Höhlenbrüter mit Elternfamilie – zeigt, dass das eher selten erfolgreich gelingt.
Für unsere Kunden: L. sp. Xingu I/Orange hat Code 671801 (5-7 cm) und 671802 (6-8 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer





