Potamotrygon orbignyi NACHZUCHTEN und P. sp. Mantilla PERU

24. Februar 2020

Erstmals können wir eine gute Anzahl deutscher Nachzuchten des Süßwasserstechrochens Potamotrygon orbignyi anbieten. Wegen der extremen farblichen Variabilität ist diese Art, die bereits 1855 wissenschaftlich beschrieben wurde, nur schwierig zu bestimmen. Das Beschreibungsexemplar, das Castelnau vorlag, stammte aus dem Rio Tocantins in Brasilien. Da es so ähnlich aussehende Rochen praktisch im gesamten tropischen Südamerika östlich der Anden gibt, ist es nun die Frage, ob das tatsächlich alles die gleiche Art repräsentiert oder ob es sich in Wirklichkeit nicht nur um ähnlich aussehende, aber doch artverschiedene Tiere handelt.

Die Nachzuchten zeigen nun sehr schön, dass die hohe farbliche Variabilität, die bei Importen beobachtet wird, auch bei den Nachzuchten auftritt. Von stark gemusterten bis zu nahezu einfarbigen ockerfarbenen Tieren ist alles vertreten. Als konstantes Farbmerkmal zeigt sich ein dunkler Strich hinter dem Spritzloch (also der rückseitigen Kiemenöffnung); möglicherweise kommt diesem unscheinbaren Detail eine größere Rolle bei der Bestimmung zu, als man bislang dachte. Immerhin ist dieses Farbmerkmal auch bei der Zeichnung des Typusexemplares aus dem Jahr 1855 zu erkennen, das als Trockenpräparat sonst kaum noch Farbmerkmale zeigt.

Ein einziges Exemplar eines extrem ungewöhnlich gezeichneten Rochens erhielten wir aus Peru; es handelt sich um ein Weibchen. Farblich gleicht es völlig einem Rochen, der als P. sp. Mantilla bezeichnet wird und den wir zuvor aus Paraguay erhielten (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/rochen/potamotrygon-sp-mantilla-ray/). Möglicherweise handelt es sich dabei um eine seltene Farbvariante des erst 2011 beschriebenen Potamotrygon tatianae (diese Art wurde vor ihrer Beschreibung meist P. castexi zugeordnet und aus Peru als „Otorongo“ oder „Tigrillo“-Rochen exportiert). Es handelt sich bei diesem schönen Tier auf jeden Fall um einen Fisch für Menschen mit Forscherdrang und sehr großem Aquarium, denn es ist damit zu rechnen, dass das Tier gut 60 cm Scheibendurchmesser erreicht.

Potamotrygon orbignyi gehört dagegen zu den vergleichsweise kleineren Arten und erreicht „nur“ ca. 35 cm Scheibendurchmesser.

Für unsere Kunden: die Nachzuchten von P. orbignyi haben Code 282673 und der Mantilla Ray Code 282534 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer