Pimelodina flavipinnis

28. Mai 2021

Wir sind stolz, diesen ungewöhnlichen Erstimport präsentieren zu können. Die Seltenheit dieses hübschen Großwelses im Hobby steht in krassem Gegensatz zu der Tatsache, dass er bereits 1876 wissenschaftlich beschrieben wurde, weit verbreitet ist (unser Tier stammt aus dem Rio Negro in Brasilien, doch gibt es ihn auch im Rio Madeira, in Peru und in den Llanos von Venezuela und weiteren Gebieten des Orinoko) und ein beliebter und häufig gehandelter Speisefisch ist. Freilich deutet die in wissenschaftlichen Arbeiten beschriebene hohe farbliche Variablilität darauf hin, dass wohl doch mehrere unerkannte Arten involviert sind. Die Gattung Pimelodina ist monotypisch, es gibt also nur diese eine wissenschaftlich akzeptierte Art.

Pimelodina flavipinnis wird etwa 40 cm lang, unser Exemplar ist demnach ausgewachsen. Innerhalb der Großwelse Südamerikas fällt P. flavipinnis durch seine ungewöhnliche Schnauzenform in Kombination mit einem unterständigen Maul auf. Das wirft natürlich die Frage auf, wie und von was das Tier sich ernährt. Die langen Barteln deuten den Raubfischcharakter an; Mageninhaltsuntersuchungen ergaben allerdings Wasserinsektenlarven und Substanzen, die beim durchkauen von Boden anfallen, wie Sand und Samenkörner. 

Der bevorzugte Lebensraum dieser Art sind Lagunen der Flüsse. Im Juni und Juli führen die Tiere Laichwanderungen durch. Über das Aquarienleben können wir noch nicht viel sagen, außer, dass sich unser Tier verhältnismäßig ruhig verhält und nicht zum herumtoben neigt; das ist ein gefürchtetes Phänomen bei größeren Fischen, weil Panikreaktionen selbstverständlich mit einer hohen Verletzungsgefahr verbunden sind. Die leichten „Schmisse“, die unser Tier nach dem Import aufwies, sind demnach wohl auf den Fang zurückzuführen. In Brasilien benutzen die Berufsfischer, die diese Art für Speisezwecke fangen, lange Zugnetze.

Für unsere Kunden: das Tier hat Code 278957 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer